Am 20juni2017 fand in Wien eine Forschungstagung des Arbeitsmarktservice Österreich unter dem Titel „Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der aktiven Arbeitsmarktpolitik in Österreich“, in Wien statt.
Gut inhaltlich basierte Vorträge mit abschließender Podiums-diskussion
Der erste Key-Note-Speaker Ferdinand Lechner von L&R Sozialforschung zeigte die Entwicklung und den Start der arbeitsmarktpolitischen Aktivitäten in den frühen 80ern. Damals wurden viele Modellprojekte und Modellversuche gestartet. Man hat einfach ausprobiert was funktioniert. In den 90ern begann dann die Professionalisierung der Trägerlandschaft, ein Aufbau der externen Unterstützungs- und Beratungsstrukturen, als auch die Ausgliederung des AMS. Auch der Ausblick in die Zukunft ließ aufhorchen: Wie werden die Auswirkungen von Industrie 4.0 auf den Arbeitsmarkt sein? Es werden sich neue Beschäftigungsfelder und neue Förderinstrumente entwickeln, genauso wie sich stark vernetzte regionale Beschäftigungsstrategien durchsetzen sollen, um so regionale Arbeitsmärkte bedienen zu können.
Der zweite Vortrag von Herrn Michael Wagner-Pinter, Synthesis Forschung, ließ aufhorchen, da bei einem Fördervolumen von 100 Mio. Euro für Beschäftigungszwecke, innerhalb von 5 Jahren 70% wieder aufgrund des geschaffenen Nachfrageimpulses wieder in die öffentliche Hand zurückfließen. Somit gut investiertes Geld.
Der dritte und letzte Vortrag kam von der WU Wien/Kompetenzzentrum für Nonprofit Organisationen und Social Entrepreneurship. Hier wurde die Wirkung auf die Gesellschaft von 27 sozialintegrativen Unternehmen in Niederösterreich mittels einer SROI-Analyse aufgezeigt. Fakt ist, dass bei 1em investierten Euro in diese Art von Beschäftigungsintegration, 2,3 Euro wieder in die Gesellschaft zurückfließen.
Die Veranstaltung wurde durch eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion abgerundet, wo neben Herbert Buchinger (AMS Österreich Vorstand) auch Vertreter von Wirtschaftskammer und Arbeiterkammer vertreten waren.
Fazit
Wie auch schon von anderen vom AMS-Forschungsnetzwerk unterstützten Veranstaltungen, wartete auch diese Forschungstagung mit guter Organisation und spannenden Key-Note-Speakern auf.
Schwierig find ich es nur, dass immer wieder versucht werden muss, alles in Zahlen und Euro zu fassen, damit es seinen Status der Zweckmäßigkeit erhält.
Würde ich weitere Veranstaltungen vom AMS-Forschungsnetzwerk empfehlen? Ein klares Ja, weil durch dieses Netzwerk die Komplexität des Arbeitsmarktes und alle seinen Stakeholdern in verschiedensten Veranstaltungen, Publikationen und Studien einfach gut präsentiert und dargestellt wird.
Nachlese
Anbei auch noch der Link der Präsentationen zum Nachlesen