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Video Role-Play | Rollenspiele plus Video als beste aller Trainingsmethoden?!

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Kürzlich diskutierte ich mit Thomas Dodner unterschiedliche Trainingsmethoden. Dabei lernte ich auch das Konzept von Video Role-Play kennen, auf den ersten Blick ist dieses Konzept der Rollenspiele erstaunlich nachhaltig.

Gerade aufgrund seiner langjährigen Erfahrung mit unterschiedlichen Trainingsmethoden kann Thomas Ferenc Dodner (Geschäftsführer, Top Train Unternehmensberatung und Training GmbH) über den klaren Vorteil von Rollenspielen per Video sprechen. Daher bat ich ihn kurzerhand zum Interview zum Thema „Video Role-Play“.

Rollenspiele plus Video als beste aller Trainingsmethoden?!

Was ist Video Role-Play?

Um es auf den Punkt zu bringen: Video Role-Play bietet Antworten auf die Fragen, über die viele Ausbildungsverantwortliche schon lange nachdenken:

  • Wie können wir den Nutzen und den Erfolg eines Seminars beobachten und messen?
  • Wie wissen wir genau, welche Teilnehmer nach dem Seminar bereits „fit“ sind und wer noch weitere Unterstützung benötigt?
  • Wie reduzieren wir direkte und indirekte Seminarkosten?
  • Wie motivieren wir auch introvertierte Mitarbeiter zu regelmäßigem, eigenmotiviertem Training und Lust auf Feedback und vermeiden peinliche Rollenspiel-Situationen vor dem Plenum?
  • Wie können wir einfach und kostengünstig eine „Best Practice-Bibliothek“ aufbauen, zu der alle Mitarbeiter 24 Stunden am Tag Zugriff haben?
  • Wie können junge Mitarbeiter die Erfahrungen ihrer Kollegen bestmöglich nutzen und von ihnen lernen?
  • Wie erkennen wir den tatsächlichen Schulungsbedarf? Ist unser „Problem“ verursacht durch die Mitarbeiter, die Führungskraft oder die Organisation? Wenn wir das leichter erkennen können wir gezieltere Maßnahmen setzen.

Wie kann ich mir den Ablauf einer Weiterbildungsmaßnahme vorstellen, wenn Rollenspiele in Form von Video Role-Play zum Einsatz kommt?

1) Die Seminar-Vorbereitung: Ein paar Tage vor dem ersten Seminartag erhalten die Mitarbeiter per Email die Einladung zur Plattform „Video Role-Play“. Neben ersten Informationen über das bevorstehende Seminar werden sie aufgefordert, ihre konkreten Erwartungshaltungen zu formulieren und aufzuzeichnen. Unser Trainer erhält somit bereits im Vorfeld des Seminars wichtige Informationen. Die oft übliche und zeitraubende „Erwartungs-Abfrage“ zu Seminarbeginn fällt weg, die zur Verfügung stehende Zeit kann so sinnvoller genutzt werden.

2) Im Seminar: Das innovativste ist die Verlagerung einer der nachweislich effektivsten Trainingsmethoden, nämlich der Rollenspiele, in einen virtuellen Trainingsraum, in dem jeder Teilnehmer geschützt trainieren kann.

  • Wiederholung: Mitarbeiter nehmen ihr Video so oft auf, bis sie mit dem Ergebnis selbst zufrieden sind. Auswertungen zeigen durchschnittlich 6 Wiederholungen, wodurch ein nachhaltiger Lerneffekt erzielt wird.
  • Keine Zuschauer – kein Lampenfieber: Anders als bisher können Teilnehmer ihre Rollenspiele vor der Webcam beliebig oft trainieren. Auch der Trainer kann sehr offen bewerten, da nur der Mitarbeiter persönlich das Feedback erhält.
  • Nach Zustimmung durch den Mitarbeiter können die besten Beiträge auf das „Leaderboard“ gesetzt werden, wo sie von allen Kollegen genutzt werden können

3) Nach dem Seminar: Das Unternehmen entscheidet, wie lange die Teilnehmer auf ihre Trainingsvideos und auf das Leaderboard zugreifen können. Zudem können weitere Szenarien die bereits erreichten Lernerfolge sichern und sogar noch steigern. Gleichzeitig entsteht so eine firmeninterne „Best-Practice-Bibliothek“, auf welche jeder berechtigte Mitarbeiter 24 Stunden am Tag, 7 Tage pro Woche zugreifen kann.

Ist immer ein Präsenz-Seminar zu Beginn notwendig?

Informationen, Anleitungen oder hilfreiche Tipps sollten immer vor Trainingseinheiten stehen. Hierfür bedarf es aber nicht zwingend eines Präsenz-Seminars. Eine Video-Konferenz, ein Webinar oder Informationen per EMail eignen sich ebenso dafür.

Was ist der große Nutzen von Video Role-Play?

