Ein mittelständisches Unternehmen. Eine Karriereseite auf Facebook soll die Innovation und die Dynamik der Firma widerspiegeln.
Der HR-Manager (seines Zeichens 40+ und daher klarer Digital Immigrant, also nicht mit Social Media aufgewachsen, steht dieser Entwicklung dennoch sehr positiv gegenüber) hat sich Unterstützung von einem jungen Mitarbeiter geholt (Digital Native, ihm fließt Social Media durch’s Blut, der kennt sich aus).
Sie sind gerade an dem Punkt, herauszufinden, wie die potentiellen Bewerber angesprochen werden sollten.
Begriffsdefinition:
- Digital Native – ab Geburtsjahrgang 1980, mit Social Media aufgewachsen, ist selbstverständlicher Teil des täglichen Lebens
- Digital Immigrant – ab 30 Jahren, hat sich Wissen über Social Media höchstens angelernt, lebt es jedoch nicht
Digital Native: Natürlich spricht man sie per Du an.
Digital Immigrant: Aber ich kenne sie doch nicht persönlich, wie kann ich sie mit Du ansprechen?
Digital Native: Das macht man in diesem Medium – und Social Media generell – nun eben so.
Digital Immigrant: Aber …
Digital Native: Wenn wir die Leute nicht per Du ansprechen, können wir es gleich bleiben lassen.
Digital Immigrant: Weshalb?
Digital Native: Weil sie sich dann nicht angesprochen fühlen. Das ist die Art der Kommunikation in Social Media.
Digital Immigrant: Ich habe aber keine Lust, mit jenen Bewerbern dann auch beim Bewerbungsgespräch per Du zu sein.
Digital Native: Das ist dann etwas anderes. Dann schwenkt man automatisch wieder zum „Sie“ zurück.
Digital Immigrant: Hmmm. Beim Golf spielen ist man ab dem Abschlag auch sofort per Du. Das bleibt man dann meist auch danach.
Digital Native: Wir sind hier nicht beim Golf, das ist eine völlig andere Baustelle. Unsere Zielgruppe in Social Media ist meist noch viel zu jung zum Golf spielen.
Digital Immigrant: Und was ist mit jenen, die nicht zu eurer flippigen Digital-Native-Generation zählen und dennoch in Social Media unterwegs sind? Jene, die sich ebenfalls nicht von jedem Duzen lassen und auch kein Interesse daran haben, jedem auf die Nase zu binden, mit wem sie wann wie viel Alkohol getrunken haben und das mit Foto plastisch untermalt in alle Welt hinausposaunen?
Digital Native: Ach, sieh das nicht so eng, das ist doch witzig!
Digital Immigrant: [patscht sich mit der flachen Hand auf die Stirn]
Digital Native: Das machen doch alle!
Digital Immigrant: Ja, und genau diese Kandidaten soll ich dann den Abteilungsleitern als neue Mitarbeiter vorschlagen.
Digital Native: Denen musst du das ja nicht auf die Nase binden.
Digital Immigrant: Zurück zu unserem Thema: wie sprechen wir die Zielgruppe an?
Digital Native: In Social Media geht es darum, Einblick ins Unternehmen zu gewähren und das so authentisch wie möglich. Die Unternehmenskultur bei uns ist doch auch hauptsächlich per Du und du bist stolz darauf, dass wir oft kurze, informelle Wege gehen können, um schnell Entscheidungen zu treffen. Genau das sollten wir auch in unserem Facebook-Auftritt widerspiegeln. Und die Fans per Du ansprechen.
Digital Immigrant: So gesehen, ja, gutes Argument.
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