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Veranstaltungs-Bericht

24feb2012: Glückssymposium mit Univ. Prof. Ruut Veenhoven

 

Ein EU-Projekt für die Erwachsenenbildung und ein Symposium in Wien widmen sich der Kernkompetenz „Glücklichsein“. Wo liegt Österreich im internationalen Vergleich? Welche Initiativen gibt es? Was kann jeder Trainer tun?

„Das Streben nach einem glücklichen Leben und die Fähigkeiten und Einstellungen, die notwendig sind, um dieses Ziel zu erreichen, sind eine echte Schlüsselkompetenz“, sagt Mag. Klaus Linde-Leimer. Gemeinsam mit Susanne Linde hat er das EU-Projekt „Key Competence Happiness“ ins Leben gerufen, um die Vermittlung dieser Kompetenz zu fördern. Das macht Sinn, denn die empirische Glücksforschung bestätigt, dass glückliche und zufriedene Menschen

  • gesünder,
  • selbstbewusster und
  • leistungsfähiger sind

und somit auch am Arbeitsmarkt ihren Mitbewerbern gegenüber im Vorteil sind.

Glückssymposium mit Prof. Ruut Veenhoven

Als Abschlussveranstaltung für dieses Projekt haben die Initiatoren ein Symposium mit wissenschaftlichen Beiträgen zu Glück und Zufriedenheit organisiert. Prominentester Redner bei dieses Veranstaltung am 24. Februar 2012 im AKH war der niederländische Soziologe Univ. Prof. Ruut Veenhoven. Er ist einer der Pioniere der Glücksforschung und hat bereits vor über 40 Jahren mit der Erhebung von länderspezifischen Zufriedenheitsprofilen begonnen.

Humorvoll und in charmantem Deutsch erzählt er von seinen Forschungsergebnissen. Da stellt sich natürlich gleich die Frage: Wo liegen die Österreicher im internationalen Vergleich? Was glauben Sie? Die Forschungfrage, die dabei in 148 Ländern weltweit gestellt wird, heißt: „Taking all together, how satisfied or dissatisfied are you with your life as a whole these days?“ mit Antwortmöglichkeiten von 1 (very dissatisfied) bis 10 (very satisfied).

HRwebFoto: Renate Pils & Sabine Piotrowski mit dem Soziologen Ruut Veenhoven

Weltweite Zufriedenheit und ihre Faktoren

Den obersten Platz im Ranking nimmt Dänemark ein mit einem Durchschnitt von 8,3. Österreich liegt im oberen Feld mit 7,6 und ist damit im Schnitt „zufrieden“. Wir liegen mit diesem Wert vor den USA mit 7,4 und Deutschland mit 7,2. Im neutralen Bereich (weder/noch) befinden sich beispielsweise Russland mit 5,5 und Irak mit 4,7. Schlusslicht sind die Bewohner von Zimbabwe, die mit einem Tiefstwert von 3,0 unzufrieden mit ihrem Leben sind, was aufgrund der Bedingungen – Hunger, Arbeitslosigkeit, Energieknappheit und Binnenflucht – leider nicht verwundert.

Wovon hängt das Zufriedenheitsniveau in den Ländern ab? Die stärkste positive Korrelation mit Zufriedenheit hat Bildung, gefolgt von guter Staatsführung, wirtschaftlichem Wohlergehen, Demokratie und persönlicher Freiheit. Die Erfahrung von Ruut Veenhoven ist, dass es ganz zentral ist, was – und nicht wieviel – in einem Bildungssystem gelehrt wird.

Glück kann man lernen: Am besten schon als Kind…

Diesen Aspekt hat in Österreich der Landesschulrat Steiermark aufgenommen. Eva Stuhlpfarrer, die Projektkoordinatorin, berichtet begeistert von dem Unterrichtsfach Glück, dass 2009/2010 in 6 Schulen eingeführt wurde und mittlerweile in 78 Schulen in der Steiermark unterrichtet wird. Die Lehrer dieser Schulen bekommen eine spezifische Ausbildung und integrieren die Themen

  • seelisches Wohlbefinden (z.B. Optimismus, Selbstwert, Wertschätzung)
  • Freude an der eigenen Leistung
  • Gesunde und genussvolle Ernährung
  • Bewegung
  • Körper und Kunst als kreatives Ausdrucksmittel und
  • soziale Verantwortung

in den Schulalltag in Form einer Unterrichtsstunde pro Woche und von Projektwochen. Die wissenschaftliche Evaluation ist im Laufen, die Rückmeldungen der Lehrer und Schüler sind sehr positiv.

… oder eben als Erwachsener.

Das gleiche Anliegen treibt das EU-Projekt „Key Competence Happiness“, dass „Glück” als fächerübergreifendes Thema in der Erwachsenenbildung und -beratung etablieren möchte.

Die am EU-Projekt beteiligten Projektpartner erstellen gemeinsam einen Werkzeugkoffer und einen Leitfaden, um für Lehrenden aus den verschiedensten Fachbereichen Übungen, Methoden und Anregungen für unterschiedliche Lernsituationen bereit zu stellen. Diese Materialien werden ab Mitte März kostenlos über die Homepage zur Verfügung gestellt.

Und Sie?

  • Wie schätzen Sie Ihre persönliche Zufriedenheit ein? Von 1 (sehr unzufrieden) bis 10 (sehr zufrieden)?
  • Welchen Wert möchten Sie gerne erreichen?
  • In welcher Form finden die Elemente des Unterrichtsfaches „Glück“ in Ihrem Leben schon Platz?
  • Und … haben Sie heute schon gelächelt?

Weiterführende Links

EU-Projekt „Key Competence Happiness“ mit der Möglichkeit des Downloads von Übungen (ab Mitte März): www.key-competence-happiness.eu

Fragebogen zur Selbsteinschätzung und Vergleich der Lebenszufriedenheit von Ruut Veenhoven: www.gelukswijzer.nl/happinessindicator/gw

Forschungsdatenbank von Univ. Prof. Ruut Veenhoven / Erasmus Universität Rotterdam (für Menschen, die gerne suchen): www.worlddatabaseofhappiness.eur.nl

Mehr zum Unterrichtsfach Glück in der Steiermark: www.lsr-stmk.gv.at/cms/beitrag/10090543/356584

Kernkompetenz „Glücklichsein“

MMag. Silena Sabine Piotrowski | Teil unseres fixen Autoren-Teams

MMag. Silena S. Piotrowski, Unternehmensberaterin und Psychologin, gestaltet „Positive Workplaces“: Menschen und Unternehmen durch ein neues Mindset & Verhalten zukunftsfit im Hier & Jetzt machen. Ihre Expertise liegt in der Positiven Psychologie, ihre Leidenschaft beim Menschen in Veränderung.

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