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HRweb vor Ort | Ein intensiver 1. HR INSIDE CLUB: trendig, inhaltsreich, networkig, frisch!

07Mrz2017
6 min
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HR-Know-how aus der Praxis für die Praxis

Inhalt

1. HR Inside Club,  Veranstalter: ÜBERALL scene, 5+6märz2017, Loisium

 

Mit Spannung und einer großen Portion Neugierde habe ich den ersten HR Inside Club-Event besucht. Und ich wurde nicht enttäuscht: Anders, erfrischend, bewegend, neu, überraschend, querdenkend und meine persönlichen Quick Win‘s in der Tasche. So präsentierte sich das Kick-Off zum ersten HR Inside Clubevent am 5+6märz2017 im Loisium (Langenlois, NÖ).

Autorin: Mag. Lydia Mairhofer

Der HR Inside Club wird – wie der HR Inside Summit-  von ÜBERALL scene veranstaltet und ist ein trendiges, neues und dynamisches Event-Format für die HR-Szene mit dem Ziel, HR-Profis, Unternehmen, Experten und HR-Vor- und Querdenker zusammenzubringen.

Als Key-Note-Speaker waren drei exzellente Experten aus Wissenschaft und Praxis eingeladen. In deren anschließenden Workshops wurden Fachwissen und Erfahrungen ausgetauscht und vertieft, Tools und Methoden ausprobiert, auf die Fragen der Teilnehmer eingegangen und vieles mehr. Und natürlich war auch viel Zeit fürs Networking und Kennenlernen, auch deshalb, weil der Clubevent am Vorabend mit einem get2togehter und einem Dinner im Loisium in einer sehr lockeren Atmosphäre startete.

Jutta Tobias, HR Inside ClubKey-Note-Speaker Jutta Tobias: Mindful Leadership

Jutta Tobias ist renommierte Forscherin und Vortragende an der Cranfield University School of Management in England und beschäftigt sich mit der Führungskräfteentwicklung in Verbindung mit Mindfulness. Das Konzept „Mindfulness“ (Achtsamkeit) steht derzeit hoch im Kurs und zieht nun verstärkt als Mindful Leadership in Wirtschaftsunternehmen und ins Management ein.

Was ist Mindfulness?

Kommt Ihnen Folgendes bekannt vor? Sie sitzen in einem Meeting oder in einem Vortrag und denken an ihre Umsatzzahlen, an ihre To do’s, an einen Streit usw. Mit einem Wort: ihre Gedanken wandern und das stetig.
Und sicherlich ist Ihnen auch das nicht fremd, dass auf irgendeinen Reiz eine sehr spontane, nahezu „automatische“ Reaktion folgt, die – im Nachhinein betrachtet – weder angemessen noch nützlich, vielleicht sogar schädlich war.
Genau hier setzt das Konzept der „Mindfulness“ an: es fokussiert das Hier und Jetzt durch eine sehr bewusst gesteigerte Aufmerksamkeit.

Ein Beispiel: indem ich wahrnehme, dass in diesem einen Moment mein „Blut kocht“, weil beispielsweise ein ungelöster Konflikt mit einer Mitarbeiterin besteht und der erste (auch biologisch programmierte) rasche Impuls wäre, sie anzuschreien oder mit bösen Blicken zu bestrafen, hält man bewusst inne (z.B. durch einen langen Atemzug) und schafft in diesem Moment den Raum für Handlungsmöglichkeiten. Es folgt eine überdachte und sehr bewusst entschiedene Aktion. Gleiches gilt für die wandernden Gedanken: indem ich es durch meine Aufmerksamkeit bemerke, kann ich immer wieder zum Thema zurückkehren.

Das Ergebnis ist eine körperliche UND mentale Präsenz! Mindfulness erhöht somit ihre Handlungsmöglichkeiten und schafft Räume für neue kreative Handlungen. Wie für alle nachhaltigen Verhaltensveränderungen gilt: stetiges Praktizieren und Anwenden!

