Veranstaltungs-Bericht
16aug2012 – 1sep2012: Forum Alpbach
Vom 16aug2012 bis zum 1sep2012 war Alpbach wieder das Zentrum der Denker und Visionäre. Unter dem Motto „Erwartungen – Die Zukunft der Jugend“ diskutierten über 4000 Teilnehmer aus 60 Nationen zu verschiedenen Themen aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Gesundheit, Technologie und Bildung.
Foto Quelle: Quelle: oe1.orf.at
Bei der Paneldiskussion zum Thema „Die Wirtschafts- und Arbeitswelt der Zukunft“ wurde der Fokus auf das Thema Jugend gelegt. Anna Maria Hochhäuser (Generalsekretärin der Wirtschaftskammer Österreich) stellte fest, dass sich Rollenklischees aufweichen und die Frage einer attraktiven Work-Life Balance auch vermehrt für Männer stellen wird. Diese Gestaltung der Work-Life Balance wiederum wird zunehmend Aufgabe der Arbeitgeber sein.
Eine weitere Herausforderung für Unternehmen zeigte Hinnerk Hansen auf. Als Mitbegründer des HUB, einem Inkubator und einer Serviceplattform für junge Social Entrepreneurs, wies er auf geänderte Karrierewünsche von jungen Menschen hin. Für die Youngsters sei es heute nicht mehr genug, einen Job und ein Gehalt zu haben. Vielmehr möchten sie etwas Sinnvolles und Gutes tun und in der Welt etwas verändern.
Milo Schaap (Marketing & Operations Officer von Microsoft Österreich) prognostizierte wiederum die wachsende Anzahl von „Knowledge Workers“. In den kommenden Jahren werden bis zu 75 % der Arbeiten „knowledge-based“ sein. Das bedeutet wiederum, dass Unternehmen die geeignete Infrastruktur für die heranwachsende Generation dieser „Wissensarbeiter“ bereitstellen müssen.
Nahtlos schloss hier Georg Obermeier (CEO von Microsoft Österreich) bei der „Peter Drucker Special Lecture“-Diskussion an. Microsoft Österreich investierte ganze vier Millionen Euro in seinen neuen Bürostandort in Wien, wo offene Kommunikation und kreatives Denken durch fortschrittliche Architektur und den Einsatz von neuester Technologie gefördert werden.
Keynote Speaker Francois Dupuy plädierte bei diesem Panel für weniger Controlling Mechanismen in Unternehmen. Reporting und KPIs hätten Überhang genommen und würden aufgrund ihrer Vielzahl nicht mehr, sondern immer weniger über die Arbeit der Mitarbeiter aussagen. Das Beispiel eines Managers mit insgesamt 17 KPIs verdeutlichte, dass das Nichterreichen eines KPIs nicht soviel ausmacht, da es ja noch 16 andere gibt. Es ist offensichtlich, dass das nicht im Sinne des Unternehmens sein kann.
Als vorbildhaftes Beispiel präsentierte sich Marion Maurer als Panelteilnehmerin. Die HR-Chefin von McDonalds Österreich berichtete, dass Franchisenehmer/Restaurantbesitzer mittlerweile nur mehr ein übergeordnetes, gemeinsam definiertes Umsatzziel für ihren Standort bekommen. Der Weg, wie dieses Ziel erreicht wird, bleibt den Franchisenehmern selbst überlassen. McDonalds bietet jedoch klarerweise fundiertes Know-how und Entscheidungshilfen an.
Im Allgemeinen war v.a. bei diesem letzten Panel das Thema Produktivität ganz oben auf der Tagesliste. Durch die Begeisterung der Mitarbeiter und den nötigen Freiraum (siehe am Beispiel Microsoft) ergibt sich ein großartiges Potenzial, welches Unternehmen in Zukunft nicht weiter unberührt lassen sollten.