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Veranstaltungs-Bericht  |  „Markets are Conversations“ – Armin Wolf auf der Personal Austria 2011

Wissen Sie, was ein Oxymoron ist? Etwas, das einen Widerspruch in sich selbst darstellt. Beispielsweise eine Stellenanzeige, die nach einem Social Media Manager sucht, aber ganz klassisch in einem „Holzmedium“ geschalten ist. Mit diesem Vergleich startete ORF-Anchorman und Social-Media Experte Armin Wolf (Foto) am Stand von karriere.at in seine Keynote auf der Personal Austria 2011. Titel: „Seriöse Inhalte via Social Media – Können Facebook, Twitter & Co. auch mal ernst sein?“

Eine wesentliche Frage, mit der sich nicht nur PR-Abteilungen, sondern auch zunehmend jene auseinandersetzen müssen, die Social Networks für Personalsuche und Personalmarketing einsetzen (möchten). Und oft stehen diese dann vor dem Problem, einen Social-Web-Auftritt für ein Unternehmen installieren zu müssen, ohne einerseits die eigene Zielgruppe klar zu kennen – und folglich auch zu erreichen – und andererseits mit Unternehmensinhalten arbeiten zu müssen, die für eine Verbreitung im Social Web nicht wirklich geeignet sind. (Artikel-Tipp: Social Media Recruiting: „In drei Jahren gibt es kein Verständnis mehr für Anfängerfehler“)

Armin Wolf, mit rund 29.000 Followern, unangefochtene Nummer eins in der österreichischen Twitter-Landschaft gab in seinem Referat einen spannenden Einblick darüber, wie sich das Verhalten der Medienkonsumenten geändert hat und wohin sich das Interesse der Mediennutzer immer weiter verlagert.

Einige Fakten dazu

  • Im Schnitt knapp zehn Stunden pro Tag konsumierten unsere Nachbarn in Deutschland vergangenes Jahr Medien. Klar in Führung liegt das Fernsehen (220 Minuten) vor dem, oft nebenbei laufenden, Radio (187 Minuten). Interessant: Das Internet (83 Minuten) hat die Tageszeitung (23 Minuten) klar abgehängt.
  • Unter 30-Jährige nutzen zu 99 % Internet, 95 % Handy und 84 % Fernsehen – Armin Wolf spricht daher von einer „Three Screen Generation“.
  • Diese Zielgruppe konsumiert Nachrichteninhalte nicht mehr an fixen Plätzen (z.B. der ritualisierten 19.30 Uhr-Zeit im Bild), sondern häppchenweise über den gesamten Tag verteilt. Nur wenn etwas besonders interessant ist, entscheidet sich der Rezipient zu einem „Deep Dive“ um Hintergrundwissen zu erhalten.

Zunehmend schwer wird es also, mit klassischen Kommunikationskanälen alle Altersgruppen zu erreichen. User sind es heute gewöhnt, laufend mit Informationen versorgt zu werden und – wenn interessant – dann auch Einfluss auf diese nehmen zu können, also diese weiterzuverbreiten, zu bewerten, zu kommentieren oder in eigenen Blogs zu verarbeiten. Angesichts der Marktdurchdringung von Social Networks eine große Herausforderung für alle, die Unternehmensinhalte im Social Web kommunizieren wollen. Aber auch eine große Chance: Denn 2,6 Millionen Österreicher sind auf Facebook vertreten, wo in der Regel das als interessant befunden wird, was unterhaltsam ist, was Relevanz birgt und was von Freunden empfohlen wird. Was allerdings auch die Kundenbeziehungen massiv beeinflusst. Armin Wolf: „Das geht soweit, dass verärgerte Kunden bei Unternehmen anrufen und sagen ‚Geld zurück oder Twitter.‘“

Fazit

Wer Social Networks in seine Kommunikationsstrategie aufnimmt und diese erfolgreich nutzen möchte, sollte den Grundsatz ‚Markets are Conversations‘ verstanden haben. Social Media ist Kommunikation in beide Richtungen. Darauf zu vertrauen, dass eine willige Rezipienten-Herde sämtliche Inhalte (darunter fallen auch alle Anstrengungen, die man zur Etablierung und Festigung einer Employer Brand setzt) unkritisch aufnimmt, ist zunehmend unter den Begriff der Energieverschwendung einzuordnen.

Auf die Personalsuche angewendet bedeutet das: Bewerber wollen, dass Unternehmen im wahrsten Wortsinn „Gesichter haben“, also für Fragen, Wünsche und Anregungen offen sind, und dass sie auf diese auch Antworten erhalten.

Link

  • Weitere Informationen und eine Fotogalerie von Armin Wolfs Vortrag auf der Personal Austria

Gastautor: Christoph Weissenböck ist für Redaktion, Text und Öffentlichkeitsarbeit bei karriere.at zuständig. Im karriere.blog schreibt er regelmäßig über Themen aus der Job-, Karriere- und HR-Welt.

Veranstaltungs-Bericht | Markets are Conversations

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