Die Auftragsbücher der meisten Unternehmen sind randvoll. Also suchen sie wieder verstärkt qualifizierte Fach- und Führungskräfte. Für Top-Arbeitskräfte bedeutet dies: Sie haben keine Schwierigkeiten irgendeinen Job zu finden. Doch die wahren Traumjobs sind weiterhin rar und heiß umkämpft. Also lautet die Kernfrage: Wie habe ich bei der Jobsuche am Ende die Nase vorne? Denn wer aus dem Bewerbungsrennen als zweiter Sieger hervorgeht, steht mit leeren Händen da. Deshalb hier einige Tipps, wie Sie eine Top-Stelle ergattern.
Ja, auch erfahrene Führungkräfte benötigen Tipps. Genauso wie Berufseinsteiger. Oder gerade die Erfahrenen, denn sie müssen glänzen. Nicht nur im Beruf, sondern auch bei der ersten Begegnung.
Schärfen Sie Ihr Profil
Für berufserfahrene Fach- und Führungskräfte gilt: Sie haben bei der Bewerberauswahl nur die Nase vorn, wenn ihr Profil genau den Anforderungen des Unternehmens entspricht. Denn Berufserfahrenen gestehen Unternehmen meist keine lange Einarbeitungszeit zu. Sie sollen vom ersten Tag an funktionieren. Analysieren Sie deshalb, bevor Sie sich bewerben, präzis: Welches Know-how und welche Erfahrung habe ich? Welche Fähigkeiten machen mich beim Unternehmen x oder y zum idealen Bewerber?
So banal das klingt, Fakt ist: Das wissen viele Berufserfahrene nicht. Denn meist erscheint ihnen das, was sie in zurückliegenden Jahren taten, als selbstverständlich. Deshalb ist ihnen auch nicht bewusst ist, welche Fähigkeiten und „Trümpfe“ sich hinter ihrer Erfahrung verbergen – sofern sie diese an der richtigen Stelle ausspielen.
Analysieren Sie deshalb genau Ihren beruflichen Werdegang und Ihr Tätigkeitsfeld in den zurückliegenden Jahren. Und geben Sie sich dabei nicht mit so oberflächlichen Aussagen wie „Erfahrung als Projektleiter in der Baubranche“ zufrieden. Werden Sie konkreter.
Definieren Sie Ziel-Branchen und -Unternehmen
Wenn Sie Ihre Kompetenzen kennen, können Sie daraus ableiten, in welchen Branchen und Unternehmen Sie besonders gute Chancen haben. Zum Beispiel, weil Sie nicht nur über spezielle IT-Kenntnisse verfügen, sondern sich auch im Versicherungswesen auskennen. Oder weil Sie als Chemiker auch mit den Fertigungs- und Prüfverfahren in der pharmazeutischen Industrie vertraut sind.
Überlegen sollten Sie, bevor Sie das erste Bewerbungsschreiben formulieren, auch: „Bei welchem Unternehmenstyp kann ich meine Fähigkeiten am besten ausspielen?“ Je genauer Sie das wissen, um so gezielter können Sie sich bewerben. Und umso besser können Sie im Auswahlverfahren begründen, warum genau Sie der ideale Mitarbeiter sind. Weil die Stelle genau zu Ihnen passt.
Recherchieren Sie gezielt offene Stellen
Vorsicht! Konzentrieren Sie Ihr Augenmerk nicht nur auf die Stellen, die in Zeitungen und Jobbörsen stehen. Denn mehr als zwei Drittel aller offenen Stellen werden besetzt, ohne dass sie je inseriert wurden. Zum Beispiel, weil das Unternehmen den neuen Mitarbeiter über einen Personalberater suchte. Oder weil sich ein geeigneter Bewerber eigeninitiativ bewarb, kurz bevor das Unternehmen eine Stellenanzeige schaltete. Kontaktieren Sie also die Unternehmen, bei denen Sie davon ausgehen: Für die könnte ich ein attraktiver Mitarbeiter sein, weil ….
Doch Vorsicht! Nicht immer erhalten Sie diese Information nicht von der Personalabteilung. Welcher konkrete Personalbedarf besteht, das wissen die Leiter der Fachbereiche oft früher. Versuchen Sie also mit diesen in Kontakt zu treten. Denn sie wissen auch genau, welches Profil der neue Mitarbeiter haben soll.
Auf das Bewerbungsgespräch vorbereiten
Halten Sie die Einladung zum Vorstellungsgespräch in den Händen, gilt es sich professionell auf das Gespräch vorzubereiten. Zum Beispiel, indem Sie sich via Internet genau über das Unternehmen informieren. Drucken Sie die relevanten Unterlagen aus – und bearbeiten Sie diese sichtbar zum Beispiel mit einem Marker und Kugelschreiber. Denn dann können Sie im Bewerbungsgespräch folgenden Trick anwenden. Ganz zufällig und eher beiläufig legen Sie die Unterlagen neben sich auf den Tisch. Ich verspreche Ihnen, Ihr Gesprächspartner registriert das und in 90 Prozent der Fälle sagt er: „Wie ich sehe, haben Sie sich auf das Gespräch vorbereitet.“ Und Sie können erwidern: „Selbstverständlich, denn es interessiert mich, was mein potenzieller künftiger Arbeitgeber …“ Und schon wieder haben Sie einen Pluspunkt gesammelt.
Ja, diese Tipps klingten teilweise banal, doch Sie sind Ihrer Konkurrenz einen Schritt voraus, wenn Sie sie befolgen, denn Ihr Mitbewerb macht gerade hier meist den entscheidenden Fehler.
Gastautor: Frank Adensam ist Inhaber der Adensam Die Personalberater GmbH, Ludwigshafen (Tel.: 0621/59895-0; info@adensam.de; www.adensam.de).