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Beunruhigung als positiver Wert bei CHANGE – Teil IV

 

Der ehemalige CEO von Qwest, Joe Nacchio, erzeugte zu viel Beunruhigung und kippte mit seiner Cowboymentalität und seinem aggressiven Führungsstil beinahe die Firma. Am Beginn des Telekom-Booms schien Nacchio die perfekte Führungsfigur für Qwest zu sein – sein knallharter Stil nützte der kleinen Firma gut, als es gegen die Großen ging. Als die Entwicklung der Branche sich allerdings verflachte, änderte Nacchio seinen Stil nicht und gab auch seine Besessenheit für den Unternehmensgewinn nicht auf.

Zu viel

Er bestand ganz klar auf der bottom line. “Das wichtigste ist, dass wir die Zahlen erreichen”, sagte er bei einer Mitarbeiterversammlung. “Das ist wichtiger als jedes einzelne Produkt, jede einzelne Philosophie oder jeder einzelne Kulturwandel, den wir machen. Wir stoppen alles andere, wenn wir die Ergebnisse nicht erreichen.” Um ihm zu gefallen, bliesen sie die Umsätzzahlen künstlich auf. Schlussendlich wurde Qwest wegen betrügerischem Reporting von $3 billion in der Bilanz angeklagt: Nacchio landete im Gefängnis.

Zu wenig

Auf der anderen Seite erzeugte Jean Pierre Messier (CEO von Vivendi) zu wenig Beunruhigung mit seinem haltlosen Glauben, dass alles gut ausgehen würde, egal was er auch  tat. Schon früh(zeitig) katapultierte er Vivendi von schweren Verlusten hin zu erstaunlichem Wachstum. Er setze seine Einkaufstour fort, um die Firma zu diversifizieren, aber unterschätzte das Risiko und überschätzte seine Fähigkeit, durch den komplexen Markt zu navigieren. Er war zu sehr von sich selbst und seiner Fähigkeit, gute Lösungen zu erarbeiten, überzeugt, dass er zu wenig Beunruhigung sich selbst und der Firma gegenüber erzeugte. Als er zurücktrat, war Messiers Firma nur noch zehn Tage vor dem Bankrott, und reportete den größten Jahresverlust der französischen Firmengeschichte.

Ohne ausreichende Beunruhigung werden Sie nicht in der Lage sein, erfolgreich über die Kluft zwischen derzeitiger Realität und der gewünschten Zukunft zu steuern.

Wenn es Ihnen aber gelingt, mit freiem Denken und offenem Herzen zu führen, wenn Sie die drei Schlüssel-Paradoxa, realistischer Optimismus, konstruktive Ungeduld, und selbstsichere Demut, meistern, werden Sie Beunruhigung in produktive Energie verwandeln. Sie werden Menschen mobilisieren und Leistung optimieren. Sie werden eine gewinnende, flexible und anpassungsfähige Organisation gestalten. Sie werden eine Führungskraft sein, die gerade ausreichend Beunruhigung einsetzt, als positive und mächtige Kraft für Ihr Leben und Ihre Organisation. Sie werden dieses Erfolgsgeheimnis für den Geschäftserfolg entdeckt haben.

Der Ursprungsartikel von Robert H. Rosen, aus „Leader to Leader“ – special issue for Dale Carnegie Training – wurde von Clemens Widhalm ins Deutsche übertragen.

Robert H. Rosen ist Psychologe, Keynote Speaker und CEO der Healthy Companies International Unternehmensberatung. Rosen ist Autor von “Just Enough Anxiety: The Hidden Driver of Business Success.

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