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Man nenne sie „Zertifizierungen“, „Audits“, Gütesiegel“, … Allen gemeinsam ist, dass sie Unternehmen, Produkte, Abläufe, … messbar machen und eine gewisse Qualität bescheinigen. Was treibt Unternehmen nun an, an derartigen Qualitäts-Bescheinigungen teilzunehmen? Ist Employer Branding die treibende Kraft? Ist es CSR? Ist es der Kundennutzen?

Experten-Interview

Ein Experten-Interview mit Vertretern einiger Zertifizierungs-Stellen:

Anm. d. Red.: aufgrund der leichteren Lesbarkeit wurde darauf verzichtet, die Gütesiegel mit DRUCKBUCHSTABEN (tw. lt. offizieller Schreibweise) zu schreiben, da es in dieser Fülle das Auge stark vom Inhalt ablenkt.

Welche Gründe außer Employer Branding lassen Unternehmen  an Ihrer Zertifizierung teilnehmen?

Mag. (FH) Katrin Gaupmann (Trigos): Regelmäßige Umfragen unter den über 1.200 Teilnehmern bestätigen den großen Nutzen einer Einreichung: 80 % aller Einreicher erachten ihre Teilnahme als sehr wertvoll bzw. wertvoll. Für 62 % sie wesentlich zur Evaluation der eigenen CSR-Aktivitäten bei. Dadurch gelingt es, Stärken und Schwächen auszuloten. Dass sich eine Auszeichnung mit dem Trigos in einer erhöhten öffentlichen und medialen Präsenz widerspiegelt, bestätigen 97 % aller Gewinner. Neben der Etablierung als nachhaltiges Unternehmen (81 %) profitierten die-Gewinner auch von der Positionierung als verantwortungsbewusster Arbeitgeber (68 %).

Dr. Erich Laminger (Great Place to Work®): Die Mitarbeiterbefragungen dienen in erster Linie dazu, sich effektiv und effizient in der Arbeitsplatzkultur weiterentwickeln zu können, indem das Thema Mitarbeiterzufriedenheit quantitativ messbar gemacht wird. Die Unternehmen erhalten ihre Befragungsergebnisse zurückgespielt. Diese werden mit externen Benchmarkdaten angereichert, sodass die Unternehmen ihre eigenen Ergebnisse mit den Ergebnissen der besten Unternehmen und auch der ihrer Branche vergleichen können

Mag. Monika Strasser (Knewledge): Unternehmen bewerben sich bei uns in erster Linie um sich positiv in der Öffentlichkeit zu positionieren – so nach dem Motto: Tue gutes und rede darüber. Es sind oft Unternehmen in welchen CSR (Corporate Social Responsibility) einen hohen Stellenwert hat und welche bestrebt sind, dies auch glaubhaft zu vermitteln. Von der Verleihung des Staatspreises Knewledge profitieren auch Weiterbildungsbeauftragte, Personal- und HR-Abteilungen, die damit ihre positive Arbeit im eigenen Unternehmen dokumentieren wollen – vor allem gegenüber der Geschäftsleitung.

Was bringt Ihre Zertifizierung tatsächlich?

Mag. Helmuth Stöber (Career’s Best Recruiters): Die Career’s Best Recruiters-Studie wirkt: Jene Unternehmen, die den individuellen Studienbericht nutzen, konnten sich um 21 % verbessern und somit Ihre Recruiting-Qualität signifikant verbessern. Wir freuen uns, dass dies in Österreich – und nun auch in Deutschland – so gut angenommen wird.

Mag. Elisabeth Wenzl (Audit berufundfamilie): Eine aktuelle Studie belegt, dass beispielsweise die Anzahl der krankheitsbedingten Fehltage in familienfreundlichen Unternehmen um 23 % geringer ist als im Durchschnitt. Familienfreundliche Arbeitgeber profitieren zudem von einer um 10 % geringeren Fluktuation und einer um 11 % gesteigerten Mitarbeitermotivation gegenüber dem Durchschnitt. Auch die Karenzdauer ist um 9% kürzer als im Durchschnitt. Die Unternehmen ersparen sich so teure Recruiting- sowie Neubesetzungskosten und wichtiges Know-how bleibt erhalten. Darüber hinaus werden Arbeitsabläufe effizienter, die Loyalität der Mitarbeiter gegenüber dem Unternehmen steigt und Stressfaktoren können reduziert werden. All diese Faktoren haben schlussendlich deutlich positive betriebswirtschaftliche Auswirkungen für den Unternehmenserfolg.

Ulrike Kastler (Cert NÖ): Durch die Zertifizierung nach Cert NÖ wird sichergestellt, dass die einreichende Organisation systematisch Qualitätsentwicklung betreibt. Anhand ausgewählter Kriterien reflektiert die Einrichtung, welche Verfahren und Instrumente zur kontinuierlichen Qualitätsverbesserung eingesetzt werden. Das Verfahren unterstützt die Organisation dabei, den Blick systematisch auf ihre Schlüsselstellen zu legen und dadurch die innerbetriebliche Qualitätsentwicklung zu fördern.

