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Die persönlichen Werte haben die Kraft wie ein Leuchtturm Orientierung und Sinn zu geben. Voraussetzung ist, dass man sie kennt. Wie Werte in der Zusammenarbeit wirken und wo Ihr persönlicher Sinn liegen kann – eine Reiseanleitung finden Sie hier.

 

Zwei Geschäftsführer leiten eine ausländische Niederlassung. Beide sind kompetent in ihren Fachgebieten und erfahren. Auch die Rahmenbedingungen stimmen. Und trotzdem ist das wirtschaftliche Ergebnis unbefriedigend. Nachdem der Vorstand alle möglichen Einflussgrößen analysiert hat, bleibt eine Hypothese übrig: Die Spannungen in der Zusammenarbeit der zwei unterschiedlichen Persönlichkeiten. Nennen wir sie hier Herr Extraforte und Herr Introspekt. Herr Extraforte weiß gar nicht, wovon die Rede ist und Herr Introspekt leidet eher heimlich unter der Situation.

In diesem Praxisbeispiel von Utho Creusen erhalten die zwei Geschäftsführer Coaching mit dem Ziel, gegenseitiges Vertrauen herzustellen und eine solide Basis für die weitere Zusammenarbeit zu schaffen. Was brauchen zwei unterschiedliche Menschen um eine gemeinsame Basis zu finden? Ein Ansatz dazu ist:

  1. Klarheit über die Stärken und Talente, die sie jeweils in ihre Arbeit einbringen (Einzelcoaching)
  2. Die Wertschätzung des anderen für diese Stärken und den eigenen Beitrag (Teamcoaching)
  3. Klarheit über die Werte, die die Personen in den Handlungen – oft nur unbewusst! –  leiten (Einzelcoaching)
  4. Aufbau von einer gemeinsamen Wertebasis und von Spielregeln (Teamcoaching)

Herr Extraforte meint zu diesem Prozess im Nachhinein: „Entgegen meiner Skepsis habe ich unerwartet viel über mich gelernt. (…) Mir war nicht bewusst, wie sehr die vorwiegend schriftliche Kommunikation die Teamarbeit gestört hat. (…) Das Anderssein meines Gegenübers empfinde ich nun nicht mehr als Gefahr, sondern als Bereicherung. (…)

Herr Introspekt meint: „Das Coaching hat mir geholfen, mich zu öffnen. (…) Ein echtes Aha-Erlebnis bot dann der Vergleich der Werte. Durch falsche und missverstandene Interpretation meinerseits habe ich meinem Kollegen schon keine Chance mehr gegeben. (…)“

Werte als Wegweiser

Für den österreichischen Psychotherapeuten Viktor E. Frankl sind Werte etwas ganz Zentrales im Leben, nämlich „handlungsleitende Motive“. Das heißt, unabhängig davon, ob wir uns unserer Werte bewusst sind oder nicht, sie geben uns den Antrieb und die Richtung für unser Verhalten.

Die eigenen Werte bewusst zu leben vermittelt Sinn. Dazu könnten Sie sich fragen:

  • Welche drei Handlungswerte beschreiben mich am Treffendsten?
  • Welchen Wert finde ich am wichtigsten zum Vorleben?
  • Welchen Wert wünsche ich mir am meisten, dass er mir gegenüber gelebt wird?

Der persönliche Ausdruck von Sinn

Sinn ist etwas sehr Persönliches. Einen Berg zu besteigen macht für eine Person Sinn, für die andere nicht. Man erfährt Sinn im Alltag, indem man zum Beispiel

  • seine Aufgaben erfüllt (dahinter stehen Werte wie Verlässlichkeit, Einsatzbereitschaft, Hingabe, …)
  • etwas für andere tut (Hilfsbereitschaft, Liebe, Solidarität, …)
  • in der Lage ist zu vertrauen und zu hoffen (Dankbarkeit, Frieden, Hoffnung, …)
  • etwas versteht bzw. Zusammenhänge und Ordnung herstellen kann (Weitsicht, Klugheit, Flexibilität, …)

Martin E. P. Seligman, der Begründer der „Positiven Psychologie“, nennt drei Routen zum Glück, wobei sich das Glück intensiviert, wenn man alle drei Routen nützt:

  1. Die erste Stufe  ist „das angenehme Leben“:  Ziel sind möglichst viele positive Gefühle in Bezug auf die Gegenwart, die Vergangenheit und die Zukunft, z.B. durch bewussten Genuss, Dankbarkeit, Optimismus.
  2. Die zweite Stufe ist „das gute Leben“: Ziel ist es die individuellen Stärken in möglichst allen Lebensbereichen einzusetzen, um positive Leistung,  Anerkennung etc. zu erreichen.
  3. Die dritte Stufe ist „das sinnvolle Leben“: Ziel ist es die Stärken für etwas einzusetzen, „das größer ist als man selbst“, also zum Beispiel für die Familie, Gemeinde, Umwelt, Gesellschaft etc. Es geht um den persönlichen Beitrag, den (kleinen) Fußabdruck, den man in der Welt hinterlässt.

Arbeit macht aus mehreren Aspekten „Sinn“: Die Möglichkeit, die eigenen Fähigkeiten und Stärken einzubringen, soziale Kontakte zu pflegen, etwas für andere zu tun, Zugehörigkeit zu empfinden, gemeinsam etwas zu erreichen, produktiv zu sein, Anerkennung zu gewinnen und nicht zuletzt die Existenz zu sichern.

Wenn es mal schwierig ist…

Viktor E. Frankl sagt: „Das Leben ist auch und gerade dann, wenn wir leiden, nicht sinnlos.“ Warum? Eine schwierige Situation kann uns dazu motivieren, auf die Suche nach dem persönlichen Sinn zu gehen. Auf dieser Reise kann man Klarheit über die Werte und Prioritäten im Leben finden. Man gewinnt  neue Denkweisen und wird damit fähig, das Leben und die Umwelt anders & neu zu betrachten. Und so findet man seinen persönlichen Leuchtturm, der Orientierung gibt, auch wenn das Meer mal stürmisch ist …

„Wir verlangen, das Leben müsse Sinn haben – aber es hat nur ganz genau so viel Sinn, als wir selber ihm zu geben imstande sind.“ Herman Hesse

Literaturtipp für Praxisbeispiele des Positiven Managements

Utho Creusen & Nina-Ric Eschemann (2008): Zum Glück gibt´s Erfolg. Wie Positive Leadership zu Höchstleistung führt, orell füssli – management.

Sinn macht, was ein Wert ist …

MMag. Silena Sabine Piotrowski | Teil unseres fixen Autoren-Teams

MMag. Silena S. Piotrowski, Unternehmensberaterin und Psychologin, gestaltet „Positive Workplaces“: Menschen und Unternehmen durch ein neues Mindset & Verhalten zukunftsfit im Hier & Jetzt machen. Ihre Expertise liegt in der Positiven Psychologie, ihre Leidenschaft beim Menschen in Veränderung.

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