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Veranstaltungs-Ankündigung

Infosyon-Konferenz für Organisationsaufstellungen 2015

120 Jahre Traumdeutung | „Neue Träume braucht die Wirtschaftswelt“

vom 24. – 26.07.2015 in Wien

Interview: mit Matthias Strolz (Parteivorsitzender der NEOS) → siehe unten

 

Key Notes und 20 weitere interessante Workshops:

  • Dr. Matthias Strolz: Die Neos – die erste Systemische Partei
  • Hon. Prof. Felix de Mendelssohn: Träume & Innovation – Soziales Träumen
  • Robert Rogner: Beziehungsethik in der Wirtschaftswelt
  • Prof. Dr. Müller-Christ/Dipl. Ing. Ursula Kopp, MSc, MBA: Aufstellungen in Forschung und Lehre an den Hochschulen
  • Dipl.-Ing. Thomas Gehlert: Quanteneffekte in der Aufstellungsarbeit

Die Systemische Aufstellung hat eine Wanderung durch verschiedene psychologische Schulen und gesellschaftliche Kontexte vollzogen. In den 90er Jahren sprach man noch fast ausschließlich von der Familienaufstellung. Heute hat sich die Methode sowohl im psychosozialen wie auch im Wirtschaftsbereich etabliert. Zunehmend wird über die Anwendung, über Wirkungen und die wissenschaftliche Basis diskutiert sowie über Abgrenzung und verbindende Fragestellungen aus verschiedenen Kontexten:

Matthias Strolz

strolz_matthiasist Parteivorsitzender der NEOS und war davor Unternehmer im Bereich der systemischen Organisationsentwicklung und Lehrbeauftragter an Universitäten.

Neos – Das Neue Österreich und Liberales Forum (NEOS) ist eine liberale Partei in Österreich. Sie wurde im Oktober 2012 unter dem Parteinamen Neos – Das Neue Österreich gegründet. Bereits 2013 gelang der Einzug in den Österreichischen Nationalrat und 2014 in das EU Parlament. Die Partei orientiert sich laut eigenen Aussagen an den fünf Kernwerten Eigenverantwortung, Nachhaltigkeit, Freiheitsliebe, Authentizität und Wertschätzung. www.neos.eu

Peter Klein

klein_peterist Vorstand von infosyon sowie Geschäftsführer von Integral Systemics mit Ausbildungen in Wien – Nürnberg – Zürich. Er ist Organisator des Aufstellungskongresses. www.infosyon.com | www.integral-systemics.com


  • Was unterscheidet Kontexte und Kultur im sozialen wie im unternehmerischen Umfeld?
  • Wie ist der praktische spezifische Nutzen?
  • Wo steht die jeweilige wissenschaftliche Forschung?
  • Gibt es eine universelle Ethik – eine, die über den Kontext hinausgeht?
  • Eine Person ist in verschiedene Systeme eingebunden (Familie, Organisation, globales Finanzsystem, Gesundheitswesen) – welche Wechselwirkungen ergeben sich daraus?
  • Wie ist das Wechselspiel zwischen Persönlichem, Familie und Arbeitskultur z.B. bei bestimmten Symptomen wie Burnout, Stress, Depression?
  • Wie können Psychotherapie und Organisationsberatung voneinander lernen und wie können sie miteinander kooperieren?

Sigmund Freud trifft Bill Gates – ein interdisziplinärer Dialog

Im Zeitalter interdisziplinärer Forschung und globaler existentieller Herausforderungen, die über die Zukunft entscheiden, stellt sich die Frage: Können wir es uns überhaupt noch erlauben, den Nutzen der systemischen Aufstellung auszublenden und deren Wirksamkeit im interdisziplinären Forschungsfeld nicht zu untersuchen? Die infosyon-Konferenz 2015 an der SFU Wien nimmt solche Fragestellungen auf und zieht Verbindunglinien zwischen den verschiedenen Einsatzgebieten systemischer Aufstellungen. Sie schafft Raum für einen kreativen interdisziplinären Austausch an den Schnittstellen zwischen Beratung, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft.