Die Eigenmotivation um eigene Fähigkeiten zu verbessern ist definitiv in jedem Menschen vorhanden. Video Role-Play erlaubt die gezielte Vorbereitung auf das Szenario und das intensive Training an jedem Ort und zu jeder Zeit. Mit dem erklärten Ziel „individuelle Weiterentwicklung“.

Und genau diese Anforderungen erfüllt Video Role-Play: Mitarbeiter können virtuell trainieren, Prozesse oder ein neues Produkt bestmöglich dem Kunden zu erklären. Vertriebs- und Mitarbeiter mit Kundenkontakt werden in kürzester Zeit im optimalen Umgang mit häufigen – auch kritischen – Fragestellungen geschult. Für die Kollegen in der Produktion und im Service werden für alle kniffligen Themen Best-of-Lösungen und Anleitungen erstellt. Führungskräfte können die Plattform nutzen, um mit angehenden Managern im Unternehmen Kommunikations- und Verhandlungsfähigkeiten zu trainieren und gleichzeitig anhand der Videos Potential und Entwicklung einschätzen. Sogar für aufwändige Assessment-Center oder Bewerbungsgespräche ist die Plattform ein Gewinn, da ein umfassender Gesamteindruck vom Bewerber die Vorauswahl aus einem großen Bewerberpool erleichtert.

Kurzum: Mitarbeiter werden bestmöglich und aktuell für ihre Arbeit befähigt und unterstützt. Diese Unterstützung ist übrigens nachweislich auch unabdingbar, um als Arbeitgeber zukünftig weiter attraktiv für Mitarbeiter zu sein.

Rollenspiele und / oder Video-Dreh zählen in Seminaren mitunter nicht zu den beliebtesten Methoden unter den Teilnehmern. Welche Erfahrungen machten Sie?

In den vergangenen Jahren haben wir uns auf kreative Rollenspiel-Techniken spezialisiert, um das Lernen durch Erfahrung zu verbessern. Umso interessierter und offener nehmen wir die Seminarteilnehmer nun im Umgang mit Video Role-Play wahr. Viele Teilnehmer sind dankbar für diese gezielte Trainingsmöglichkeit mit größtmöglicher Fairness bei der Bewertung und dem Feedback.

Ist Ihre Zielgruppe (neben den Teilnehmern) nur die HR-Abteilung zur direkten Umsetzung im eigenen Unternehmen oder sind es auch Trainer und Institute?

Wir sehen diese Technik als Problemlöser für HR-Abteilungen, Trainerkollegen und Institute. Unser Ziel ist es, allen Unternehmen diese neue Generation des Lernens zur Verfügung zu stellen. Aus diesem Grund laden wir auch Trainerkollegen sowie Weiterbildungsinstitute ein, uns zu kontaktieren um so gemeinsam den größtmöglichen Nutzen für die heimische Wirtschaft erzielen zu können.

Gehen Sie doch bitte ein wenig auf die Kosten-Struktur ein (Initial-Seminar + laufende Kosten für Video Role-Play).

Unser Trainer-Tagessatz für ein Präsenztraining richtet sich nach dem Projektumfang sowie den benötigten Ressourcen und liegt aktuell zwischen € 1.450 und € 2.100.

Um Video Role-Play zu nutzen investiert das Unternehmen pro „Seat“ (1 Mitarbeiter = 1 Seat) und Monat € 25.

Der Verrechnungsmonat beginnt mit dem Tag der Freischaltung. Der Mitarbeiter kann somit auch noch Monate nach dem Seminar auf seine eigenen Szenarien und die Best-Practice-Bibliothek zugreifen und somit erstmalig seine Trainingserfahrungen regelmäßig auffrischen.

Wenn firmeninterne Mentoren die Feedbacks auf die Beiträge der Mitarbeiter geben, fallen keine weiteren Investitionen an. Wird ein externer Trainer zur Bewertung der Szenarien beauftragt, verrechnet dieser pro Szenario und Mitarbeiter € 65.

Um Video Role-Play zu nutzen benötigt der Mitarbeiter ein internetfähiges Gerät (Smartphone, Tablet oder Computer) und eine Webcam. Somit vermeiden wir weitere Kosten sowie mögliche Konflikte mit der bereits vorhandenen IT-Infrastruktur.

Worauf begründet sich die Aussage der deutlichen Kostenersparnis dieser Rollenspiele gegenüber Präsenz-Trainingstagen?

Direkte Kosten für Flugtickets, Kilometergeld, Hotels und Verpflegung, die anfallen, um ein Team an einem zentralen Ort zu trainieren, sind beachtlich: 40 % der Seminarkosten entstehen alleine durch die Reisen und den Aufenthalt. (Quelle: http://kzoinnovations.com/15-stats-about-sales-training-you-wont-want-to-ignore)

Indirekte Kosten entstehen durch verlorene Produktivität, wenn Mitarbeiter aus laufenden Projekten abgezogen werden. Diese Abwesenheit kann erhebliche Folgen für das Unternehmen haben.

