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Die UN initiierte einen „internationalen Tag des Glücks“; die Forschung und Publikationen rund um das Thema ‚Glück‘ boomen. So, und was machen wir jetzt damit? Ist das ein Glücksfall für uns? Lassen Sie uns eine kleine Reise mit drei Stationen machen, durch die Welt von „Happiness“. Und hier fangen wir an:

International Day of Happiness – Wozu dieser Tag des Glücks?

Heuer jährt sich der internationale Tag des Glücks (20. März), der von den United Nations eingeführt wurde, zum dritten Mal. Die UN kommuniziert in ihrem Beschluss, dass es notwendig sei, einen faireren, integrativeren und balancierteren Ansatz von Wirtschaftswachstum zu finden. Einen Ansatz, der nachhaltige Entwicklung, Armutsbeseitigung als auch Glück und Wohlbefinden aller Menschen fördert.

Dieser Tag soll auch dazu aufrufen, für die humanitären Hilfsaktionen der UN zu spenden. Dafür haben sie gemeinsam mit Pharrell Williams eine Plattform eingerichtet (24hoursofhappiness.com) wo Videoeinsendungen aus aller Welt zum Song “Happy” gezeigt werden. Wenn ich mir den Beitrag der Philippinen ansehe, in dem Menschen zwischen den Trümmern – verursacht durch den Taifun  Haiyan – tanzen (siehe Blogeintrag der UN), so tauchen bei mir ganz unterschiedliche Gefühle und Fragen auf: Passt diese Musik überhaupt zur Situation oder gerade erst recht? Wie viel ist hier ein „Kameraphänomen“ und wie viel kommt von Herzen? Wie sehr trägt diese Initiative zur Unterstützung des Glücks bei und was ist hier einfach funktionierendes, globales Marketing? Oder kann all dies nebeneinander sein und ist es das auch?

Was ist Glück überhaupt?

Mit „Glück“ in Sinne dieser Initiative ist im Deutschen nicht das Glück (Zufallsglück) sondern das Glück (glücklich sein) gemeint. Interessanterweise differenzieren wir in der deutschen Sprache nicht zwischen Zufallsbedingungen und unserem eigenen Zutun im Zusammenhang mit Glück. Warum? Das ist auch wieder eine interessante Frage, finde ich. Auf jeden Fall tun es die Amerikaner, Engländer, Franzosen, Italiener… und hier erschöpfen sich meine Sprachkenntnisse.

Psychologen sprechen lieber vom emotionalen Wohlbefinden und definieren es als ein Überwiegen der positiven über die negativen Gefühle in unserer täglichen Bilanz (zumindest 3:1 ist im Durchschnitt erforschterweise anzuraten). Ergänzend dazu gibt es noch das kognitive Wohlbefinden. Es beschreibt das Phänomen Zufriedenheit, welches ein Ergebnis von gedanklichen Vergleichen ist. Wie zufrieden bin ich mit meinem Leben vor dem Hintergrund meiner Ziele, Erwartungen und Wünsche?

Bildlich gesprochen ist das emotionale Wohlbefinden in einer österreichischen Alpenlandschaft vergleichbar mit den oft vielzackigen Bergspitzen (= Glücksmomente) mit den Bergtälern dazwischen (= negative Gefühle). Das kognitive Wohlbefinden bzw. die Zufriedenheit ist vergleichbar mit den Wiesen und dem See, der in der Ebene davor liegt – ruhiger und konstanter.

Soll Glück überhaupt bewusst angestrebt werden?

Noch eine Frage, die sich auch viele Menschen und Psychologen (falls man das trennen will) stellen: Soll Glück überhaupt bewusst angestrebt werden? Ein Lebensziel sein? Viele sagen: „Ja!“ andere meinen: „Nein, nicht direkt.“ Einer der Letztern ist Philippe Van Parijs (Professor für Wirtschafts- und Sozialethik in Belgien). Er sagt: „Unser Ziel sollte es sein, ein gutes Leben zu führen, ein Leben, das wir bei reiflicher Überlegung nach unseren eigenen Maßstäben für gut befinden können. Glück kann ein willkommenes Nebenprodukt dieses guten Lebens sein“ (vgl. Leo Bormans (Hrsg.), 2012, “Glück – World Book of Happiness”, 3. Auflage, Dumont-Verlag). Martin Seligman, der Begründer der Positiven Psychologie, meint: „So wie das gute Leben etwas Größeres umfasst als das vergnügliche Leben, ist auch das sinnvolle Leben etwas Größeres als das gute Leben“ (vgl. Martin E.P. Seligman, 2002, “Der Glücksfaktor – Warum Optimisten länger leben”, Bastei-Lübbe Verlag).

Meiner Meinung nach ist es kontraproduktiv, wenn das Glück direkt angestrebt wird, also als unmittelbares Ziel. Wenn man aber Aktivitäten setzt, um ihrer selbst willen, weil man sie gut für sich selbst findet und die als Effekt (nachweislich) glücklicher machen, dann kann es funktionieren. Dazu zählen z.B. Hilfsbereitschaft, Bewegung in der Natur oder Freundschaften pflegen … (mehr dazu später).
Also z.B. ich treffe dich, weil du mir wichtig bist und nicht weil ich jetzt mehr Glücksgefühle haben will. Ich spaziere durch den Wald, weil ich mich als Teil der Natur erleben will und nicht weil ich mich sofort glücklicher fühlen will. Das passiert meistens sowieso, als Nebeneffekt.

Die zwei Sichtweisen: Das WER und das WIE.

Da sind wir bei den zwei unterschiedlichen Sichtweisen der psychologischen Glücksforschung. Gerade die Standardliteratur beschäftigt sich damit, WER denn nun glücklicher ist: Welches Land, welcher Berufsstand, Verheiratete oder Singles, Reiche oder Arme, Extrovertierte oder Introvertierte…? Joar Vitterso (Professor für Psychologie aus Norwegen) begrüßt die neueren Entwicklungen in der Forschung, die fragen, WIE kann man sich denn glücklicher fühlen?

Mehr zu diesem WIE von Experten aus verschiedenen Ländern der Welt können Sie das nächste Mal in dieser HRweb-Serie lesen:

 

Und damit ist auf HRweb jeder FREItag inkl. dem Weltglückstag nun ein FREUtag …

Haben Sie noch eine schöne Zeit bis dahin!


Links bzgl. Tag des Glücks / International Day of Happiness

  • http://unfoundationblog.org/international-day-of-happiness-2014/
  • www.24hoursofhappiness.com

Internationaler Tag des Glücks: ein Glücksfall?

MMag. Silena Sabine Piotrowski | Teil unseres fixen Autoren-Teams

MMag. Silena S. Piotrowski, Unternehmensberaterin und Psychologin, gestaltet „Positive Workplaces“: Menschen und Unternehmen durch ein neues Mindset & Verhalten zukunftsfit im Hier & Jetzt machen. Ihre Expertise liegt in der Positiven Psychologie, ihre Leidenschaft beim Menschen in Veränderung.

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