Veranstalter

  • Infosyon e. V.
  • Sigmund Freud PrivatUniversität Wien
  • Integral Systemics

Tagungsort

Siegmund Freud PrivatUniversität Wien, Freudplatz 1, Messestraße 1- A-1020 Wien

Weitere Informationen zum Kongress: www.infosyon.com



Interview

Mit System zum Erfolg

Die Partei Neos wurde im Oktober 2012 gegründet und erreichte bereits bei der Nationalratswahl im September 2013 sensationelle fünf Prozent der Stimmen. Ein Schlüssel zum Erfolg dürfte konsequente systemische Organisationsentwicklung – auch unter Anwendung systemischer Aufstellungen – sein.

Autor Peter Klein sprach mit dem Parteigründer Matthias Strolz

Herr Strolz, warum sich nennen die NEOS die »erste systemische Partei«?

Wir nutzen ein systemisches Organisationsmodell mit 4 Polen: Strategie, also inhaltlich-programmatische Entwicklung, Struktur, das ist die Aufbau- und Ablaufstruktur inklusive Prozesse, Kultur, also das Miteinander, unsere Kommunikation und geschriebene und ungeschriebene Spielregeln sowie Execution, also die konkrete Umsetzung unserer Ziele. Hier arbeiten wir in der Organisationsentwicklung immer wieder mit systemischen Strukturaufstellungen. Wir haben uns bei der Gründung zu einer permanenten Selbstreflexion verpflichtet, in der wir uns kritisch mit unseren Dynamiken auseinandersetzen. Der systemische Ansatz hat viel mit Komplexität, Klarheit und Transparenz zu tun.

Wie gut verträgt sich das mit der Politik?

Grundsätzlich schon gut, aber natürlich nicht immer gleich. Auf eine neue Weise zu sagen, was ist oder gar zu zeigen, was ist, das ist eine der kraftvollsten Interventionen, die wir zur Verfügung haben. Aber ein Interventionsführer muss überlegen: Ist das jetzt die richtige Intervention? Also nur aus Freude an der Offenbarung wird die Offenbarung nicht immer funktional und hilfreich sein. Man muss das kalkuliert und sehr dosiert einsetzen. Wenn wir mit Aufstellungen arbeiten, gibt es durchaus Widerstände und Ablehnung, aber das ist in Ordnung. Es wird niemand gezwungen, aber ich lasse mir die Aufstellung als wichtiges Instrument nicht nehmen. Mich hat sie sehr bereichert und mir ist sie immer wieder eine wertvolle Unterstützung. Anderen gibt eine Aufstellung nichts – auch okay: Es ist, wie es ist.

Gab es Widerstände in der Partei?

Wir haben von der ersten Klausur an mit Aufstellungen gearbeitet und damit geprüft: Ist genügend Energie da? Gibt es ausreichend gemeinsame Schnittfläche in unseren Menschenbildern, Weltanschauungen, in unseren Zielen und Anliegen? Was ist gesellschaftlich im Raum? Wir hatten kürzlich ein 3-Jahres- Treffen zu unserer Gründungsklausur. Und wir haben auch dort wieder eine Aufstellung gemacht. Es war frappant für mich, wie wir sofort wieder in einer vertrauensvollen Atmosphäre waren, also in der Schwingung der Anfangsphase. Das war für uns alle sehr berührend und hilfreich.

Die Politik ist extrem schnelllebig, druckvoll und verwertungsorientiert. Sie hat mitunter auch etwas Manipulatives und Verletzendes. Das sind Attribute, die sich mit Aufstellungsarbeit nicht gut vertragen. Wir sind deshalb bemüht, einen vertrauensvollen Rahmen zu finden, wenn wir diese Instrumente verwenden.

Wie sind Sie zur systemischen Aufstellung gekommen?

Ich war immer interessiert an Selbsterfahrung und habe meine erste Trainerausbildung mit 17 Jahren gemacht. Später habe ich zahlreiche Ausbildungen im Bereich der Gruppendynamik und der systemischen Organisationsentwicklung absolviert. In die Aufstellungsarbeit bin ich über ein privates Anliegen hineingestolpert: Eine Trennung nach sechs Jahren Beziehung, am Ende meiner Studienzeit. Zur Bewältigung des Trennungsschmerzes bin ich in eine Familienaufstellung gegangen und das hat mich extrem fasziniert. Es war mir sofort klar, dass mich das nicht mehr loslässt. Und dann habe ich Aufstellungen besucht und Ausbildungen gemacht und ab 2001 habe ich als Organisationsentwickler selbst mit Aufstellungen gearbeitet.

