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Personalberater: Eine Branche in Veränderung

30Jan2012
3 min
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HR-Know-how aus der Praxis für die Praxis

Inhalt

Alt bleibt nicht mehr alt und neu ist nicht immer neu

Ankündigungen und Forderungen nach Standards und mehr Ethik in der Personalberatung, Kritiken über die Praktiken wie Personalsuchen durchgeführt werden, neue Unternehmen und Personalrochaden als auch Abgänge erfolgreicher Berater, die nichts mehr mit der Personalberatungsbranche zu tun haben wollen, konnten wir im vergangenen Jahr und im ersten Monat von 2012 beobachten.

Was ist passiert?

Zusammengefasst ist folgendes geschehen:

  • Ein Doyen der Branche, Peter W. Eblinger, verlässt sein Unternehmen mit einem lachenden und weinenden Auge. Er ist glücklich über die gewonnene Freizeit und gleichzeitig bedrückt es ihn, in einer Zeit auszuscheiden, in der mehr denn je gemeinsame Aktivitäten erfahrener und neuer motivierter Berater erforderlich wäre hinsichtlich einheitlicher Standards, ethisch korrekter Vorgehensweisen und das Eingehen auf die sich verändernden Marktbedürfnisse.
  • Eine ganze Unternehmensgruppe, Neumann International, konnte den Marktentwicklungen nicht strotzen und verschwand von der Bildfläche. Keinem ist so richtig klar, was die Gründe dafür waren, aber es wird viel gmunkelt. Diese Entwicklung wurde vom Erzrivalen, NeumannPartners – dessen Gründer auch Urvater von Neumann International war – ausgenützt, um sich neue Marktanteile zu sichern. Laut einem Standardinterview im Jänner diesen Jahres dürften NeumannPartners ihre Hausaufgaben gemacht haben. Sie seien vorbereitet auf die nächsten Jahre, sie hätten neue Entlohnungsmodelle etc. Aber wie war die Situation vorher? Besser und jetzt ist sie noch besser, oder schlechter und jetzt ist sie erträglich? Das Interview gab leider inhaltlich diesbezüglich zu wenig Information her.
  • Aus dem Unternehmensuntergang von Neumann International haben sich zwei neue Lager gebildet. Die einen sind zu einer bekannten Personalleasingfirma, Manpower, übergelaufen. Andere haben sich mit weiteren Beraterinnen der alten Iventazeit zusammen getan. Sie wollen sich mehr auf ihre Kernkompetenzen fokussieren und von Anfang an klar stellen wofür sie stehen und wohin es gehen sollen. Es sind die „Leading Search Partners„.

 

Wie sieht die Entwicklung aus?

Es kämpfen viele der kleinen Personalberatungen weiter um Marktanteile, gute Kunden und spannende Projekte.

Die wirtschaftliche Entwicklung der vergangenen Jahre und die veränderten Bedürfnisse auf Kunden- und Bewerberseite haben die Marktspielregeln verändert – einige Berater sind verunsichert oder ignorieren die Entwicklungen, die anderen arbeiten an neuen Strategien oder sind bereits dabei, sich klar zu positionieren.

Große Beratungen fahren verschiedenste Strategien. So setzen Eblinger & Partner und Iventa anscheinend immer mehr auf junge Mitarbeiter, um diese zu erfolgreichen Beratern aufzubauen. Beratungen wie Amrop Jenwein zeigen seit geraumer Zeit Kontinuität in den Printmedien mit Stellenangeboten präsent zu sein. Deloitte konzentriert sich beispielsweise auf die gesamte Palette im Human Resources Consulting und nützt dafür die Synergien mit seinen anderen Geschäftszweigen. Die kleineren Personalberatungen profilieren sich durch Spezialisierung und Persönlichkeit. Auf die paar, die man als „schwarze Schafe“ bezeichnen kann, wird hier nicht näher eingegangen.

 

Hat Accenture mit seiner Trendstudie zur Beratung aus dem Jahr 2005 recht?

Damals wurde von Accenture eine Studie präsentiert, die besagte, dass es zu einer Differenzierung in der Beratung kommen wird. Die großen Beratungshäuser werden breiter und internationaler werden und die kleinen Beratungen klein bleiben, aber dafür spezialiserter werden. Trifft das für Personalberatung auch zu? Noch können wir es nicht sagen. Eines ist klar ersichtlich: die Branche ist im Umbruch, Kunden sind teilweise verunsichert, Kandidaten haben eine große Auswahl an Personalberatern, aber gute Personalberater sind schwierig zu finden. Nach einem Jahr Beobachtung der Stellenanzeigen und Gesprächen mit Branchenkollegen hat sich gezeigt, dass die guten untergekommen sind oder selbst ihren eigenen Rahmen geschaffen haben. Die anderen lernen weiter oder bleiben unauffällig.

Wir befinden uns in einer spannenden und bewegenden Zeit. Mit Freude beobachten wir den Markt, werden sehen, wer wofür stehen wird und wie es weiter geht.

Personalberater: Eine Branche in Veränderung

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