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Executive Search bringt Sie schneller ans Ziel als „normales Recruiting“. Warum das so ist und wie vielschichtig sich Executive Search mittlerweile darstellt, erfahre ich im Interview mit Branchen-Insidern.

Experten-Interview

Headhunting findet mittlerweile in vielen Berufsebenen statt. Was bewegt die Wirtschaft dazu, vermehrt über Headhunting zu suchen?

Mag. Charlotte Eblinger (Eblinger & Partner): Headhunting oder Direct Search ist eine Methode, neue Mitarbeiter zu finden, wenn andere Methoden wie die Schaltung von Inseraten, die Aktivierung des eigenen Netzwerks, die Empfehlung nicht mehr funktionieren. Mittlerweile bewegen wir uns auf einem Arbeitsmarkt, wo die herkömmlichen Methoden eben nicht mehr ausreichen, um die besten Kandidaten zu einer Bewerbung zu bewegen. Mit Headhunting wird nun auch für Positionen und Levels, für die früher nie direkt angesprochen und abgeworben wurde, gesucht. Der Beweggrund ist also auch in diesen Bereichen der Wunsch nach mehr besseren Kandidaten.

Elisabeth Weghuber (Secretary Search Personalberatung): Die Wirtschaft sucht mittlerweile in allen Hierarchieebenen punktgenau. Zudem gibt es immer spezifischere Tätigkeiten auf Grund von innovativen Entwicklungen, beispielsweise in den Bereichen IT oder neue Technologien. Um „Streuverluste“ und damit zusammenhängende Arbeit zu vermeiden, wird gerne der Weg der Direktansprache gewählt. War es vor 10 Jahren noch üblich, nur auf Führungsebene die Direktansprache zu wählen, so ist dies heute auf alle Ebenen ausgeweitet.

Mag. Verena Irrschik (Karrieremanufaktur): Der Arbeitsmarkt hat sich in den letzten 3 Jahren sehr stark verändert! Während man vor wenigen Jahren noch eher Top-Führungskräfte über Headhunting rekrutiert hat, sind es mittlerweile eher Fachkräfte! Gerade in diesem Bereich reicht die Personalsuche über klassische Suchinstrumente wie Datenbank- und Internetinseraten gestützte Suche nicht mehr aus. Hier sind Positionen in sämtlichen Bereichen betroffen – kaufmännische, wie technische! Egal ob Bilanzbuchhalter/in, Storemanager/in oder technischer Außendienstmitarbeiter/in – sämtliche dieser Stellen machen mitterlweile ein Headhunting notwendig.

Mag. Cornelia Zinn-Zinnenburg (Kienbaum): Engere Anforderungsprofile und hoher qualitativer Anspruch sind häufige Gründe. Zusätzlich machen sich speziell im mittleren Management und bei Spezialistenfunktionen massive Engpässe bemerkbar.

Welche Methodiken finden Sie am hilfreichsten?

Elisabeth Weghuber (Secretary Search Personalberatung): Netzwerke, Social Media oder Direct Search sind gerne beschrittene Wege. Auch die weitere Internetrecherche über Fachvortragende, Buchautoren oder ähnliches kann zum gewünschten Erfolg führen. Oftmals geben Unternehmen bereits Wunschkandidaten mit Position und Unternehmen an. Interne Branchenkenntnis birgt hier eine wesentliche Erleichterung in der Auffindung passender Kandidaten.

Mag. Cornelia Zinn-Zinnenburg (Kienbaum): Es gibt keine generell beste Methode. Abhängig von Ausgangssituation und Aufgabenstellung ist ein Methodenmix der sicherste Weg ans Ziel. Unternehmen profitieren immer vom breiten Netzwerk eines guten Beraters und den vielen Kanälen, die ihm zur Verfügung stehen.