Modernes Leadership heißt auch situatives Führen (also im Hier und Jetzt) und benötigt gerade deshalb Offenheit und Wachsamkeit für Informationen als auch diese entschleunigenden Momente, um neue Handlungsoptionen zu kreieren.

Worin liegt der nachhaltige Mehrwert von Mindful Leadership für Unternehmen und die Mitarbeiter?

  • Erhöhte Arbeitsperformance, Produktivität und Arbeitszufriedenheit
  • Verbesserung der Gesundheit (körperlich und mental, Stichworte: Burn-Out-Prävention, Stressreduktion, Krankenständereduktion)
  • Erhöhte Teamperformance
  • Erhöhung der Entscheidungsfähigkeit
  • Steigerung der intrinsischen Arbeitsmotivation u.v.m.

Thomas Kozlowski, HR Inside ClubKey-Note-Speaker Thomas Kozlowski: Innovations Change Management

Thomas Kozlowski ist Gründer mehrere Start-Ups und spricht erfrischend offen über seine Erfahrungen als gescheiterter und erfolgreicher Gründer von mehreren start-ups. Derzeit ist er sehr erfolgreich als Innovations Change Manager mit einer höchst biographischen Vision, nämlich Unternehmen ganzheitlich – holokratisch – zu verändern.

Er ist jung, dynamisch, schnell und mutig. Entsprechend erfrischend anders performt er zu Beginn den Kern des Change Managements, indem er einfach zur eingespielten Musik vor der HR-Community zu tanzen beginnt und genau beobachtet wer als erstes den „System-Bruch“ mitmacht oder auch stürzen möchte. Freilich eine Zeit lang dauert es, aber nach und nach folgen andere.

Er redet nicht (nur) darüber, was Innovation Change Management ist, er tut es einfach. Und das mit einer hohen Begeisterung und veranschaulicht sehr praxisnah, wie seine eigene Vision, Veränderung zu leben mit der ganzheitlichen Veränderung der Unternehmen andocken muss.

Seine Messages als Innovations Change Manager sind:

  • Agiere emotional intuitiv (und somit auch „out oft he box“) anstatt zu verkopft!
  • Change Management braucht Vision Development – die Vision (Warum gibt es das Unternehmen? Was ist der Sinn des Unternehmens?) ist einer der wichtigsten Treiber!
  • Was ist deine persönliche Vision? Was bringt dich ins „Tun“?
  • Seine These: Veränderung steckt in jeder Person und in jedem Unternehmen!
  • Veränderung beginnt bei sich selbst: finde deine Alltags-Rituale und unterbreche sie bewusst für Augenblicke und kehre dann wieder in das stabile Alltagssystem zurück (z.B. dem Veränderungswunsch mehr Sport zu machen mit einer Minute Laufen)

Sebastian Körber, HR Inside ClubKey-Not-Speaker Sebastian Köber: Make yourself – Der Weg durch die Selbstentwicklung

Sebastian Körber ist internationaler Speaker, klinischer Psychologe, Persönlichkeitstrainer und Unternehmer. Er coached Manger und veranstaltet extreme Selbsterfahrungsseminare.

Seine zentrale Botschaft lautet: du bist, was du tust und Angst & Liebe sind die zentralen Treiber deines Tuns oder Nichttuns. Die Überwindung der Angst – sei es auch noch so unangenehm oder schmerzlich – ist bei ihm zentraler Bestandteil der Selbstentwicklung. Und auch hier geht es im Workshop höchst aktionistisch zu: man kann über Angst und deren Überwindung reden oder es einfach tun und beobachten, ob und wie es wirkt.

