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„Hauptsache, das Manuskript ist gut.“ Das denken viele Selbstständige und Spezialisten, die einen Fachartikel schreiben und ihn in Fachmedien veröffentlichen möchten.
Zurecht! Doch gute Fotos, erklärende Grafiken und Tabellen sowie ergänzende Checklisten und Tipps erhöhen die Veröffentlichungschance.

Die meisten (Fachzeitschriften-)Redakteure müssen ein Heft oder mehrere Seiten davon gestalten – und zwar so, dass die potenziellen Leser des Magazins zu dessen Kauf und Lektüre animiert werden. Dafür brauchen die Redakteure auch Fotos, mit denen sie die Artikel „bebildern“ können. Und Grafiken, um komplexe Sachverhalte übersichtlich darzustellen. Und so genannte Kastenelemente, die den Lesern Hintergrundinfos und Tipps zum Umsetzen geben. Diese Illustrationselemente zu besorgen oder zu erstellen, kostet Zeit und Geld. Beides haben die Redaktionen kaum. Deshalb erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Manuskript publiziert wird, wenn Sie den Redakteuren solche Elemente mitliefern – speziell bei Fachzeitschriften.

Fotos

„Bitte senden Sie uns ein Portraitfoto – mit einer Auflösung von mindestens 300 dpi.“ Wenn Redaktionen sich mit solchen Anfragen an Artikelschreiber wenden, antworten diese oft: „Das muss ich erst machen lassen.“ Übersetzt heißt dies: Der Redakteur muss längere Zeit auf das Foto warten. Denn in der Regel haben die Artikelautoren erst einige Tage später Zeit, zum Fotografen zu gehen. Das ärgert den Redakteur – insbesondere wenn der Drucktermin seines Magazins vor der Tür steht. Dann steckt er in der Bredouille. Soll er den Artikel ohne Autorenfoto veröffentlichen? Das widerspricht oft seinen Vorgaben. Oder soll er einen anderen, inhaltlich passenden Artikel veröffentlichen? Den muss er aber erst mal haben

Oft bekommen Redakteure, wenn sie Selbstständige um ein Portraitfoto bitten, Fotos zugesandt, die diese für ihre Webseite erstellt haben. Entsprechend niedrig ist die Auflösung – zum Beispiel 72 dpi. Deshalb sind die Fotos für eine Veröffentlichung in Printmedien ungeeignet. Dort muss die Auflösung mindestens 300 dpi betragen. Sonst ist die Druckqualität schlecht

Wenn Sie Pressearbeit betreiben, sollten Sie ein aktuelles Portraitfoto von sich parat haben. Die Betonung liegt auf „aktuell“! Denn immer wieder senden Autoren den Redaktionen Fotos, die erkennbar einige Jahre auf dem Buckel haben. Älter als drei Jahre sollten Ihre Fotos nicht sein.

Völlig unüblich ist es inzwischen, Redaktionen Papierbilder zu senden, die noch eingescannt werden müssen. Schicken Sie ihnen die Fotos als Dateien – und zwar möglichst im jpg- oder tif-Format

Neben dem Portraitfoto sollten Sie ein, zwei Fotos haben, die Sie in einer Arbeitssituation zeigen. Zum Beispiel als Therapeut im Gespräch mit Klienten. Oder als Architekt auf dem Bau. Denn viele Illustrierte, aber auch Fachzeitschriften veröffentlichen lieber solche Fotos als die meist langweiligen Portraitfotos. Zumindest schadet es nichts, wenn Sie den Zeitschriften solche Fotos als Alternative anbieten – zumal sie auch visuell verdeutlichen, wofür Sie ein Spezialist sind. Doch achten Die Kosten beim preiswert bestellen Sie bei gestellten Fotos darauf, dass diese nicht in sich widersprüchlich sind. Zum Beispiel weil Sie in Beratungssituationen keinen Augenkontakt mit Ihren Klienten haben (sondern in die Kamera schauen)

Ideal ist es, wenn Sie auch einige Fotos vorrätig haben, die einen Bezug zu Ihrem Tätigkeitsfeld aufweisen. Zum Beispiel, wenn Sie im Gesundheits- und Pharmabereich unterwegs sind, Fotos aus Apotheken oder Arztpraxen. Und wenn Sie ein Instandhaltungsspezialist sind? Dann können dies Fotos sein, die Mitarbeiter von Unternehmen beim Reparieren von Maschinen zeigen

Wenn Sie den Redaktionen (von Fachzeitschriften) neben Porträtbildern solche Fotos anbieten, werden Sie merken: Diese werden gerne genutzt. Denn die meisten Redaktionen haben zum Illustrieren von Fachbeiträgen kaum passende Fotos im Archiv. Und zum Kaufen von Fotos fehlt ihnen das Geld

Grafiken und Tabellen

Grafiken und Tabellen sind aus Sicht der Redakteure Instrumente, um

  • Sachverhalte, die in einem Artikel nur schwierig oder mit vielen Worten dargestellt werden könnten, den Lesern übersichtlich und komprimiert vor Augen zu führen, und
  • Lesern Zusatzinfos zu geben, ohne dass der Artikel zu stark aufgebläht wird, so dass beim Lesen schnell der Überblick verloren geht.