Was sagen zu dem Zitat: „Wir arbeiten in den Strukturen von gestern mit Methoden von heute an den Problemen von morgen.“?

Ja, das ergibt Sinn. Allein, wir haben die Methoden von morgen noch nicht, weil wir heute leben. Mir fällt dazu die »Theorie U« von Otto Scharmer ein, mit der Frage: „Wie kommt das Neue in die Welt?“ Aus meiner Sicht erfolgt das nicht linear, sondern in einer Kurvenbewegung mit einem Dreischritt. OPEN MIND: meinen Geist offen halten – OPEN HEART: meine urmenschliche Qualität, mein Herz offen halten – OPEN WILL: gleichzeitig zielorientiert und willenlos sein. Das ist etwas, was für den abendländischen Verstand schwer zu fassen ist, weil es ambivalent oder gar als Widerspruch daher kommt. Aber das sind genau die Spannungsbögen, die wir auch in unserer Organisation bauen.

Können Sie praktische Beispiele dazu nennen?

Wir kombinieren Neueinsteiger mit Erfahrenen, Partizipation mit Leadership, Professionalität mit Idealismus. Alles Dinge, die sich auf den ersten Blick ausschließen. Ich glaube, wenn man sich dafür öffnet, dann wird man auch die Probleme von morgen mit immer neuen Ansätzen, Methoden und Instrumenten lösen können. Systeme haben eine Außengrenze, damit sie sich selbst begreifen können und um in der Komplexität des Lebens nicht verloren zu sein. Gleichzeitig braucht es Offenheit, um mit den relevanten Umwelten gut verbunden zu sein. Verbundenheit ist eines der Kernthemen, das mich in meinen zwei letzten Büchern beschäftigt hat.

Das Zitat hat noch eine Fortsetzung: »Mit Entscheidungsträgern, die in Kulturen von vorgestern aufgewachsen sind und das Übermorgen in Politik und Wirtschaft nicht mehr erleben werden«. Gilt das auch für die Neos.

Ich habe am Anfang oft gesagt, dass ich glaube, wir selbst – die Neuen – werden in zehn Jahren alt ausschauen. Dieses Empfinden ist jetzt erstaunlicherweise nicht mehr so stark. Ich habe in unseren ersten Monaten mit rund 25 Bewegungen zu Parteigründungen Kooperationsgespräche geführt. Im politischen Eck ist diese Gründer-Phase abgeklungen, zivilgesellschaftlich nicht. Ich hatte das Empfinden, wir sind Teil einer systemischen Welle, einer größeren gesamtgesellschaftlichen Bewegung. In diesem Ansatz sehe ich uns – bei gleichzeitig vielen Unterschieden – mit der Piraten-Bewegung verwandt. Wir sind beide Kinder einer großen Welle, die über den Planeten geht: »Sharing«, der Wunsch nach Teilhabe.

Wieso sind Sie in die Politik gegangen?

Weil ich einer inneren Notwendigkeit gefolgt bin. Die kann ich mir nicht aussuchen. Nur in dem Sinn, das ich entscheide, zu sagen: „Ich mache es!“ oder „Ich mache es nicht!“. Ein Schlüsselerlebnis war für mich ein „luzider Traum“, mit der Botschaft: Ich bin ein Gärtner des Lebens. Das ist mein Lied des Lebens. Ich habe den Traum dann niedergeschrieben. Vier Seiten lang: Du bist ein Gärtner des Lebens. Kultiviere Lebendigkeit in all ihren Ausprägungen. Und das mache ich nun: als Vater, als Schreiber, als Nachbar, als Politiker … Das ist alles nicht so weit auseinander. Ganz im Gegenteil. Es ist alles verbunden. Mein Auftrag ist mir klar: Ich kultiviere soziale Felder.

Herr Strolz, wir danken Ihnen für das Gespräch.

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