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Eine Frage der Zielgruppe

Gut in einem Gebiet zu sein und es lehren WOLLEN ist das Eine. Es auch tatsächlich lehren KÖNNEN ist schon eine völlig andere Geschichte. Trainer, die es nicht können sind ein Graus. Bitte besucht doch einen der vielen Trainer-Lehrgänge! Denn für euch sind sie gemacht! Wer – außer der klassischen Trainer – sollte sich sonst noch von diesen Lehrgängen angesprochen fühlen?

Experten-Interview

Das Thema heute: Train the Trainer: für Vollblut-Trainer & wen noch?

Nicht nur bei klassische Trainern ist lehren-können gefragt, auch diverse Führungskräfte und Mitarbeiter haben immer wieder Gelegenheit, ihr Wissen einer größeren Gruppe weiter zu geben. Und auch für diese Zielgruppe sind diese Lehrgänge gedacht – in höherem Ausmaß als ich es vermutet hätte!

Ich frage nach bei jenen, die Train-the-Trainer-Ausbildungen anbieten:

Günther Mathé, MBA (careercenter): Im Großen und Ganzen unterscheiden wir bei unserer Trainerausbildung drei Teilnehmergruppen:
1. erfahrene Trainer, die sich methodisch-didaktisch weiterentwickeln möchten und Menschen, die im Trainingsbereich Fuß fassen möchten
2. Führungskräfte und Mitarbeiter aus dem HR Bereich, die sich persönlich weiterbilden möchten
3. Menschen, die in ihre Persönlichkeitsentwicklung investieren möchten und mit Teams arbeiten
Es sind fast bei jedem Trainerlehrgang nur 2-3 Personen, die den Trainingsberuf anschließend wirklich full-time ausüben möchten.

Und mit diesem Mix steht er nicht allein da:

Mag. Sabine Prohaska (seminar consult prohaska): Unsere Teilnehmer bestehen zu 70% aus Personen, die die Trainerausbildung als Ergänzung zum derzeitigen Beruf machen – es sind dies Personalentwickler, Ausbildungsleiter, Recruiter. Ebenso zählen Fach- und Führungskräfte, die häufiger Inhalte an Gruppen vermitteln oder ihre Mitarbeiter anleiten und trainieren wollen zu unserer Zielgruppe.
30% unserer Teilnehmer streben mit dem Lehrgang ein neues Berufsprofil an. Sie haben vor, sich als Trainer selbstständig zu machen und davon leben zu können.

Isabella Schnabel (Easy Train): Sowohl als auch. Meistens sind es Mitarbeiter in einer Umorientierungsphase und um zusätzliche Qualifikationen zu erhalten, die die Chancen am Arbeitsmarkt verbessern.

Die Ergänzung der eigenen Fähigkeiten ist viel häufiger das Ziel, als der klassische Trainer-Beruf an sich. Die Option, es zusätzlich zum bestehenden Beruf auszuüben und/oder sich ein künftiges zusätzliches Standbein aufzubauen, scheint überaus attraktiv. Welche Berufsgruppen fühlen sich besonders berufen, sich in dieser Richtung weiter zu entwickeln?

Ad „Ergänzung zum derzeitigen Beruf: um welche Berufe handelt es sich?

Corinna Ladinig, MBA (CTC-Academy): Sehr unterschiedliche – aber eine Häufig gibt es bei Personen, die im HR-, PE-, Personal-Bereich gearbeitet haben, Führungskräfte, Lehrer (vereinzelt), Berater, Coaches

Martina Krausz (Mentor): Das  können alle möglichen Berufe sein, die eine Qualifizierung in der Erwachsenenbildung notwendig machen. Vom Personalentwickler, Coach über den Vortragenden bis hin zur Führungskraft.

Peter Fasching (H2O): Wirtschaftsberufe, Sozialpädagogische Berufe, Psychologische Berufe.

Mag. Susanne Riegler (WIFI Wien): Die Bandbreite ist sehr groß. Mitarbeiter einer großen Friseurkette, eines bekannten Handelsunternehmens, die intern in ihrem Unternehmen Produkt- und Dienstleistungsschulungen anbieten, sind genauso dabei, wie Verkaufsprofis in international tätigen Organisationen. Mitarbeiter in sozialen Vereinen, bei Rettung und Feuerwehr, Justizwachebeamte, Politiker und IT-Experten mit eigenem kleinen Unternehmen eignen sich bei uns Kompetenzen  an, die sie als Trainer in der Erwachsenenbildung brauchen.

Ein breit gestreutes Feld … was ist ihnen allen gemeinsam?

Günther Mathé, MBA (careercenter): Gemeinsam ist den Teilnehmer meistens, dass sie in ihrer beruflichen Tätigkeit viel mit anderen Menschen zu tun haben. Die benötigte fachliche Qualifikation wird in der beruflichen Ausbildung (Lehre, Studium, Fachhochschule, etc.) erlernt, die nötige soziale Kompetenz (Teamplayer, Mitarbeiterführung, etc.) wird hier jedoch oft vernachlässigt, dies kann in unserem Trainerlehrgang praxisnah und intensiv erfahren werden. Der unterschiedliche Mix der Teilnehmer ist ideal bei Reflexionen, um unterschiedliche Sichtweisen und Zugänge zu nutzen und um sich in der Rolle als Trainer bzw. Führungskraft ideal auf die verschiedenen Persönlichkeiten potentieller Seminarteilnehmer und Mitarbeiter einstellen zu können.