Zur Selbstentwicklung und zum „Making yourself“ beschreibt er sehr anschaulich 4 Stationen

  1. Selbst-Bewusstsein: erkenne deine Vorurteile und Wahrnehmungsfilter. Was A über B denkt, sagt mehr über A als über B aus.
  2. Selbst-Verantwortung: Erkenne was in deinem „Circle of influence“ liegt. Erfolgreiche und glückliche Menschen machen Dinge, die beeinflussbar sind – also in ihrem „circle of influence“ liegen.
  3. Selbst-Vertrauen: ich kann das
  4. Selbst-Überwindung: Ich bin das was ich tue. Nicht was ich sage. Erkenne deine Angst und überwinde sie (im Gepäck immer mit dabei Mut). Im Workshop wurde das anhand von kurzen, raschen und selbst gewählten Übungsüberwindungen ausprobiert.

Spannend in diesem Workshop war auch das „Assesment“, wonach jeder einzelne Teilnehmer von der Gruppe spontan beurteilt wurde. Und besonders gefallen hat mir, dass all das sehr kurzweilig und auch hier wie schon bei den zwei anderen Key-Note-Speaker der Körper als Teil von Veränderung miteinbezogen wurde. Und auch der Humor und das Lachen kamen hier nicht zu kurz.

Ausgewählte Quick-Wins der Key-Note-Speaker zum Ausprobieren:

One-Minute-Check-In (Jutta Tobias)

Nach dem Motto „people don’t arrive until they have spoken“ lassen Sie jede Person (z.B in einem Vortrag oder in einem Meeting) ein sehr kurzes Statement (zwei bis drei Wörter) über ihren momentanen Zustand sagen. Der Effekt ist „Ankommen“ in Form eines ritualisierten Check-Ins durch Erhöhung der Aufmerksamkeit und daraus resultierender mentaler Präsenz aller!

Die Situation ist dein Coach (Sebastian Köber)

Jeder Mensch schätzt Situationen und andere Menschen immer ein und bewertet sie in Form von gut, schlecht, symphytisch, böse usw. Picken Sie sich so einen Moment heraus und fragen Sie sich selbst, welche eigenen Wahrnehmungsfilter (z.B. Einstellungen, Werte, Leitsätze, Prägungen, Vorurteile) veranlassen Sie, etwas genau so und nicht anders zu bewerten und erweitern Sie dadurch Ihre Handlungsoptionen.

Es gibt keine Lösung, tue es (Thomas Kozlowski)

Zur Lösung von komplexen Aufgaben kann man sich viele Gedanken machen und Konzepte entwickeln. Ob Sie eine komplexe Aufgabe lösen, steht auf keinem Papier und Sie werden es nur herausfinden, indem Sie umsetzen. Daher: Kommen Sie ins Tun und ins Umsetzen! Finden Sie durch das stetige, wiederholende, verändernde Praktizieren heraus, was nachhaltig funktioniert und was nicht.

Fazit zum 1. HR Inside Club

Zusammenfassend war der erste HR Inside Clubevent sehr kurzweilig, erfrischend anders und von vielen Selbsterfahrungen und Quick Wins geprägt. Die Stimmung war gefüllt von hoher Offenheit, Begeisterung, hoher Mitgestaltungsfreude und Spaß. Es war eine Freude, dabei gewesen zu sein.

Wenn Sie Lust auf Neues haben, auf der Suche nach Inspirationen für Ihre HR-Arbeit sind, Bewegtsein dem Stillstand vorziehen und „not more oft he same“ wollen, dann sollten Sie den nächsten HR Inside Club auf keinen Fall versäumen. Dieser findet im juni2017 in Wien statt.


Nächster HR Inside Club

https://hrinsideclub.at/


HRweb

Gast-Autorin

Mag. Lydia Mairhofer ist ausgebildete Personal- und Organisationsentwicklerin und systemische Körpercoach und hat jahrelang in der Erwachsenenbildung, in der Arbeitsmarkt(trend)forschung, im Consulting und im Projekt- und Portfoliomanagement in Wirtschaftsunternehmen und NGO’s gearbeitet.


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