Deshalb integrieren Redakteure beide Elemente besonders gern in Artikel, die komplexe Themen behandeln. Tabellen und Grafiken sind dort vielfach ein Muss, damit der Text „leserfreundlich“, also leicht lesbar und verständlich bleibt. Dies ist zum Beispiel oft bei Berichten über Projekte in Unternehmen der Fall. Denn diese gliedern sich meist in mehrere Phasen, in denen unterschiedliche Maßnahmen durchgeführt werden, die sich ihrerseits wiederum bedingen. Diese Zusammenhänge nachzuvollziehen, ist für Leser in ausformulierten Texten zuweilen schwer. Deshalb versuchen die Redakteure, den Lesern mittels Grafiken einen Gesamtüberblick zu verschaffen.

Achten Sie beim Erstellen von Grafiken darauf, dass diese nicht zu komplex werden. Denn Grafiken sollen den Lesern komplexe Sachverhalte ja gerade bildhaft und leicht verständlich vor Augen führen. Hinzu kommt: Redakteure veröffentlichen ungern Grafiken, die so umfangreich sind, dass sie in ihrem Heft eine halbe Seite einnehmen. Denn dann bleibt nur noch wenig Platz für den eigentlichen Bericht. Überlegen Sie also auch beim Erstellen von Grafiken: Was muss rein und was kann weggelassen werden

Grafiken sollten Sie Redaktionen in einem Dateiformat senden, das diese noch bearbeiten können – also zum Beispiel als Powerpoint-Datei. Denn jede Redaktion hat ihre eigenen Regeln, Grafiken zu gestalten. Dasselbe gilt für Tabellen.

 

Checklisten und Tipps

Alle Fachzeitschriften wollen ihren Lesern einen praktischen Nutzen bieten. Ähnlich verhält es sich mit den Service- und Ratgeberseiten von Tageszeitungen und Illustrierten. Deshalb publizieren sie gerne ergänzend zu den Artikeln Tipps und Checklisten – in ihren Print- und Onlineausgaben. Zuweilen machen sie das Veröffentlichen eines Manuskripts sogar vom Liefern solcher Elemente abhängig.

Tipps sollten kurz und knackig formuliert sein – sich also nicht in allen möglichen „Wenns“ und „Abers“ ergehen. Sie sollten dem Leser klipp und klar sagen: „Machen Sie dies und machen Sie das.“ Oder: „Denken Sie an dieses und beachten Sie jenes.“ Daher sind gute Tipps pointiert formuliert und oft werden die Leser direkt angesprochen. Als Beispiel sollen hier Tipps dienen, die der Coach und Lebensberater Dr. Kai Hoffmann ergänzend zu einem Artikel zum Thema „Vorsätze fassen und umsetzen“ schrieb:

  1. Entwickeln Sie eine Vision von Ihrem künftigen Leben, die die vier Lebensbereiche „Arbeit“, „Familie/Kontakt“, „Körper/Gesundheit“ und „Sinn/Kultur“ umfasst.
  2. Definieren Sie, worin sich für Sie ein erfülltes Leben zeigt (Darin, dass Sie in einer Villa wohnen? Oder darin, dass Sie viel Zeit für Ihre Hobbys haben?)
  3. Formulieren Sie für die vier Lebensbereiche Ziele, die Sie erreichen möchten.
  4. Überlegen Sie sich, welche Personen Ihnen emotionalen Halt geben.
  5. Fragen Sie sich, inwieweit Ihre Ziele mit den Zielen dieser Personen kollidieren, und welche Kompromisse Sie bereit sind, einzugehen.
  6. ……..
  7. ……..

In Ihren Tipps dürfen Sie aus Expertensicht durchaus Selbstverständlichkeiten formulieren. Ihre Tipps sollten vielfach sogar (scheinbar) banal sein – zum Beispiel, wenn Sie als Therapeut oder Ernährungsberater, Rechtsanwalt oder Steuerberater den Lesern von Zeitungen irgendwelche Empfehlungen geben. Denn die Adressaten der Tipps sind im Gegensatz zu Ihnen meist keine „Experten für …“. Dasselbe gilt, wenn Sie eine Checkliste erstellen, worauf Personen zum Beispiel beim Abschließen eines Ehevertrags achten sollten oder beim Kauf eines Hauses. Denn im Gegensatz zu Ihnen befassen sich die Leser der Magazine nicht tagtäglich mit diesen Themen. Entsprechend dankbar sind sie oft schon für einfache Hilfestellungen.

 

Gastautor: Bernhard Kuntz ist Inhaber der Marketing- und PR-Agentur Die ProfilBerater GmbH, Darmstadt, die Dienstleister und ähnliche Spezialisten beim Vermarkten ihrer Leistungen unterstützt. Im September erschien sein neues Buch „Mit PR auf Kundenfang: Pressearbeit für Einzelkämpfer, Dienstleister und beratende Berufe (Verlag BusinessVillage, 2010). Nähere Infos: http://www.die-profilberater.de

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