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Robert Frasch & lehrlingspower VOR ORT

Wien, 16märz2016: Der Österreichische Gewerbeverein hat eine einzigartige Initiative gestartet. Seit Herbst 2015 wurden über 1.500 Schüler von Unternehmern, Trainern und Coaches in Castings auf ihren Berufseinstieg vorbereitet. Die besten 60 dieser Lehrstellensuchenden waren heute mit ihren Bewerbungsunterlagen im Palais Eschenbach in Wien. Und hier waren sie ziemlich allein.

Wenn wir zueinander nicht finden

Bewerbermangel ist ein Wort das oft gebraucht wird, wenn es um Lehrlinge und geeignete Bewerber geht. Und gleichzeitig hört man immer wieder von Mangelberufen und offenen Lehrstellen, die nicht besetzt werden können. Da ist die Aktion des ÖGV nicht hoch genug zu bewerten die darauf abzielt, dass Gewerbebetriebe und Ausbilder zu geeigneten Bewerbern kommen. Und zwar zu Bewerbern, die im Zuge der vorangegangenen Coachings auf die Bewerbung vorbereitet wurden. Die heute Anwesenden hatten TOP Bewerbungsunterlagen mit und waren gut auf ein Bewerbungsgespräch vorbereitet. Und mussten feststellen, dass kaum Unternehmen vor Ort waren. Die Demotivation dieser Jugendlichen, die wollen aber nicht einmal die Chance bekommen sich zu bewerben, ist nachvollziehbar. Meine Irritation wohl auch. Diese Bewerber wurden ausgewählt, haben mehrere Trainingsgespräche hinter sich und aufbereitete Unterlagen. Und sind tatsächlich zum vereinbarten Termin da. Was man leider von den Firmen nicht behaupten kann. Von 15 angemeldeten Firmen waren nur 9 (!) im Palais Eschenbach. Und 5 (!!) haben nicht einmal angerufen, dass sie doch nicht kommen.

Es braucht beide Seiten, um etwas zu bewegen

Woran liegt es, dass wir Angebot und Nachfrage in der Lehrlingsausbildung nicht zueinander bringen? Meine Vermutung geht in zwei Richtungen. Entweder haben manche aufgrund schlechter Erfahrungen schon resigniert. Oder es gibt einfach zu viel Angebot, womit  manche den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen. Und beides gilt für Ausbildungsbetriebe und Lehrstellensuchende in gleicher Weise. Zählen wir einmal die Anzahl der Jobbörsen im Kopf zusammen. Dazu addieren wir noch die unterschiedlichsten Werbekanäle wie facebook, instagram & Co. Und das multiplizieren wir mit den sonstigen Themen, die unsere Aufmerksamkeit fordern. Bei Ausbildern all das, was nicht direkt mit der Ausbildung zu tun hat. Und bei Jugendlichen alles, was in deren jugendlicher Lebenswelt eben auch wichtig ist.

Was wir tun könnten

Es braucht auf beiden Seiten Bereitschaft, einander zu treffen. Und es braucht eine bessere Übersicht, damit Angebot und Nachfrage zueinander finden. Vielleicht wäre es an der Zeit über etwas nachzudenken, dass etwas Ähnliches wie trivago.com funktioniert. Eine Plattform, die aus allen Jobbörsen eine Übersicht erstellt und auf der alle  Einzelkampagne wie hammerlehre.at und andere abgerufen werden können. Mit ergänzenden Inhalten zu  jugendgerechter Berufsorientierung wie whatchado und Bewerbungstipps für Jugendliche beinhaltet. Als eine zentrale Anlaufstelle für alle, die sich über eine Lehre informieren wollen.

Was wir in Wien sofort tun können, ist jenen Jugendliche eine Chance zu geben, die heute auf Unternehmen gewartet hätten. Diese durch den ÖGV und erfahrene Unternehmer und Coaches bereits vorselektierten Bewerber wären unter Garantie ein Gewinn für Ihr Unternehmen. Gerne stelle ich die Kontakte her, senden Sie mir bitte ein mail für welche Lehrberufe Sie suchen – robert.frasch@lehrlingspower.at

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