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Sprachen lernen mit Hilfe von Social Media! Geht das?

20Jun2012
6 min
fremdsprachen

HR-Know-how aus der Praxis für die Praxis

Inhalt

Socia Media wohin man blickt. Gefordertes Fremdsprachen-Know-how ebenfalls. Kann man das Eine (Fremdsprache lernen bzw. vertiefen) durch das Andere (Social Media) erreichen?

 

„Alles was Personen motiviert, sich mit der Fremdsprache auseinanderzusetzen, ist – grundsätzlich – gut“, sagt Kitty Loewenstein (SPIDI). „Wer eine Sprache lernen will, sollte sich so intensiv wie möglich damit auseinmandersetzen. Durch zuhören, lesen und sprechen erlernen wir schließlich und endlich auch unsere Muttersprache. Wenn man vor Zeiten des Internets nicht gerade die Möglichkeit hatte, im Land zu leben und täglich in ein linguistisches Bad zu tauchen, war es nahezu unmöglich, genügend Input zu bekommen, um eine Fremdsprache wie eine Muttersprache zu lernen. Der Fremdsprachenunterricht hat sich zu Beginn in erster Linie aufs Lernen von Grammatikregeln und Vokabeln büffeln konzentriert.“

Und wie sieht es heute aus? Vertreter namhafter Sprachinstitute geben Einblicke:

Spielen Social Media in der Kommunikation mit / Ansprache von Neu-Kunden eine Rolle?

Katja Börner (ESL Sprachreisen):

Die sozialen Plattformen wie Facebook, Google +, Xing sind wichtiger denn je, um vom Kunden gefunden zu werden. Allerdings suchen alle wirklich  Interessierten das Gespräch mit uns, entweder per Telefon, bei uns im Büro oder auch per Live Chat auf unserer Internetseite. Es handelt sich bei einem Sprachkurs nicht nur um eine finanzielle große Investition, sondern auch um ein wichtiges Projekt, einen neuen Schritt bei vielen unserer Kunden und da wollen sie Input von uns haben, sehen mit wem sie es zu tun haben. Das können die sozialen Plattformen so nicht wiedergeben.

Cornelia Hahn, BA (The Lanugage Company Sprachinstitut):

The Language Company ist ein B2B Spezialist, hier sind persönliche Kontakte und Erfahrung (25 Jahre) wichtig.

In wie fern fließen Online-Formen, Social Media, etc. in die Sprachvermittlung ein? Oder ist die gute alte Face-to-Face-Kommunikation immer noch der beste Weg?

Dr. Christian Ernst Fuchs MBA, CSE (Institut CEF):

Face to face ist sicherlich die bewährteste Form des Sprachenlernens. Gemeinsam mit dem Trainer die Fremdsprache erlernen bzw. vertiefen ist mit Abstand die zielführendste Art und Weise, sich mit der Sprache vertraut zu machen. 86% der Unternehmen benötigen die Sprache in der Kommunikation. Was liegt also näher, als auch auf Basis der Kommunikation sich der Srache zu widmen. E-Learing hat am Sprachensektor auch nach einer ibw Studie eigentlich überhaut keine Bedeutung. Zielorientiert eingesetzt macht blended learning Sinn und festigt das gemeinsam mit dem Trainer Erlernte.

Mag. Walter Grubanovitz (mind&more):

Der Schwerpunkt bei mind&more liegt definitiv auf dem klassischen Face-to-Face-Unterricht. Auf diese Art und Weise kann man auch am besten eine sehr wesentliche Komponente des Sprachtrainings, die sogenannte „Interkulturelle Kommunikation“, in den Unterricht einbringen. Ebenso können so Faktoren wie „Aussprache“ und „Wortschatzvermittlung“ ideal vermittelt werden.
Die „Neuen Medien“ ergänzen den klassischen Unterricht dort, wo es am meisten Sinn macht. Online-Medien ersetzen zunehmend Bücher. Durch online-Plattformen, wie zum Beispiel „Moodle“ ist es dem Trainer außerdem möglich, diverse Artikel und Lernmaterial online zeitgerecht zur Wiederholung und zur Vorbereitung zu Verfügung zu stellen.

Bernhard Niesner (busuu.com):

Heutzutage setzen Sprachschüler ganz klar auf den direkten Austausch mit Muttersprachlern, das heißt aber nicht, dass Lehrer und Schüler im selben Raum sitzen müssen. Im Frühjahr haben wir eine Online-Umfrage mit 45.000 Teilnehmern aus der ganzen Welt zu diesem Thema gemacht (Link zu den englischsprachigen Studien-Ergebnissen), in der  Sprachkurse im Ausland (23%) und Sprachlernportale im Web wie busuu.com (20%) zu den effizientesten Lernmethoden gewählt wurden. Dass Sprachenlernen gerne mit Urlaub verbunden wird, ist verständlich. Für diejenigen, die auch im Alltag mit Muttersprachlern lernen wollen, bieten sich Online-Methoden an, weil es flexibel ist. Wer einen vollen Terminkalender hat, ist froh sich frei einteilen zu können, wann und wo er Sprachen lernt und nicht jeden Dienstag pünktlich um 20.00 Uhr zum Spanischunterricht auf der Matte stehen zu müssen.
Außerdem gaben 19 % der Befragten (17% der Österreicher) in unserer Umfrage an, dass fehlender Kontakt zu Muttersprachlern eine der größten Schwierigkeiten beim Sprachenlernen sei. Auch dies ist ein deutlicher Pluspunkt beim Online-Lernen! Auf busuu.com können die Nutzer zum Beispiel das Gelernte sofort im direkten Gespräch mit anderen Community-Mitgliedern anwenden und vertiefen. Mit einer integrierten Video-Chat-Applikation und durch gegenseitige Text-Korrekturen helfen sich die Benutzer untereinander beim Sprachenlernen.
Wie kann ich das verstehen? Niesner: Jeder Nutzer ist zugleich Schüler einer Fremdsprache und Tutor seiner eigenen Muttersprache, dieser Community-Faktor lockert das Sprachenlernen auf.

