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Alumni eignen sich ideal als Vortragende. Wie stehen Sie dazu?

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Immer wieder fällt mir auf, dass Vortragende im Grunde ehemalige Absolventen der selben Ausbildung sind. Immer wieder frage ich mich, ob im Grunde gerade das Sinn macht oder ob ich von Vortragenden mehr / Anderes erwarte. Ich möchte es genauer wissen und wende mich an die Ferdinand Porsche FernFH mit der konkreten Frage: worin liegt für Sie der große Vorteil, Absolventen in den Reihen des eigenen Lehrpersonals zu haben?

schwarzenberger_herbert_200Mag. Dr. Herbert Schwarzenberger (Foto) ist Studiengangsleiter (Betriebswirtschaft & Wirtschaftspsychologie Master) an der Ferdinand Porsche FernFH und nimmt sich Zeit für meine Fragen:

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Welche Voraussetzungen muss ein Alumni erfüllen, um bei Ihnen als Vortragender tätig zu sein?

Dieselben wie alle Vortragenden an der Ferdinand Porsche FernFH. Das für uns relevante Fachhochschul-Studiengesetz (FHStG) definiert, dass „…der Unterricht durch ein wissenschaftlich, berufspraktisch und pädagogisch-didaktisch qualifiziertes Lehr- und Forschungspersonal abgehalten wird…“. Darüber hinaus ist es uns ein Anliegen, unseren Studierenden die bestmögliche Lehre und damit auch die besten und geeignetsten Lehrenden zu bieten. An einer spezifischen Anzahl von Berufsjahren oder bestimmten Positionen machen wir das aber nicht fest. In persönlichen Gesprächen beleuchten wir vor allem die fachliche Expertise, die relevante berufspraktische Erfahrung sowie Erfahrung in der Hochschullehre. Unserem innovativen Konzept des Blended Learnings angemessen, müssen Lehrende darüber hinaus eine spezifische Medienkompetenz, IT-Affinität sowie Erfahrung mit Formen virtueller Kommunikation oder Zusammenarbeit mitbringen. Erfreulicherweise erfüllen diese anspruchsvollen Kriterien durchaus auch einige unserer Alumni. Als berufsbegleitend organisierter Studiengang sprechen wir eine Zielgruppe an, unter der sich Persönlichkeiten mit beeindruckenden Karrieren und großer Erfahrung in verschiedenen Bereichen finden. Gemeinsam mit den in unserem Studienangebot vermittelten Kompetenzen ist das eine sehr interessante Kombination für uns und mit Sicherheit auch für andere Hochschulen oder Bildungsinstitutionen.

Welche positiven Erfahrungen haben Sie dabei gemacht?

Erfreulicherweise haben wir bisher ausschließlich positive Erfahrungen gemacht, wenngleich man betonen muss, dass sich die Anzahl der Alumni unter unseren Lehrenden noch in Grenzen hält. Besonders positiv wirkt sich natürlich die vorhandene Erfahrung mit unserer doch sehr spezifischen Form der Lehre aus. Alumni kennen unsere Hochschule und relevante Personen, sind bestens mit der technischen Infrastruktur vertraut und kennen aus eigener Erfahrung die Perspektive und damit Erwartungen und Wünsche einer sehr heterogenen und anspruchsvollen Gruppe von Studierenden. Diese Erfahrungen erleichtern den „Seitenwechsel“ enorm. Interessant ist dabei, dass ehemalige Studierende oft erst nach diesem „Seitenwechsel“ zur Gänze erkennen, was erfolgreiche Lehrende an einer Hochschule leisten müssen.

Welche negativen Erfahrungen haben Sie dabei gemacht?

Glücklicherweise noch keine. Allerdings zeigt sich, dass es für berufsbegleitend organisierte Studiengänge, bei denen das durchschnittliche Antrittsalter der Studierenden jenseits der 30 liegt, herausfordernd ist, „hauseigenen“ wissenschaftlichen Nachwuchs heranzuziehen. Erfahrene und beruflich erfolgreiche Studierende verfolgen häufig andere Karriereziele und ein Umstieg oder Quereinstieg in den akademischen Bereich ist oft nur mit sehr viel Flexibilität und großer Leidenschaft für die Lehre realistisch. Die Option als externe Lehrende einzelne Lehrveranstaltungen bzw. Abschlussarbeiten zu betreuen, bietet uns an der Ferdinand Porsche FernFH aber zusätzliche, sehr interessante Möglichkeiten der Kooperation mit unseren Alumni.

Wie relevant ist eine Lehrtätigkeit an einer Hochschule für die Karriere?

Natürlich macht sich eine Lehrtätigkeit an einer Hochschule sehr gut in jedem CV und zudem werden dieser in der Regel positive Eigenschaften und relevante Kompetenzen zugeschrieben. Ich würde aber grundsätzlich jedem davon abraten, eine Lehrtätigkeit an einer Hochschule lediglich aus strategischen oder karrierebezogenen Überlegungen anzustreben. Dafür ist Hochschullehre meines Erachtens auch viel zu herausfordernd, deshalb braucht es andere Motivatoren. Der Motor hinter dieser Tätigkeit sollte in erster Linie Leidenschaft für die Lehre sein, gekoppelt mit der Begeisterung dafür Erfahrungen weiterzugeben und Kompetenzen zu vermitteln. Auch die Bereitschaft, vorherrschende Lehrmeinungen und damit ev. das eigene Lehrkonzept in Frage stellen und kritisch reflektieren zu lassen, halte ich für wesentlich. Von einer Vortragstätigkeit profitiert „die eigene Karriere“ auch dadurch, dass man sich immer wieder mit Neuerungen oder aktuellen Strömungen bzw. dem theoretischen Fundament eines Berufsfeldes auseinander setzen muss. Darüber hinaus muss man eine Gruppe von Studierenden auch leiten und motivieren, daraus lassen sich wertvolle Erfahrungen für Führungsfunktionen ableiten. An einer FernFH spielt der virtuelle Raum natürlich eine besonders wesentliche Rolle. Neben den wertvollen Erfahrungen mit der sich rasch verändernden technischen Infrastruktur, sind hier erworbene Fähigkeiten im virtuellen Team- oder Projektmanagement besonders zukunftsweisend. Also auch wenn karrierebezogene Überlegungen wie eingangs erwähnt eigentlich keine Rolle spielen sollten, so ist der Nutzen für die persönliche Entwicklung und damit für die Karriere doch unbestritten.


Link

www.fernfh.ac.at

Alumni eignen sich ideal als Vortragende. Wie stehen Sie dazu?

Mag. Eva Selan, MSc | HR-Redakteurin aus Leidenschaft

Theoretischer Background: MSc in HRM & OE. Praktischer Background: HR in internationalen Konzernen und KMUs in Österreich und den USA.
Nach der Tätigkeit beim Print-Medium Magazin TRAiNiNG als Chefredakteurin, wechselte sie komplett in die Online-Welt und gründete Ende 2010 das HRweb.

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