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Bereits zum sechsten Mal in Folge haben vor kurzem die Experten des Center of Human Ressources and Information Systems (CHRIS) der Universitäten Bamberg und Frankfurt am Main in Zusammenarbeit mit der Karriereplattform monster.at die Recruiting Trends 2012 präsentiert. Die insgesamt 500 größten Unternehmen werden dabei zu Ihrer Einschätzung befragt. Immerhin 106 (21,2%) haben sich geäußert. Und sie liefern einige aufschlussreiche Erkenntnisse.

Es wäre wie es immer war, gäbe es da nicht die Umwelt

Einen besonders spannenden Einblick, was österreichische Unternehmen beschäftigt, bietet die Einschätzung der externen Trends und der internen Herausforderungen.

Bei den internen Herausforderungen zeigt sich seit längerem ein vertrautes, wenngleich brisantes, Bild. Die größte Herausforderung für Österreichs Personalisten ist die Mitarbeiterbindung, gefolgt vom internen Arbeitgeberimage und dem externen Employer Branding. Gerade in der Zeit des Mangels an geeigneten Fachkräften und steigender Transparenz ist man sich bewusst über die Wichtigkeit einer starken Arbeitgebermarke, die Mitarbeiter hält und Kandidaten aufmerksam macht.

In der Außensicht hingegen haben sich die Prioritäten verschoben. Neu ins Feld gerückt ist die Wirtschafts- und Eurokrise, die sich auch in einer pessimistischeren Gesamteinschätzung widerspiegelt, sowie das Thema Social Media. Gleichzeitg unangefochtener Führer im Ranking der Top Trends bleibt der demografische Wandel.

Quelle: Recruiting Trends 2012 – mit freundlicher Genehmigung von monster.at

Ältere Mitarbeiter länger halten, aber nicht um jedem Preis

Besonders der demografische Wandel ist es auch, der in der heurigen Untersuchung einer besonderen Betrachtung unterzogen wurde. So haben Österreichs Unternehmen offenbar erkannt, dass die Zeit der Frühpensionierungen zu Ende ist, denn immerhin drei von vier Unternehmen geben an, Mitarbeiter bis in höhere Alter halten zu wollen.

Auch das Einstellen älterer Mitarbeiter (über 50 Jahre) ist für viele ein gangbarer Weg – theoretisch. Denn tatsächlich stellen nur weniger als 30% regelmäßig ältere Arbeitnehmer ein.

Ein Faktor, der dem Halten älterer Mitarbeiter im Unternehmen im Wege steht, ist die Bezahlung nach Seniorität. Fast die Hälfte der Unternehmen sieht die die nicht-leistungsorientierte Bezahlung als Hindernisgrund und würde ältere dann halten, wenn die Bezahlung nach Leistung Realität wäre.

Quelle: Recruiting Trends 2012 – mit freundlicher Genehmigung von monster.at

Wir müssen noch  einiges lernen

Das Thema Social Media ist heuer erstmals unter den Top-5-Trends zu finden. Wenn auch an fünfter Stelle. Dass Social Media ein immer wichtiger werdender Kanal wird, ist also bewusst, dennoch ist auch ersichtlich, dass derzeit  Social Media Aktivitäten in der Mehrzahl der Fälle nicht von den HR Bereichen ausgeht. So haben fast die Hälfte der Unternehmen Mitarbeiter, die sich um Social Media Agenden kümmern und Inhalte einstellen. Jedoch nur 22,6% der Unternehmen geben an, dass diese Mitarbeiter auch in der Personalabteilung zu finden sind. Das verstärkt auch die Aussage von sieben von zehn Unternehmen, die der Meinung sind, dass Personalisten im Thema Social Media neue Fähigkeiten erlernen müssen.

Quelle: Recruiting Trends 2012 – mit freundlicher Genehmigung von monster.at

Internet rules – Papierbewerbung ist out

Mehr als acht von zehn Unternehmen geben an, dass sie ihre offenen Stellen auf der Unternehmens-Webseite platzieren. Auch kommen über 70% der Einstellung über online geschaltene Anzeigen zustande. Die klassische Bewerbungsmappe, die mit der Post ins Haus flattert hat hingegen ausgedient. Nur mehr etwas mehr als 15% der Bewerbungen kommen per Post und wenn es nach den Unternehmen geht, dann könnten es noch einige weniger sein (2,1%).

Always online – ein Trend, der auch im Personalbereich Auswirkungen zeigt. So ist das Thema Mobile Recruiting bei den Unternehmen – zumindest bei einem Teil – angekommen. Während derzeit nur etwa jedes 14. Unternehmen Stellenanzeigen schon für die Darstellung auf Smartphones hin optimiert, sind sich fast vier von zehn Untenehmen sicher, dass dies in Zukunft wichtiger werden wird.

Was sollten Unternehmen also tun?

Betrachtet man die Ergebnisse der Studie, dann lassen sich einige Handlungsfelder deutlich erkennen:

  • Konsequentes Ausbauen der eigenen Arbeitgebermarke und zwar vor allem nach innen. Hierunter fallen vor allem Konzepte zur Steigerung der Zufriedenheit, wie etwa Vereinbarkeit von Beruf und Familie, flexible Arbeitszeitmodelle, etc.
  • Analysieren der eigenen Personalstruktur (Altersverteilung, kritische Schlüsselpositionen) und strategische Nachfolgeplanung bzw. Planung eines Altersmanagements
  • Kompetenzen im Social Media Bereich gewinnen – dazu gehört ein Verständnis der Regelmäßigkeiten und Abläufe in sozialen Netzwerken und der Aufbau einer klaren, durchgängigen, ganzheitlichen Strategie in dem Thema, in die alle Unternehmensbereiche – auch HR – involviert sind.
  • HR als strategischen Business Partner entwickeln – es handelt sich hier um den Bereich, der in Zukunft die meiste Bedeutung in Unternehmen haben wird. Daher sollte dieser auch so positioniert sein – organisatorisch wuie kulturell.

 

Mehr Info

Nähere Informationen zur Studie sowie die Möglichkeit, diese zu bestellen finden Sie hier.

Mag. (FH) Peter Rieder | Teil unseres fixen Autoren-Teams

Mag. (FH) Peter Rieder ist Gründer der Arbeitswelten Consulting sowie geschäftsführender Gesellschafter des Diversity Think Tank Austria und begleitet Unternehmen in den Themen Vereinbarkeit von Beruf und Familie (Audit berufundfamilie), Diversity Management und nachhaltiges Personalmanagement.

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