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Konfliktintervention – Der Umgang mit Konflikten in unserer Gesellschaft zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass diese so lange wie möglich ignoriert oder verdrängt werden. Die Unsicherheit vieler Menschen im Umgang mit Konflikten ist einer der Gründe für dieses Verhalten.

Aber auch ein generelles, falsches Konfliktverständnis hindert viele daran, rasch auf vorhandene Spannungen zu reagieren. „Konflikt = unangenehm“ und mit Unangenehmem möchte man sich nicht befassen. Die Konsequenz? Verdrängung heißt das Zauberwort.

Konfliktintervention – Wer zu lange zögert, verliert

Wir sind in unserem Leben immer wieder mit Konfliktsituationen konfrontiert – egal ob in der Familie, im Freundeskreis oder im beruflichen Alltag. Überall dort, wo Menschen zusammen leben und arbeiten, sind Meinungsverschiedenheiten wegen unterschiedlicher Sichtweisen oder Wertvorstellungen vorprogrammiert. Das  ist ganz normal. Entscheidend ist, wie wir reagieren, wenn wir Unterschiede als störend empfinden .

Unangenehmes auszublenden ist eine „Lösungsstrategie“, die viele von uns bevorzugen.  Daher werden Konflikte oft erst dann thematisiert, wenn sie unkontrolliert eskalieren und massive Schäden verursachen. Oft steht man dann allerdings vor einem Scherbenhaufen, der selbst mit größten Anstrengungen nicht mehr zu kitten ist. Aus einer zerstörten Beziehung lässt sich kein funktionierendes Miteinander mehr bilden. Hier bleibt in letzter Konsequenz nur mehr ein Auseinandergehen.

Aber das ist nicht der Worst Case. Denn auch eine Trennung ist eine mögliche Lösung in einem Konfliktfall. Manchmal auch die einzig sinnvolle. Auch wenn das anfangs sehr schmerzhaft ist, ergibt sich dadurch für alle Beteiligten die Chance, in einem anderen Umfeld neu anzufangen.  Schlimmer wäre es, eine unglückliche Beziehung weiter zu führen und gemeinsam weiter zu leiden. In so einem Fall ist die nächste, noch heftigere Eskalation vorprogrammiert.

Konfliktintervention – Rasches Handeln als Erfolgsgarant

In der täglichen Arbeit als Konfliktberater lernt man sehr schnell, dass auch Unternehmen nur ein Spiegelbild der gesamten Gesellschaft sind. Was leider oft dazu führt, dass man als externer Moderator erst dann kontaktiert wird, wenn es in einem Konfliktfall nicht fünf vor, sondern bereits Viertel nach Zwölf ist.

Die Gründe für dieses Hinauszögern sind vielfältig, die folgenden sind in der Praxis jedoch am häufigsten anzutreffen (oft eine Kombination daraus):

  • Die Führungskraft agiert nach dem Motto: „Nur nicht auffallen – lieber alles unter den Teppich kehren“. Sehr oft anzutreffen in Unternehmen mit schwach ausgeprägter Fehlerkultur und wenig Vertrauen in den HR-Bereich und in die Hierarchie.
  • Die Führungskraft geht in Projektarbeit oder operativer Arbeit unter und nimmt sich keine Zeit für die Führung seiner Mitarbeiter. Diese falsche Prioritätensetzung ist symptomatisch für Unternehmen, die sich im Auf- oder Umbruch befinden.
  • Die Führungskraft möchte „Everybodys Darling“ sein. Da passt das Führen von unangenehmen Mitarbeitergesprächen nicht ins eigene Rollenbild. Ganz zu schweigen von Entscheidungen, die für Mitarbeiter Konsequenzen haben könnten.
  • Die Führungskraft ist selbst Teil oder sogar Auslöser des Konflikts. Mangels Reflexionsfähigkeit wird der Konflikt von der Führungskraft erst gar nicht wahrgenommen. Hier werden meistens die übergeordnete Führungskraft oder der HR-Bereich aktiv.

Egal aus welchen Motiven: Wird in einer Konfliktsituationen nicht zeitgerecht eingegriffen, bekommt der Konflikt eine unkontrollierbare Eigendynamik, die Anzahl der Betroffenen nimmt zu und der Schaden für alle Beteiligten wird immer größer. Und je länger man zuwartet, desto schwieriger wird es in der Folge, einen Konflikt gemeinsam wieder aufzulösen. Denn vieles was davor passiert ist, muss danach mühsam wieder aufgearbeitet werden.

Fazit

„Wer zu spät interveniert, den bestraft der Konflikt“ – diese abgewandelte Lebensweise sollten wir uns in Erinnerung rufen, wenn unsere Konfliktsensoren wieder einmal anschlagen. Rasches Handeln ist nun angesagt.

Wegducken, Ausweichen oder Verdrängen – diese Verhaltensmuster sind Brandbeschleuniger in Konfliktsituationen. Wer aus Harmoniesucht oder Konfliktscheu zu lange schweigt wenn’s gärt, schadet damit letztendlich allen. Oder anders gesagt: Eine Konfliktintervention um Viertel nach Zwölf kommt meistens zu spät.


„Den Kopf in den Sand zu stecken, verbessert die Aussicht nicht.“
(Anais Nin, amerikanische Schriftstellerin)

Konfliktintervention | Viertel nach Zwölf ist es meistens zu spät

Harald Schmid | Teil unseres fixen Autoren-Teams

Mag. Harald Schmid ist Berater und hat sich auf firmeninterne schwierige Situationen wie Konflikt- und Trennungsmanagement, Personalkostenoptimierung und Outplacement spezialisiert. Er kann dabei auf seine langjährige Erfahrung als Personalleiter in namhaften Unternehmen zurückgreifen. Seit 2012 agiert er mit seinem Unternehmen klaglos.at erfolgreich am Markt.

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