Stichwort Führungskraft …

Michaela Kellner (ANKH.AT): Zu den Aufgabenbereichen vieler Führungskräfte oder Experten gehört es, zu unterschiedlichen Themen zu präsentieren, vorzutragen und zu begeistern. Dies auch häufig vor unterschiedlichem Publikum – Mitarbeiter, Kollegen oder Kunden oder auch in unterschiedlichen Rahmenbedingungen (Länge, Anzahl der TeilnehmerInnen, Location, Motivation der TeilnehmerInnen).

Ad „zur Ausübung eines vollständig neues Berufsprofils“: bezieht sich das immer auf den „klassischen Trainer“ oder welche weiteren Formen gibt es?

Mag. Sabine Prohaska (seminar consult prohaska): Bei den ca. 30 % unserer Teilnehmer, die einen eigenen Beruf als Trainer anstreben, handelt es sich um den klassischen Trainer, sei es im persönlichkeitsbildenden Bereich oder als Fachtrainer.

Corinna Ladinig, MBA (CTC-Academy): Ja auf den klassischen Trainerberuf – wobei viele keine genauen Vorstellungen von diesem Beruf haben und ihn auch manchmal mit Coaching und Beratung in einen Topf werfen

Günther Mathé, MBA (careercenter): Unsere Teilnehmer sind häufig erfolgreiche Manager, die ihre Managementfunktion zurücklegen und sich auf Trainings, Beratungen und Vorträge spezialisieren wollen. Bei Trainingsquereinsteiger mit wenig Erfahrung im Trainingsbereich und nicht geschulte management skills wird eine Trainerausbildung alleine nicht reichen, um in den Trainingsberuf einzusteigen.

Peter Fasching (H2O): Einerseits als klassischer Trainer und unter anderem auch als Start in den Train the Trainer Bereich oder auch selbst später als Bildungsanbieter auftreten zu können.

Isabella Schnabel (Easy Train): Sprachtrainer, Consultant, Berater – alle mit dem Aspekt der Wissensvermittlung

Mag. Erik Hirschenbrunner (BEST Institut ): Überwiegend ja (v.a. bei jenen Personen, z.B. im Rahmen von Erwachsenenbildungsprojekten im Auftrag öffentlicher Auftraggeber oder für ausschreibungspflichtige Unternehmen tätig werden wollen) – es steigt jedoch die Nachfrage nach spezifischen Trainerausbildungen: einerseits fokussiert auf bestimmte Zielgruppen (Jugendliche, Erwachsene, Ältere Personen etc.), andererseits parallel aber auch nach Fachbereichen (EDV für Personen mit nichtdeutscher Muttersprache, Gesundheit für Ältere, Persönlichkeitstrainings für Jugendliche, Trainings für künftig in der Berufsorientierung tätige Trainer etc.).

Ist es für die Teilnehmer dieser Lehrgänge sinnvoll, dass ein so breites Spektrum an Interessen, Hintergründen und Zielen vereint sind? Meine Erfahrung für Lehrgänge generell: ja! Die Diversität bringt unendlich viel und lässt den Einzelnen weit über dein eigenen Tellerrand blicken, denn die eigenen Erfahrungen hat man ohnehin bereits selbst gemacht. Je unterschiedlicher die Hintergründe & das Know-how der Teilnehmer sind, desto mehr Erfahrungen können einfließen.

Daher: ich war überrascht, dass ein relativ geringer Prozentsatz der Teilnehmer an Train-the-Trainer-Lehrgängen den klassischen Trainer-Beruf als Ziel sehen. Letztendlich bin ich positiv überrascht!

 

Die Gesprächspartner

„Train the Trainer: für Vollblut-Trainer & wen noch?“

Corinna Ladinig, MBA Corinna Ladinig, MBA
Geschäftsführerin

CTC-Academy OG


Günther Mathé, MBA

Günther Mathé, MBA
Geschäftsführer

careercenter


Mag. Sabine Prohaska Mag. Sabine Prohaska
Inhaberin

seminar consult prohaska


Isabella Schnabel Isabella Schnabel
Dipl.Org.beraterin, Trainerin, Coach

Easy Train


Mag. Erik HirschenbrunnerMag. Erik Hirschenbrunner

Best Institut für berufsbezogene Weiterbildung und Personaltraining GmbH


Martina KrauszMartina Krausz

Mentor Management Entwicklung Organisation GmbH & Co OG


Peter FaschingPeter Fasching

H2O Bildung & Beratung


Michaela KellnerMichaela Kellner

ANKH.AT Coaching & Training


Mag. Susanne RieglerMag. Susanne Riegler

WIFI Wien


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Mag. Eva Selan, MSc | HR-Redakteurin aus Leidenschaft

Theoretischer Background: MSc in HRM & OE. Praktischer Background: HR in internationalen Konzernen und KMUs in Österreich und den USA.
Nach der Tätigkeit beim Print-Medium Magazin TRAiNiNG als Chefredakteurin, wechselte sie komplett in die Online-Welt und gründete Ende 2010 das HRweb.

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