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Cultural Diversity und Inklusion

Heute wird häufig der Zusammenhang von Interkultureller Kompetenz oder Intercultural Competence und Diversitätskompetenz (Diversity Competence) hervorgehoben. Unternehmen, die sich Diversität und interkulturelle Kompetenz auf ihre Fahnen heften, brauchen neben wirkungsvollen Umsetzungsprogrammen auch eine kulturell kompetente Belegschaft.

INHALT

Aktuelle Studien zur Entwicklung von interkultureller Kompetenz

Wie in jüngsten Studien herausgearbeitet wurde, haben Personen mit langjähriger internationaler beruflicher Erfahrung und Personen mit Migrationshintergrund – vor allem der 2. Generation – beste Voraussetzungen interkulturelle Kompetenz zu entwickeln. Diese Personen sind es gewohnt, in ihrem Lebensalltag mit unterschiedlichen Kulturen und Wertehaltungen umzugehen. Ihre Lebenserfahrungen oder ihre Biografien prädestinieren sie zu kultureller Offenheit. Die Autoren der genannten Studien heben hervor, dass die Sozialisierung in einer kulturell vielfältigen Umgebung kulturelle Offenheit und Toleranz fördert – beides Haltungen, die in einer kulturell diversen Gesellschaft von zentraler Bedeutung sind. (Vgl. The intercultural competence of second-generation individuals von Annavittoria Sarli und Jenny Phillimore, in: International Journal of Intercultural Relations 88 (2022); Diversity Competence, von Edwin Hoffman and Arjan Verdooren (2018).)

Offenheit für kulturelle Vielfalt und interkulturelle Kompetenz sind erlernt

Die Sozialisierung in einer kulturell vielfältigen Umgebung ab den frühen Kindheitstagen oder die intensive Auseinandersetzung mit anderen Kulturen bei Auslandsentsendungen oder Auslandspraktika oder auch eine langjährige Tätigkeit in einer kulturell diversen Arbeitsumgebung fördern die Entwicklung von kulturellem Verständnis im Sinne von interkultureller Kompetenz  (intercultural competence) und Diversitätskompetenz. Die Fähigkeit des Perspektivenwechsels zwischen zwei oder mehreren Kulturen und empathisches Verstehen führen zu höherer Toleranz und Respekt gegenüber unterschiedlichen Lebensweisen und Wertehaltungen. Mehrsprachigkeit fördert die Fähigkeit, in unterschiedlichen Referenzrahmen zu denken. Die Möglichkeit, mit Personen aus sehr unterschiedlichen Kulturen regelmäßig zu kommunizieren, erhöht die Kommunikationskompetenz im Allgemeinen, fördert aber auch die Fähigkeit von Style Switching – situatives Anpassen von Kommunikations- und Interaktionsstilen an unterschiedliche kulturelle Umgebungen. Interkulturelle Kompetenz (intercultural competence) und Diversitätskompetenz sind Schlüsselkompetenzen im 21. Jahrhundert, um in einer kulturell diversen Gesellschaft bestehen zu können. Gerade diese Gruppen von Personen haben besonders gute Voraussetzungen, diese Kompetenzen zu entwickeln.

Die gesellschaftliche Realität ist vielfältig

Unsere Gesellschaft ist vielfältig und diese Vielfalt trägt ein hohes Potenzial für unseren gesellschaftlichen Alltag – das wird in zahlreichen Studien und Best Practises belegt (vgl. www.charta-der-vielfalt.de).

Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen haben in einer Gesellschaft, die vielfältig ist, das Potenzial Brückenbauer zu sein. Sie sehen die Welt aus mehreren Perspektiven und haben Einblicke in sehr unterschiedliche Wertehaltungen. Sie entwickeln ein tiefes Verständnis für diese Unterschiede und können zu einem sozialen Zusammenhalt beitragen, weil sie sich aufgrund ihrer interkulturellen Kompetenz leicht an unterschiedliche kulturelle Kontexte anpassen und interkulturelles Verständnis bei anderen fördern können. Vor allem durch ihre Fähigkeit des Perspektivenwechsels erwerben sie eine erhöhte Toleranz für kulturelle Unterschiede. Darüber hinaus zeigt sich bei dieser Gruppe von Personen die Tendenz, kulturell diverse Umgebungen zu suchen. Ihre sozialen Netzwerke sind signifikant kulturell vielfältig zusammengesetzt. Die Funktion des Brückenbauens zwischen den Kulturen und der Möglichkeit, zur sozialen Kohäsion beizutragen, birgt ein hohes Potenzial, das auch in Unternehmen von großem Nutzen sein kann.

Was können Unternehmen tun?

Unternehmen, die für Diversität und interkulturelle Kompetenz stehen, sollten:

  • Ein Abbild der Gesellschaft sein – also in ihrer Belegschaft ebenso vielfältig sein wie die Gesellschaft
  • Interkulturell kompetente Mitarbeitende haben – das bedeutet Personen, die kulturelle Diversität suchen und sich in einer solchen Umgebung wohl fühlen
  • Gezielte Maßnahmen zur Entwicklung von Interkultureller Kompetenz und Diversitätskompetenz setzen – wie zB Trainings und Weiterbildung
  • Sich der gesellschaftlichen Verantwortung bewusst zu sein, kulturelle Vielfalt als Realität anzuerkennen und auf der Basis einer entsprechenden Unternehmenskultur positiv zu leben.
Dr. Karin Schreiner, MA | Teil unseres fixen Autoren-Teams

Dr. Karin Schreiner ist interkulturelle Trainerin und Coach für interkulturelles Management. Sie ist Ihre Ansprechpartnerin für kulturspezifische Trainings zu Indien, China, Japan, Süd-Korea.

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