Nach den gewaltigen Erfolgen in den USA: Ist Video Role-Play in unseren Breiten bereits angekommen?

Ende März 2016 konnten wir eine 100-köpfige Fachjury überzeugen und Video Role-Play wurde von der Initiative Mittelstand in Deutschland als „BEST OF 2016“ mit Platz 2 in der Kategorie e-Learning prämiert. Professoren, Wissenschaftler, Branchenvertreter und Fachjournalisten prüften 5.000 eingereichte Lösungen in 35 verschiedenen Kategorien.

In Deutschland und Österreich begleiten wir bereits Unternehmen, die neuen Zugängen gegenüber aufgeschlossen sind. Zudem befinden sich viele Unternehmen in der Digitalisierung von Unternehmensprozessen. Speziell die globalisierten Märkte erfordern eine Anpassung der Vertriebswege. Aufbau und Pflege von Kundenbeziehungen findet verstärkt im virtuellen Raum statt. Auch die internen Kommunikations- und Trainingstools von Unternehmen müssen der Anforderung gerecht werden, ort- und zeitunabhängig genutzt zu werden und vor allem schnell und situativ Unterstützung für den Joballtag zu liefern.

Vom 22. bis 25. Mai 2016 stehen wir auf der Expo der ATD in Denver, dem weltweit bedeutendsten Kongress für Aus- und Weiterbildung, für Anfragen von 300 – 350 europäischen HR-Verantwortlichen zur Verfügung. Da wir auch die Verantwortung zur Unterstützung osteuropäischer Unternehmen übernommen haben freuen wir uns schon sehr auf diese Gespräche.

Was unterscheidet Video Role-Play vom Angebot der Mitbewerber? Gibt es Alleinstellungsmerkmale?

Kunden bekommen mehr als nur eine Online-Trainingsplattform, die Wissen und Trainingsinhalte zur Verfügung stellt. Es bietet eine Lernkontrolle, die eine gezielte Planung weiterer Trainingseinheiten ermöglicht. Der Ausbildungsverantwortliche erkennt auf einen Blick den Status des Trainingsprojekts und die Ergebnisse. Das ermöglicht das Maßschneidern weiterer Entwicklungsmaßnahmen für all jene Mitarbeiter, die noch Trainingsbedarf haben. So werden sowohl Weiterbildungsbudgets als auch die Arbeitszeit von Mitarbeitern nicht unnötig beansprucht.

Wie erfahre ich mehr darüber, ob ich durch diese Rollenspiele auch in meinem Unternehmen Kosten einsparen und die Wirkung von Seminaren erhöhen kann?

Eine umfassende Analyse mit Unternehmensvertretern und unseren Managern steht immer am Beginn unserer Prozesse. Unser Ziel ist die bestmögliche Nutzung dieser Möglichkeiten.

Um einen ersten Eindruck zu erhalten kann es jedoch auch hilfreich sein, ein offenes Seminar zu besuchen, bei dem diese Technik bereits zum Einsatz kommt. Wer an sich selbst die enorme Weiterentwicklung in nur 2 Tagen beobachten konnte hat oft bereits eine klare Vision für den Einsatz im eigenen Unternehmen.

Wir freuen uns sehr auf viele Einladungen von Unternehmen und Seminaranbietern, um mit dem ersten Schritt – der Analyse – den Grundstein für die neue Generation des Lernens zu legen.

Herr Dodner, vielen Dank für das Gespräch und ich freue mich darauf, die weitere Entwicklung dieses Tools im österreichischen Markt zu beobachten!

 

Trainingsmethoden, Rollenspiele

Interview-Partner

Thomas Ferenc Dodner (Geschäftsführer, Top Train Unternehmensberatung und Training GmbH): Aus „Leichter zum Erfolg“ wird nun „… messbare Seminarerfolge“. Der „Elevator Pitch“ der Top Train GmbH macht deutlich, in welche Richtung sich das Unternehmen weiterentwickelt hat. Wenn Mitarbeiter mit ganzheitlicher Trainingsphilosophie unterstützt werden und gleichzeitig die Wirkung von Weiterbildungsmaßnahmen für das Unternehmen transparenter wird profitieren alle davon.

Anforderungen von HR-Managern an Seminarunternehmen werden auch in den kommenden Jahren weiter steigen. Thomas Ferenc Dodner und sein Team scheinen dafür gerüstet zu sein.

Video Role-Play | Rollenspiele plus Video als beste aller Trainingsmethoden?!

Mag. Eva Selan, MSc | HR-Redakteurin aus Leidenschaft

Theoretischer Background: MSc in HRM & OE. Praktischer Background: HR in internationalen Konzernen und KMUs in Österreich und den USA.
Nach der Tätigkeit beim Print-Medium Magazin TRAiNiNG als Chefredakteurin, wechselte sie komplett in die Online-Welt und gründete Ende 2010 das HRweb.

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