Mag. Norbert Etz (Dr. Pendl & Dr. Piswanger): Das lässt sich leider nicht pauschal beantworten, sondern ist sehr positionsabhängig. Handelt es sich um hochspezialisierte Fach-Experten, bieten sich Soziale Netzwerke und ein unterstützendes Inserat eindeutig mehr an als bei ausgesuchten Führungspositionen. Langsam aber sicher beginnt sich aber bei wirklichen Experten eine „Social Media Flucht“ breit zu machen – wenn man mehrmals pro Woche über eines dieser Medien kontaktiert wird, ob man nicht Job wechseln möchte, entzieht sich der User diesen (unerwünschten) Kontakten – dadurch, dass er sein Profil nicht mehr nutzt, auf Anfragen nicht reagiert etc. Das wird uns in den nächsten Jahren vermutlich verstärkt auf persönliche Kontakte zurückführen.

Welche Aktionen sollte ein Manager setzen, der gerne von Head Huntern gefunden werden möchte?

Mag. Charlotte Eblinger (Eblinger & Partner): Um von Headhuntern gefunden zu werden, kann ein Manager nur sein Profil auf XING oder LinkedIn umfassend und am aktuellen Stand halten. Hilfreich, aber weniger nachweisbar ist auch der regelmäßige Auftritt bei Veranstaltungen der eigenen Branche oder bei brachenübergreifenden Events, das Austauschen von Visitenkarten, sich „sichtbar“ machen. Darüber hinaus kann er in seinem Unternehmen offen für Anrufe von Unbekannten sein. Auf eine Darstellung auf der Unternehmenswebsite hat er meist keinen Einfluss. Um dann auch von Headhuntern nach dem Erst-Kontakt als Top-Kandidat identifiziert zu werden, ist eine konstant gute Performance die Grundvoraussetzung.

Mag. Norbert Etz (Dr. Pendl & Dr. Piswanger): Erfolgreich sein, von sich reden machen, (online) authentisch auftreten, bei etwaigen Veranstaltungen den persönlichen Kontakt suchen. Ein „Search Engine Optimizing“ des Social Media Profils ist nicht zielführend, weil das schnell „enttarnt“ wird – und dann war dieser Aufwand umsonst.

Elisabeth Weghuber (Secretary Search Personalberatung): Als direktes Mittel ist nach wie vor die Initiativbewerbung am zielführendsten. Diese muss schnell erkennen lassen, was ein Kandidat bietet und inwieweit sein Profil für einen Kunden interessant sein könnte. Der Manager sollte recherchieren, in welcher Branche welche Personalberatung arbeitet, welche Kunden sie betreut. Wird der Wechsel mittelfristig geplant, ist es sinnvoll als Wissensträger bei Podiumsdiskussionen aufzutreten oder Fachwissen zu veröffentlichen, sozusagen Eigen-PR zu betreiben. Dies ist natürlich auch im kleinen Stil über Blogs oder Gruppenbetreuung in Xing oder entsprechende Nutzung anderer Social Media möglich.

Mag. Verena Irrschik (Karrieremanufaktur): „Netzwerken“ heißt das Zauberwort! Egal ob im Bereich Social Media, Karriereforen oder  über ausgewählte Personalberater/Headhunter. Man muss im Netz die „richtigen“ Spuren hinterlassen, auf sich aufmerksam machen und im Gespräch bleiben. Hier kann auch ein eigener Blog sehr hilfreich sein!

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Die Gesprächspartner: Facettenreiches Head-Hunting

 

HRweb

Mag. Charlotte Eblinger, MSc
Geschäftsführung

EBLINGER & PARTNER
Personal- und Managementberatungs GmbH

HRweb

Mag. Verena Irrschik
Geschäftsführung

Karrieremanufaktur

HRweb

Elisabeth Weghuber
Geschäftsführende Gesellschafterin

Secretary Search Personalberatung

HRweb

Mag. Norbert Etz
Network & Partner Relations

Dr. Pendl & Dr. Piswanger

 

HRweb Mag. Cornelia Zinn-Zinnenburg

Kienbaum Beratungen

Mag. Eva Selan, MSc | HR-Redakteurin aus Leidenschaft

Theoretischer Background: MSc in HRM & OE. Praktischer Background: HR in internationalen Konzernen und KMUs in Österreich und den USA.
Nach der Tätigkeit beim Print-Medium Magazin TRAiNiNG als Chefredakteurin, wechselte sie komplett in die Online-Welt und gründete Ende 2010 das HRweb.

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