Thomas Kalian (Berlitz):

Es ist ein verstärkte Trend zu bemerken, dass flexible Lösungen gefordert und benötigt werden. Deshalb gibt es auch starke Zuwachsraten im Distance Learning. Unsere Kunden wollen in der Lage sein, 24/7 und örtlich komplett flexibel ihre Einheiten zu absolvieren. Egal, ob die Englisch-Einheiten mit dem Trainer über Festnetz um 3:00 Uhr in der Früh am Sonntag, als Mobile Learning am Flughafen oder beim Warten auf den nächsten Bus oder im Hotelzimmer als Self-Study mit einem internetbasierenden Trainingsprogramm stattfinden.
Funktioniert das rein auf e-Learning-Basis? Kalian: Berlitz e-learning wird maßgeschneidert aus 20 Kernbranchen und insgesamt 218 Berufsfeldern auf die Bedürnisse des Kunden angepasst. Die aktiven Einheiten mit Trainern werden dann entweder im Berlitz Virtual Classroom, im Berlitz Center oder über das Telefon oder Skype absolviert. Zum Programm gehören sowohl die täglichen Flash-Lessons mit Kurzeinheiten als auch Instant Help, der Funktion, mit welcher innerhalb von 30 Minuten ein Trainer für eine Telephone Lesson gebucht werden kann, um auf eine unvorhergesehene Präsentation oder ein Meeting vorzubereiten. Dadurch, dass die Trainer auf allen 5 Kontinenten verteilt sind, ist das Sprachtraining 24 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche möglich.

Kitty Loewenstein (SPIDI):

Das Internet gibt uns neue Möglichkeiten, was Fremdsprachenlernen betrifft. Online Sprachkurse und Apps gibt es en masse. Die wenigsten unter uns sind tatsächlich diszipliniert genug, diese Angebote auch regelmäßig zu nutzen. Das ist auch verständlich … deren Inhalte sind in den seltensten Fällen besonders interessant. Viel sinnvoller, meiner Meinung nach, ist es das im Internet zu machen, was man auch in der Muttersprache macht – Informationen auf Websites, in Zeitungen und Foren lesen; Podcasts, Videoclips,  TV Serien und Filme ansehen; und last but not least in sozialen Netzwerken wie Facebook mit Menschen in der ganzen Welt kommunizieren. So wird Sprachenerwerb (einschließlich der Grammatik) zum ganz natürlichen Prozess.
Ist das ausreichend? Loewenstein: Diese Art und Weise eine Sprache zu lernen genügt nur, um die Passivkenntnisse zu vertiefen und erweitern. Die aktiven Fertigkeiten – Sprechen und Schreiben – muss man üben und dabei ist die Wichtigkeit von Face-to-Face Sprachtrainings nicht zu unterschätzen. Fast 99,9% aller Personen, mit denen ich Einstufungs- bzw. Beratungsgespräche führe, teilen mir mit, dass sie vor allem „Speaking practice“ wollen und genau das ist auch was sie dringend benötigen. Um sicherer, flüssiger, genauer und kompetenter zu kommunizieren müssen wir üben und mit der Sprache experimentieren – das gilt gleichermaßen fürs Schreiben wie fürs Sprechen. Da sind die „good-old language classes“ mit ausgebildeten, erfahrenen Sprachtrainern so wichtig wie eh und je. Warum? Weil sie die Teilnehmer motivieren so viel wie möglich zu lesen, so viel wie möglich zuzuhören und ihnen vor allem die Möglichkeit geben so viel wie möglich zu sprechen. And that’s what it’s all about, stimmt’s?

 

Die Gesprächspartner

Sprachen lernen mit Hilfe von Social Media! Geht das?

HRwebThomas Kalian
Director Business Development

Berlitz Austria


HRweb

Dr. Christian Ernst Fuchs MBA, CSE
Geschäftsführer

Intitut CEF, International Language Institute


HRweb

Mag. Walter Grubanovitz
Geschäftsführer

mind&more


HRweb

Bernhard Niesner
CEO

busuu.com


HRwebKatja Börner
Regional Manager

ESL Sprachreisen


HRwebCornelia Hahn, BA
Büroleitung

The Language Company Sprachinstitut


HRweb

Kitty Loewenstein

SPIDI.language


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