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Teamimpuls

Infografik | Motivation verstehen und gezielt nutzen

17Okt2025
3 min
Motivation

HR-Know-how aus der Praxis für die Praxis

Inhalt

Wer versteht, was Menschen zum Handeln inspiriert, kann Leistung steigern, Innovation entfachen und kollektive Veränderung vorantreiben. Dennoch nutzen nur wenige Organisationen die Kraft der Motivation bewusst und zielgerichtet. Was hält sie zurück?

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Motivation ist individuell, bewegt sich zwischen extrinsischen und intrinsischen Faktoren und verschiebt sich über die Zeit. Daraus entstehen klare Handlungsfelder für Führung und HR: datenbasiert, dialogorientiert, wirksam.

Motivation ist dynamisch und individuell

Die Daten sprechen eine deutliche Sprache: Ein großer Teil der Beschäftigten weiß, was motiviert (78 %) wobei nur rund ein Drittel glaubt, dass Führung und Organisation dieses Muster wirklich verstehen (33 %). 60% der Befragten erwarten von ihrer Organisation Inspiration, um ihre Arbeit mit Engagement zu erledigen. Zugleich sind 69 %  bereit, mehr persönliche Informationen zu teilen, wenn dadurch Kommunikation und Maßnahmen passgenauer werden.

Gleichzeitig verschieben sich Motivlagen: 38 % geben an, dass sich ihre Hauptmotivation in den vergangenen drei Jahren verändert hat. Motivation ist damit kein fixer Zustand, sondern ein bewegliches Ziel. Wer also heute nach dem Raster von gestern entscheidet, loopt an der Realität vorbei.

Die Top-Treiber sind klar benannt: finanzielle Sicherheit und faire Bezahlung, Jobsicherheit und Zusammenarbeit im Team. Dazu kommen intrinsische Motive wie Wirksamkeit und das Gefühl, einen positiven Unterschied zu machen. Emotionen wie Hoffnung, Freude, aber auch Angst beeinflussen das Verhalten unmittelbar. Dieses Zusammenspiel erklärt, warum Motivationsarbeit nie eindimensional funktioniert und warum Standardprogramme oft nur bedingt greifen.

Von Daten zu Dialogen und zu konkreten Entscheidungen

Die Infografik plädiert für einen multimodalen Zugang: nicht eine große Mitarbeiterbefragung pro Jahr, sondern ein kontinuierlicher Pulsschlag aus kurzen Check-ins, qualitativen Mini-Interviews und intelligent verknüpften Verhaltensdaten. Immer mit klarer Übersetzung in verwertbare Einsichten:

  • Was motiviert wen?
  • Was demotiviert?
  • Welche Intervention zahlt tatsächlich auf Energie und Leistung ein?

Entscheidend ist die Konsequenz aus den Daten, nicht das Dashboard an der Wand.
Als Struktur für den Dialog schlägt die Grafik vier einfache, aber wirksame Fragen vor: 

  • Warum wird gearbeitet?
  • Woran?
  • Wie bzw. wo?
  • Und mit wem?

Diese Fragen machen Motivation sichtbar, z.B. in 1:1-Gesprächen, in Team-Retros und in der Priorisierung von Arbeit. Daraus lassen sich kleine, konkrete Anpassungen ableiten: Aufgaben so zuschneiden, dass Stärken häufiger zum Einsatz kommen; Autonomie dort erhöhen, wo sie Energie freisetzt; Reibungen im Ablauf reduzieren, die Motivation abziehen. So entsteht Job Crafting mit System, nicht dem Zufall überlassen.

Hyper-Personalisierung, pragmatisch gedacht

„Make it personal“ durch klare Gestaltungsprinzipien.

  • Erstens: Manager-Enablement. Führung wird befähigt, Motivationsmuster zu erkennen und situativ zu handeln, z.B. bei Feedback, Aufgabenvergabe, Anerkennung und Priorisierung.

  • Zweitens: modulare Wahlmöglichkeiten statt Einheitslösungen, z.B. bei Benefits, Lernpfaden, Arbeitszeit- und Arbeitsort-Optionen.

  • Drittens: Technologie mit Augenmaß: Tools, die Präferenzen transparent machen und Optionen vorschlagen, freiwillig nutzbar und compliance-sicher umgesetzt. So entsteht Personalisierung, die fair, nachvollziehbar und skalierbar bleibt.

Was tun gegen Demotivation?

Als Schutzschirm gegen Demotivation wirken Klarheit und Kohärenz: klare Ziele, stabile Prioritäten, sinnvolle Freiheitsgrade, schnelle und konkrete Anerkennung.

Geld bleibt relevant, gerade in unsicheren Zeiten. Doch ebenso zählen sichtbare Entwicklungsschritte, Team-Erfolge und Alltagssignale, die Zugehörigkeit stärken. „Gute Arbeit“ ist kein Feedback; wirksam ist, was Wirkung präzise benennt.

Fazit

Motivation entfaltet Wirkung, wenn Individualität ernst genommen, Dynamik antizipiert und Daten mit Dialog verknüpft werden. Die Infografik liefert dafür eine kompakte Übersicht: verstehen, gemeinsam gestalten, personalisieren und die Effekte laufend prüfen. So wird aus Motivation keine Glückssache, sondern ein gestaltbarer Teil von Leistungsfähigkeit, Innovation und Veränderungsbereitschaft.

Infografik | Motivation verstehen und gezielt nutzen

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