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Teamimpuls

Studie zu KI in Österreich | Mitarbeitende wollen mit KI arbeiten, aber nicht von ihr geführt werden

14Okt2025
2 min
KI Führung

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Inhalt

Im Arbeitsalltag entlasten, Standardaufgaben übernehmen und Freiräume für Kreativität und strategische Arbeit schaffen: Diese Hoffnungen knüpfen Beschäftigte an künstliche Intelligenz. KI-Agenten kommen dieser Erwartung einen Schritt näher.

Sie verfolgen eigenständig von den Nutzenden festgelegte Ziele, können dafür in einem gewissen Rahmen autonome Entscheidungen treffen, dazulernen und sich anpassen.

Gast-Autor: Fred Alran (Workday)

Kein Wunder, dass KI-Agenten in den vergangenen Monaten viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben. Hand in Hand mit Hoffnungen auf mehr Produktivität und Innovation gehen auch Warnungen vor überhöhten Erwartungen: Laut einer aktuellen Prognose von Gartner werden über 40 Prozent aller Agentic-AI-Projekte bis Ende 2027 wieder eingestellt werden, sei es wegen steigender Kosten, unklarem Geschäftsnutzen oder fehlender Risikokontrolle.

Das bedeutet für Unternehmen: Sie müssen den Hype von der Realität trennen. Im ersten Schritt heißt das: verstehen, wo KI-Agenten heute schon produktiv unterstützen können und wie Organisationen die neuen Technologien verantwortungsbewusst und menschenorientiert einsetzen.

Zusammenarbeit: Ja bitte, Führung: Nein danke

78 Prozent der österreichischen Mitarbeitenden sind bereit, mit KI zusammenzuarbeiten. Das ergibt die Studie „KI-Agenten sind da – aber bitte nicht als Chef“ von Workday. Gleichzeitig können sich nur 26 Prozent vorstellen, von ihr geführt zu werden. Das zeigt eine zentrale Herausforderung für Unternehmen: Sie müssen Wege finden, das Potenzial von KI zu nutzen, ohne den menschlichen Faktor aus den Augen zu verlieren.

KI-Agenten sind längst keine Zukunftsmusik mehr. 40 Prozent der Unternehmen in Österreich rollen KI-Agenten aus, 32 Prozent setzen sie im Realbetrieb ein, 16 Prozent pilotieren erste Anwendungen und 12 Prozent skalieren bereits breit.

84 Prozent der österreichischen Mitarbeitenden glauben, dass KI-Agenten ihnen helfen werden, produktiver zu arbeiten. Viele befürchten jedoch, dass diese Produktivitätsgewinne zu mehr Druck (38 Prozent), weniger kritischem Denken (34 Prozent) und weniger menschlicher Interaktion (16 Prozent) führen könnten. Die meisten sehen Agenten als hilfreiche Kollegen, aber nicht als vollwertige Teammitglieder. Gleichzeitig halten 34 Prozent KI-Agenten für überbewertet. Hier helfen konkrete Use-Cases, um den Mehrwert zu evaluieren.

Akzeptanz und Vertrauen als Erfolgsfaktoren

Transparenz ist ein wichtiges Kriterium: Nur 16 Prozent der Befragten fühlen sich wohl, wenn KI-Agenten im Hintergrund ohne ihr Wissen agieren. Grundsätzlich vertrauen 82 Prozent der österreichischen Beschäftigten ihrem Unternehmen, KI verantwortungsvoll einzusetzen.

Das Vertrauen der österreichischen Befragten in KI hängt stark von der jeweiligen Aufgabe ab. Am höchsten ist es bei „Technology provisioning“ mit 64 Prozent und am niedrigsten bei sensiblen Bereichen wie HR mit 20 Prozent. Das unterstreicht die Notwendigkeit menschlicher Kontrolle und Verantwortung.

Fazit

Die Studie zeigt einen klaren Weg nach vorne: Um das Potenzial von KI-Agenten auszuschöpfen, müssen Unternehmen Vertrauen durch Transparenz schaffen und ihre Mitarbeitenden stärken. Es geht nicht nur um die Einführung neuer Technologien, sondern um die bewusste Gestaltung einer Zukunft, in der KI-Agenten menschliche Fähigkeiten erweitern und eine produktivere, erfüllendere Arbeitswelt ermöglichen.

Studie zu KI in Österreich | Mitarbeitende wollen mit KI arbeiten, aber nicht von ihr geführt werden

Gast-Autor

Fred Alran, General Manager Schweiz & Österreich bei Workday

Frédéric Alran, Workday

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