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Die Arbeits- und Kommunikationsprozesse in den Unternehmen sind heute viel dynamischer als früher. Doch noch immer gilt: Besprechungen sind häufig eine Quelle von Zeitverschwendung.

Häufig sind sie Bestandteil der Regelkommunikation. Das heißt, mehrere „Experten“ mit unterschiedlicher Kompetenz sowie verschiedenen (Teil-)Aufgaben treffen sich regelmäßig, um Informationen auszutauschen, sich abzustimmen, gemeinsam Entscheidungen zu treffen und ihre Aktivitäten zu koordinieren.

Klassische Moderationsmethoden stoßen an Grenzen

Um all diese Ziele zu erreichen, genügen die klassischen Moderationsmethoden vielfach nicht – unter anderem, weil sie in einer tayloristischen Art und Weise versuchen, den Kommunikations- und Entscheidungsprozess in der Gruppe in linear aufeinander aufbauende Teilschritte zu zergliedern. Damit werden sie weder der Komplexität der Aufgaben, noch der Komplexität des Beziehungsgeflechts in modernen Unternehmen gerecht.

Hinzu kommt: Je qualifizierter die Teilnehmer einer Besprechung sind, umso größer ist ihr Verlangen nach Mitbestimmung und konsensorientierten (Entscheidungs-)Verfahren, sowie nach mehr Verantwortung und Entscheidungsfreiräumen. Gerade für Unternehmen mit vielen hochqualifizierten Mitarbeitern gilt: Vielfach findet eine Art Umwälzung von der Basis her statt, der das Management teilweise hilflos gegenüber steht. Denn die hochqualifizierten „Spezialisten“ wollen nicht nur wahr- und ernstgenommen werden. Sie pochen regelrecht darauf, einbezogen zu werden.


Raum für neue Ideen und Problemlösungen schaffen

Die dynamische Moderation nutzt – dem Grundprinzip des Mind-Mappings ähnlich – eine aufmerksamkeitsfokussierende Visualisierung, bei der zunächst ausgehend vom Kernthema durch Differenzierung der Auftrag geklärt wird. In einem kreativen Prozess werden dann kontextbezogene Inhalte in Kleingruppen zusammengetragen und mit verschiedenen partizipativen Methoden ziel- und lösungsorientiert bearbeitet. Das ressourcenorientierte Vorgehen und die damit einhergehende Visualisierung machen Potenziale sichtbar und bringen sie auf den Punkt.

Der Moderator unterstützt den gruppendynamischen Prozess aus dem Hintergrund. Er dient als Werkzeug, Katalysator und Transformator. Er bringt Verborgenes an die Oberfläche, überbrückt Barrieren und öffnet Schranken. Der Moderator ist sozusagen ein Kommunikations- und Beziehungsmanager. Er gestaltet den Raum für geplante Veränderungen und öffnet Räume für neue Erfahrungen.


In einen gemeinsamen Lernprozess eintreten

Dynamische Moderation nutzt Meetings und Projekte, um Arbeitsbeziehungen aufzubauen, Informationen zu teilen und Team-Kompetenzen zu erlernen oder zu verbessern. Als Grundlagen dienen dabei die gemeinsamen Zielsetzungen und Zielvorgaben, so dass die Arbeitsplanung und -koordinierung ziel- und ergebnisorientiert erfolgt. Zudem hilft ein permanenter Feedbackprozess dem Team, sich selbst und die Meetings ständig zu optimieren.

Eine dynamische Moderation hat gegenüber der klassischen Moderation folgende Vorteile. Sie

  • aktiviert und motiviert den Einzelnen und die gesamte Organisation,
  • stärkt das Zugehörigkeits- und „Wir-Gefühl“,
  • unterstützt die Identifikation auch auf der Handlungsebene des Unternehmens,
  • aktiviert ungenutzte Ressourcen der Mitarbeiter einer Organisation und
  • fördert die Eigenverantwortung.

Weitere Vorzüge sind:

  • Komplexität wird verständlich, zugänglich und eine Ressource für neue Möglichkeiten,
  • Zeitersparnis, da Arbeitsgänge gebündelt werden können,
  • Prozessklarheit,
  • Transparenz der Wirkungszusammenhänge und
  • positiver Einfluss auf die Unternehmenskultur.

Mit einer dynamischen Moderation erzielen Arbeits- oder Projektteams bessere Arbeitsergebnisse – unter anderem, weil

  • alle Teammitglieder stets gut informiert sind,
  • die Abläufe und Aktivitäten koordiniert werden,
  • die Streu- und Reibungsverluste an den Schnittstellen reduziert werden und
  • Blind- und Fehlleistungen durch direkte Feedbackschleifen vermieden werden.

Zudem verlaufen die Meetings effizienter und effektiver, und es werden bis zu 30 % der bisher in sie investierten Arbeitszeit gespart – unter anderem, weil Vielredner mit System gebremst werden und der Verlauf der Meetings punktgenau und ergebnisorientiert gesteuert wird.


Gastautor: Thomas Müllenholz ist Partner im Leadership Development-Institut der Unternehmensberatung Dr. Kraus & Partner, Bruchsal (www.kraus-und-partner.de). Er ist auf die Themenfelder Führungskräfteentwicklung sowie Changemanagement spezialisiert. Kontakt: thomas.mullenholz@kraus-und-partner.de

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