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Stellenanzeige | Tipps für Ihr perfektes Stelleninserat

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Stellenanzeige. Wie muss mein Stelleninserat gestaltet sein, um hervorzustechen aus der Vielzahl an Durchschnitts-Anzeigen?

Experten-Interview

Online Jobbörse Österreich, Jobbörse Wien, 75 BÜ

Stelleninserat-Tipps von StepStone

Rudi Bauer (StepStone): Die StepStone Employer Branding Studie hat gezeigt, dass sich Kandidaten vor der Bewerbung ein umfassendes Bild von einem Arbeitgeber machen möchten. Fehlende Informationen zu Unternehmen oder Position wirken sich schlecht auf das jeweilige Arbeitgeberimage aus. Wer sich also von der Vielzahl an Stelleninseraten abheben möchte, sollte sich einerseits von den klassischen 0815 Floskeln in Stellenanzeigen verabschieden und Bewerbern ein ehrliches, authentisches, verständliches und vollständiges Stellenprofil präsentieren.

Abseits der Stellenanzeige gilt es auch dem zusätzlichen Informationsbedarf der Bewerber nachzukommen. Dies setzt die kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Arbeitgebermarke und den damit verbundenen Stärken und Schwächen voraus: wer sind wir, wofür steht unser Unternehmen, wo wollen wir hin und welche Bewerber könnten sich in unserem Unternehmen wohlfühlen? Damit Bewerber ad hoc entscheiden können, ob ein Unternehmen für eine Bewerbung in Frage kommt, sollten alle relevanten Informationen direkt im Rahmen der Stellenausschreibung bereitgestellt sein. Diese umfassen Video- und Bildmaterial, Mitarbeiterbewertungen, Informationen zur Unternehmenskultur, Benefits, Erreichbarkeit bis hin zu direkten Kontaktmöglichkeiten und Ablauf des Bewerbungsprozesses. Der StepStone Company Hub bietet genau diese Bühne für die eigene Arbeitgebermarke und sorgt dafür, dass Job und Arbeitgeber vor der Bewerbung erlebbar sind und Employer Branding und Stelleninserat somit verschmelzen. Damit sollte es gelingen sich schlussendlich vom Rest abzuheben und die besten Talente auch langfristig ans Unternehmen zu binden.

Stelleninserat-Tipps von Monster

Marija Veljkovic, BSc (Monster): Diese Frage lässt sich anhand der Monster Guidlines für die optimale Stellenanzeige beantworten. Die Gestaltung einer Stellenanzeige hat sich mit den Jahren gewandelt und mit der kontinuierlichen Weiterentwicklung von digitalen Technologien wird es immer schwieriger, auf dem Laufenden zu bleiben. Prinzipiell gilt, dass mehr Informationen stets besser sind als zu wenige. Neben Punkten, die allgemein gegeben sein sollten wie zum Beispiel ein aussagekräftiger Stellentitel, Standortangaben, Angaben zum Unternehmen, gibt es aber auch „Suchmagneten“, die eine Anzeige klar hervorheben. Dazu zählen Suchbegriffe wie „Home Office“, „Teilzeit“, „Prämie“, „Benefits“ etc.

Ein Punkt, der oft unterschätzt wird, sind aber auch Bilder und Videos in Anzeigen. Erwecken Sie einen Eindruck von der Arbeit in Ihrem Unternehmen! Videos und Bilder können ganz allgemein das Unternehmen als Objekt vorstellen, aber auch die Meinung von Kollegen widerspiegeln und somit einen glaubwürdigen, sympathischen Eindruck von einem zukünftigen Arbeitsumfeld erwecken. Allgemein gesprochen muss man sich hier immer vor Augen führen, dass der Jobsuchende viele Anzeigen auf einmal „konsumiert“. Um ihm das mühselige Lesen zu ersparen, kommen abwechslungsreiche Kurzvideos besonders gut an und erhöhen die Zahl der Bewerbungen. Außerdem ist hier der Punkt bereits vorhandener und zukünftiger Suchtechnologie-Trends von Google und anderen Suchmaschinen anzuführen, die allesamt Video-Content besonders stark werten und ihrer Anzeige dadurch bessere Performance ermöglichen können.

Stelleninserat-Tipps von Xing

Mag. Jutta Perfahl-Strilka (XING E-Recruiting): Die optische Gestaltung im Corporate Design ist heute schon fast selbstverständlich, nach wie vor aber sehr wichtig. Weitere Leitpfeiler erfolgreicher Stelleninserate sind Transparenz und Klarheit. Positiv abheben wird sich Ihre Stellenanzeige, wenn Sie die Zielsetzung und den Purpose der Position herausstreichen, Gehaltsprognosen transparent angeben und Unternehmensdetails, zB in Form von Videos oder Arbeitgeberbewertungen einbinden.  Das wiederum hat den Vorteil, dass der Cultural Fit der Bewerbungen bzw künftigen Mitarbeiter höher ist und die Kandidaten länger im Unternehmen bleiben. Immerhin sollen vakante Stellen nicht nur schnell, sondern vor allem mit den richtigen Mitarbeitern besetzt werden.