Mag. Norbert Etz (Investors in People): Durch die persönlichen Interviews sind wir wirklich am „Puls“ des Unternehmens und können weitergeben, was wirklich bewegt. Internationale Studien belegen, dass zertifizierte Unternehmen besser ausgebildete, dadurch zufriedenere Mitarbeiter haben. Diese bleiben dem Unternehmen länger erhalten, reduzieren dadurch Rekrutierungs- und Ausbildungskosten und schaffen auch zufriedenere Kunden.

Mag. Sylvia Bierbaumer (Nestor): Mit dem Gütesiegel NestorGold erhalten die Unternehmen/Organisationen einen Handlungsleitfaden für den Umgang mit den demografischen Herausforderungen und für die Weiterentwicklung. Gleichzeitig erwerben sie damit öffentliche Anerkennung für ihre geleisteten Aktivitäten und Programme zur Alter(n)sgerechtigkeit und können sich somit als attraktive ArbeitgeberInnen positionieren.


Zertifizierungen / Audits / Gütesiegel im Überblick

Audit berufundfamilie: Das Audit berufundfamilie ist ein bewährtes Personalmanagement-Instrument für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Es werden passgenaue Maßnahmen umgesetzt, damit sowohl die Beschäftigten als auch der Arbeitgeber nachhaltig davon profitieren.

CAREER’S BEST RECRUITERS: Mit der Recruiting-Studie stellen wir den HR-Verantwortlichen ein fundiertes Feedback für deren Recruiting-Arbeit zur Verfügung. Jene Arbeitgeber die durch herausragende Recruiting-Leistungen aufzeigen konnten, werden mit dem Gütesiegel in Gold, Silber und Bronze ausgezeichnet.

CERT NÖ: Das Zertifizierungsverfahren nach CERT NÖ ist ein speziell auf Aus- und Weiterbildungs-einrichtungen abgestimmtes Verfahren, das die unternehmensinterne Qualitätsentwicklung fördert und den Teilnehmern die Inanspruchnahme einer Bildungsförderung ermöglicht.

Great Place to Work® Österreich: Basierend auf den Great Place to Work® Mitarbeiterbefragungen und einem Kulturaudit werden jährlich „Österreichs Beste Arbeitgeber“ ausgezeichnet. Es sind das Unternehmen, die in hervorragender Weise Glaubwürdigkeit, Respekt, Fairness, Stolz und Teamgeist leben.

Investors in People: Investors in People ist ein internationaler Qualitätsstandard zur Organisations- und Personalentwicklung. Unternehmensziele werden dadurch nachhaltig unterstützt und der Unternehmenserfolg erhöht. Bereits 25.000 Unternehmen weltweit arbeiten damit.

KNEWLEDGE: Der Staatspreis Knewledge prämiert innovative Personal- und Organisationsentwicklung in Profit und Non-Profit Unternehmen in Österreich und wird vom BMWJF ausgelobt.

NESTORGOLD: Mit dem Gütesiegel. NestorGold soll die Gestaltung einer alter(n)s-, lebensphasen- und geschlechtergerechten Arbeitswelt für alle Generationen eingeleitet und das Bewusstsein der Unternehmen für den besonderen Wert älterer MitarbeiterInnen gestärkt werden.

TRIGOS: Der TRIGOS ist Österreichs Auszeichnung für Corporate Social Responsibility (CSR, unternehmerische Verantwortung). Ziel des TRIGOS ist es, die besten und wirksamsten CSR-Aktivitäten österreichischer Unternehmen zu prämieren und die Erfolgsmodelle einer größeren Öffentlichkeit vorzustellen.


Die Gesprächspartner

Zertifizierungen: Gründe & Hintergründe

HRwebMag. Monika Strasser
Geschäftsführerin

Staatspreis KNEWLEDGE


HRwebMag. Norbert Etz
Network & Partner Relations Consultant, Investors in People Specialist Trainee

Investors in People
Dr. Pendl & Dr. Piswanger GmbH


HRwebMag. Elisabeth Wenzl
Geschäftsführerin

Audit berufundfamilie
Familie & Beruf Management GmbH


HRwebDr. Erich Laminger

Great Place to Work® Österreich
GPTW GmbH


HRwebMag. Helmuth Stöber

Career’s Best Recruiters


HRwebUlrike Kastler

Cert NÖ


HRwebMag. (FH) Katrin Gaupmann

Trigos
respACT


HRwebMag. Sylvia Bierbaumer

NESTORGOLD
Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz

 


Mag. Eva Selan, MSc | HR-Redakteurin aus Leidenschaft

Theoretischer Background: MSc in HRM & OE. Praktischer Background: HR in internationalen Konzernen und KMUs in Österreich und den USA.
Nach der Tätigkeit beim Print-Medium Magazin TRAiNiNG als Chefredakteurin, wechselte sie komplett in die Online-Welt und gründete Ende 2010 das HRweb.

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