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Mein Coach: Qualitätssicherung, Erfolgskontrolle

24Jul2013
4 min
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HR-Know-how aus der Praxis für die Praxis

Inhalt

Im heutigen Interview mit Coaches hinterfrage ich Themen wie Qualitätssicherung, Erfolgskontrolle, Wege hinaus aus einer Sackgasse und Tipps bei die Suche nach dem „richtigen“ Coach.

Experten-Interview

Wie stellen Sie den laufenden Erfolg beim Coaching sicher?

Veronika Aumaier, MAS, MSc (Aumaier Coaching | Consulting): Am Anfang der Coachingeinheit(en), indem der Coachee sein Thema und seine Zielsetzung für die folgende Coachingeinheit vorgibt. Am Ende jeder Coachingeinheit mit der Frage: Was nehmen Sie von heute mit? Was war nützlich? Was tun Sie mit dem Besprochenen, wenn Sie ab morgen wieder an Ihrem Schreibtisch sitzen. Der Coachee allein bestimmt und ist ausschlaggebend dafür, ob das Coaching erfolgreich ist.

Mag. Manuela Palotay (Persönlichkeitsmanagement+): Den laufenden Erfolg stelle ich sehr häufig durch eine einfache Skalierungsfrage sicher. Der Klient ist der Experte für sein Problem, er weiß wie stark sein Problem ihn zu Beginn belastet und auf welche Stufe er im Laufe des Coachings einnimmt. Ich verwende auch wissenschaftlich fundierte, psychologische Tests zu Beginn des Coachings sowie nach einigen Coachingeinheiten um die Entwicklung fest zu stellen. Das geht allerdings nur bei bestimmten Fragestellungen.

Elisabeth Alder (INC Training & Consulting): Was verstehen Sie unter „laufender Erfolg beim Coaching“? Entwicklung ist selten linear. Zum Handwerkszeug gehört für den Coach nach der Coachingstunde zu reflektieren, sich seiner Gefühle bewusst zu werden und Hypothesen dazu zu bilden, was im Prozess gerade läuft. Die Frage für mich lautet: „Gibt es Entwicklung?“ Wenn ich die nicht wahrnehmen kann, dann werde ich das ansprechen.

Wie führen Sie den Coachee, um unliebsame aber festgefahrene Verhaltensweisen loszuwerden?

Mag. Christine Gsur (Coachinggalerie): Ich bin der Überzeugung, dass jede gezeigte Verhaltensweise, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so scheint, einen positiven Grund, einen Sinn hat, den es aufzuspüren gilt. Diese positive Absicht muss in dem neuen, gewünschteren Verhaltensmuster auf eine neue, akzeptable Art umgesetzt werden. Dann kann das alte Muster viel leichter losgelassen werden.

Elisabeth Alder (INC Training & Consulting): So wie ein „lebender Knopf in Taschentuch“ -zuerst wirklich klar darüber werden, wohin es gehen soll. Dann kurzfristige Ziele vereinbaren und regelmäßig schauen, wo der Klient jetzt steht. Wenn es nicht klappt, suchen was da dahintersteckt. Dafür ist der Ansatz von Steve de Shazer – mit Wunderfrage und Skalenarbeit  – oft sehr hilfreich.  Mache Klienten ziehen aber ein eher pragmatisches Vorgehen vor. Ich hatte sogar schon Klienten, die ihre Zielerreichung wöchentlich in Excel-Sheets dokumentiert haben.

Mag. Manuela Palotay (Persönlichkeitsmanagement+): Ich führe Ihn zum einen mit Hilfe von systemischen Fragen an den Sinn seiner festgefahrenen Verhaltensweisen heran. Es ist eigentlich immer so, dass dieser Zweck auch durch andere, weniger problematische, Verhaltensweisen erfüllt werden kann. Zum anderen lasse ich meinen Klienten an Perspektivenwechsel teilhaben oder stelle ihnen z.B. auch die Wunderfrage. Die eingesetzte Technik variiert sehr und ist abhängig von der Persönlichkeit und des psychischen Befinden des Coachees, der Beziehung zwischen uns beiden und dem Thema.

Was können Sie jemandem, der ein Coaching in Anspruch nehmen möchte, bei der Wahl eines Coaches raten?

Mag. (FH) Helmut Gittmaier (HumanGear): Informieren Sie sich über die Qualifikationen des Anbieters (Berechtigungsnachweis). Vereinbaren Sie eine Kennenlern-Session – einige Coaches bieten dies an und achten Sie auf folgendes: Wie baut der Coach Beziehung zu mir auf, klärt er mich über den Ablauf des Coachings auf, weißt er Sie darauf hin was er leisten bzw. nicht leisten kann, wie geht es Ihnen bei diesem Menschen dem Sie sich anvertrauen? Achten Sie auf Empfehlungen. Und: Vertrauen Sie Ihrer Intuition.

Mag. Christine Gsur (Coachinggalerie): Der Coachee muss sich beim Coach wohl fühlen, damit er oder sie sich öffnen und die eigenen Themen frei reflektieren kann. Es sollten Gespräche auf gleicher Augenhöhe sein. Jeder Mensch hat seine Stärken und Schwächen, jeder macht Fehler. Das gilt für den Coach natürlich genauso wie für den Coachee. Be- oder Verurteilung ist daher im Coaching meiner Meinung nach unangebracht. Es sollte also jemand sein, der dem Thema neutral gegenübersteht. Ich würde außerdem einen Coach suchen, der schon einige Jahre Praxiserfahrung im Coaching hat, und methodisch breiter aufgestellt ist, um den Prozess besser an das Thema und den Coachee anpassen zu können.

Veronika Aumaier, MAS, MSc (Aumaier Coaching | Consulting): Achten Sie auf die Chemie. Sie sollten die Inputs und Interventionen annehmen können. Sympathie im Auftreten, in der Sprache und in der Wertehaltung ist dafür ein wichtige Voraussetzung. Prüfen Sie, ob die von ihnen erwartete fachliche und methodische Kompetenz ausreichend vorhanden ist. Und zu guter Letzt, schauen Sie sich im Coachingraum um und fühlen Sie nach, ob Sie sich hier wohl fühlen, entspannen können und für das Miteinander arbeiten ausreichend inspiriert werden.

Die Gesprächspartner

„Mein Coach: Qualitätssicherung, Erfolgskontrolle“

Veronika Aumaier Veronika Aumaier
Geschäftsführerin

AUMAIER COACHING | CONSULTING GmbH


Mag. Christine Gsur Mag. Christine Gsur
Coach

Coachinggalerie


Elisabeth Alder Elisabeth Alder
Eigentümerin

INC Training & Consulting


Mag. Manuela Palotay Mag. Manuela Palotay
Eigentümerin

Persönlichkeitsmanagement+


Mag. (FH) Helmut GittmaierMag. (FH) Helmut Gittmaier

HumanGear


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