Stellenanzeige-Tipps von talentify

Marina Wladar, MA (talentify): Wir von talentify sind überzeugt: Ein cooles Stelleninserat ist nicht mal die halbe Miete. Viel wichtiger ist, dass der Bewerber das Unternehmen cool findet und sich damit identifizieren kann. So etwas geht aber nicht „ad hoc“ von einem Mausklick auf den anderen, sondern entwickelt sich über einen längeren Zeitraum. Die große Kunst ist es also, schon frühzeitig in den Köpfen junger Menschen präsent zu sein und Berührungspunkte zu schaffen. Das geht zum Beispiel über berufspraktische Tage oder Praktika, Messebesuche oder Unternehmensführungen für Jugendliche.

Auch Blogbeiträge eines Lehrlings aus dem eigenen Betrieb erregen Aufmerksamkeit und vermitteln authentisch, was das Unternehmen besonders macht. Diese persönlichen Erfahrungen junger Talente mit dem Unternehmen erhöhen die Chance, dass sich ein Kandidat bewirbt, der sich schon frühzeitig mit dem Betrieb und Jobmöglichkeiten auseinandergesetzt hat und infolgedessen eine weitaus bewusstere Entscheidung trifft, als ein Bewerber, der nur aufgrund einer spannenden Stellenanzeige eine Bewerbung abschickt.

Stellenanzeige-Tipps von willhaben

Markus Zink (willhaben):

  1. Klare und einfache Formulierung des Angebots und der konkreten Anforderungen
  2. Umfangreiche Zusatzinformationen zum Unternehmen, Mitarbeitern und Kultur
  3. Video-Botschaften in der Anzeige runden das Bild als Arbeitgeber ab
  4. In großen und gefragten Bereichen spielen auch Push-Produkte wie Vorreihungen, eine Top-Position, etc. ihre volle Stärke aus

Stellenanzeige-Tipps von finest jobs

Walzer Florian (finest jobs): Klassische Stellenanzeigen sind im DACH-Raum weiterhin sehr populär und werden von Unternehmen wahnsinnig oft nachgefragt. In den vergangenen Wochen und Monaten hat sich die Darstellung aber durchaus geändert. Unternehmen, die oftmals sehr marketing-getrieben waren, haben einen großen Fokus auf die optische Darstellung gelegt. Das heißt, dass das Corporate Design im Vordergrund stand und durchaus „Abstriche“ beim Inhalt zu sehen waren. Es ist also wichtig, auf konkrete Arbeitgebereigenschaften einzugehen, die USPs authentisch darzustellen, was das Unternehmen von anderen Firmen unterscheidet, selten nach differenzierten Fähigkeiten, sondern Standard-Eigenschaften wie „Teamfähigkeit“, „Flexibilität“ usw. gefragt wird.

Nicht zuletzt seit dem GoLive von Google for jobs beobachten wir, dass die Darstellung über strukturierte Daten ganz wichtig ist. Formatierung und Design geraten in den Hintergrund, der Inhalt gewinnt an Relevanz. Denn am Ende geht es um ein Ziel: Eine maximale Reichweite der Anzeige, um nicht nur viel, sondern vor allem passende Bewerbungen zu erhalten. Ein wichtiges Merkmal ist, dass die Stelleninformationen prägnant nicht nur im Text, sondern auch in den sogenannten Meta-Tags stehen. Das bedeutet zum Beispiel, dass Informationen wie Arbeitsort und Jobtitel für den Google-Bot klar erkennbar sein müssen. Gleichzeitig „belohnt“ Google Stellenanzeigen, die weitere Informationen wie etwa eine Gehaltsangabe bieten, mit einem besseren Ranking. Ebenso relevant ist die steigende Transparenz der Unternehmen bei der Jobsuche. Neben Gehaltsdaten können nämlich auch Bewertungen der Firma zusätzlich angezeigt werden. Somit wird klar erkennbar sein, welche Arbeitgeber tatsächlich seriöse Angebote machen und welche nicht.

Abgerundet werden gute Stellenanzeigen durch ehrliche Mutimedia-Einbindungen wie Videos oder Testimonials oder Arbeitgebersiegel, die beispielsweise den Bewerbungsprozess bewerten. Die Kernfragen, die in einer Ausschreibung beantwortet werden müssen, sind: Wer sind Sie? Wen suchen Sie? Was erwarten Sie? Was bieten Sie? Wie kann man sich (einfach) bewerben?


Die Gesprächspartner

Stellenanzeige | Tipps für Ihr perfektes Stelleninserat


HRwebMag. Rudi Bauer
Managing Director / Chief Evangelist

StepStone Österreich GmbH


HRwebMag. Jutta Perfahl-Strilka
Director Sales New Business

XING E-Recruiting


HRwebMarina Wladar, MA
Vertrieb

talentify GmbH


HRwebWalzer Florian
Head of Sales & Marketing

finest jobs


HRweb

Marija Veljkovic, BSc
Marketing Manager AT/CH

Monster Worldwide Austria GmbH


Zink MarkusMarkus Zink

willhaben internet service GmbH & Co KG


Ich danke meinen Interview-Partnern sowohl für ihre Expertise, als auch für ihre Geduld!

Mag. Eva Selan, MSc | HR-Redakteurin aus Leidenschaft

Theoretischer Background: MSc in HRM & OE. Praktischer Background: HR in internationalen Konzernen und KMUs in Österreich und den USA.
Nach der Tätigkeit beim Print-Medium Magazin TRAiNiNG als Chefredakteurin, wechselte sie komplett in die Online-Welt und gründete Ende 2010 das HRweb.

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