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Auch Führungskräfte und Projektleiter im IT-Bereich müssen das Geschäft des Unternehmens, für das sie arbeiten, kennen und verstehen. Deshalb nehmen bei der Schwäbisch Hall-Unternehmensgruppe alle Trainees am selben Traineeprogramm teil.

Viele Traineeprogramme für IT-ler arbeiten die Trainees nur in ihr künftiges Arbeitsfeld ein. Diesen Eindruck gewann Christian Knauer, als er sich 2011 gegen Ende seines Medieninformatik-Studiums an der TU Dresden nach seiner ersten Festanstellung umsah. Doch das genügte dem damals 27 Jahre alten Hochschulabsolventen nicht. Er wollte auch „eine systematische Einführung“ in das Geschäftsfeld seines künftigen Arbeitgebers erfahren. Deshalb bewarb er sich bei Schwäbisch Hall.

Ähnlich war es bei Matthias Teinert, als er gegen Ende seines Wirtschaftsmathematik-Studiums an der Uni Bielefeld eine Stelle suchte. Teinert war damals noch unsicher: Soll ich die klassische oder die fachliche Führungslaufbahn einschlagen? Deshalb sagte ihm das Konzept des einjährigen Traineeprogramms der Schwäbisch Hall-Gruppe zu. Denn es ließ ihm beide Wege offen.

Das Traineeprogramm von Schwäbisch Hall ist für alle Hochschulabsolventen konzipiert – unabhängig davon, was sie studiert haben und in welchem Unternehmensbereich sie arbeiten. Dahinter steckt das Credo: „Auch unsere Führungskräfte und Projektleiter im IT-Bereich müssen das Tagesgeschäft von Schwäbisch Hall kennen“, wie Holger Lange betont, der für den IT-Nachwuchs zuständig ist. „Außerdem trägt die gemeinsame Trainee-Zeit dazu bei, dass in der Unternehmensgruppe eine gemeinsame Kultur entsteht.“

Jeder Trainee hat einen „Heimathafen“

Diese Kultur spiegelt sich im Traineeprogramm wider. So startet das Programm zum Beispiel mit einer Einführungswoche, bei der alle Trainees auch ein Outdoor-Training besuchen. Dieses soll dazu beitragen, dass bereichsübergreifend zwischen den Trainees ein Netzwerk entsteht. Nach der Einführungswoche wechseln die Trainees in ihren „Heimathafen“. So heißen die Teams, denen die Trainees während ihrer Trainee-Zeit zugeordnet sind. Von dort aus starten sie „in Projekte und zu Hospitationen, um anschließend wieder zurückzukehren“, erläutert Lange.

Einen großen Raum nehmen in dem Traineeprogramm Hospitationen in anderen Unternehmensbereichen ein. Denn der IT-Nachwuchs soll den Arbeitsalltag der dortigen Kollegen kennenlernen. Um das Geschäftsumfeld der Bausparkasse noch besser zu verstehen, hospitieren die Trainees auch bei Finanzdienstleistern, die ebenfalls zur genossenschaftlichen Finanzgruppe zählen – also zum Beispiel bei der R+V Versicherung und der Kapitalanlagegesellschaft Union Investment.

Während des Programms besuchen alle Trainees eine Reihe von Seminaren. Dort wird ihnen das nötige finanzwirtschaftliche Know-how vermittelt. Ebenfalls gemeinsam werden sie im Projektmanagement geschult – „damit sie ein gemeinsames Projektmanagement-Verständnis entwickeln“, erklärt Lange.

Gewachsene IT erfordert spezielle Kenntnisse

Daneben existiert ein Qualifizierungsprogramm speziell für die Trainees, die ihren „Heimathafen“ im IT-Bereich haben. Es umfasst Seminare, in denen es um das Analysieren und Designen von Software-Lösungen geht. Auch eine Schulung in der Programmiersprache COBOL steht im Programm. Deren Umfang von knapp zwei Wochen überraschte Teinert zunächst. Ihm wurde aber schnell klar, dass bei Finanzdienstleistern – aus Datensicherheitsgründen – Großrechnersysteme noch „das Rückgrat der IT“ bilden. An sie docken fast alle Programme an, „die mit dem Kerngeschäft zu tun haben“. Deshalb müssen die künftigen Führungskräfte und Projektleiter im IT-Bereich „ein Basisverständnis“ für diese Rechner haben.

Dabei rückt Schwäbisch Hall aber immer stärker von einem standardisierten IT-Schulungsprogramm ab – „auch weil die Trainees eine heterogene Truppe sind“, wie Lange betont. Ihre Kenntnisse im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologie sind zu Beginn des Traineeprogramms recht verschieden. Nicht jeder hat schon ein sehr fundiertes Wissen über die Datenverarbeitung. Manche sind qua Erstausbildung auch Volks- oder Betriebswirte ohne tiefergehende IT-Kenntnisse. „Deshalb schauen wir bei jedem Trainee genau, was er mitbringt und wohin er sich entwickeln könnte und erstellen dann einen Entwicklungsplan für ihn.“

Die Entwicklungspfade sind verschieden

Bei Matthias Teinert schälte sich im Laufe seiner Trainee-Zeit heraus: Er möchte die fachliche Führungslaufbahn einschlagen und weiter im Bereich Anwendungsentwicklung arbeiten. Christian Knauer hingegen wechselte im März 2013 in die IT-Architekturplanung. Diese Abteilung beschäftigt sich mit den Fragen: Welche Entwicklungen gibt es im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie? Und wie könnte deshalb in fünf, sechs Jahren die IT-Landschaft von Schwäbisch Hall aussehen? Laut Knauer „eine extrem spannende Aufgabe“, weil hierbei viele Faktoren zu berücksichtigen sind. Neben der technologischen Entwicklung zählen hierzu Faktoren wie: Wie entwickelt sich der (Finanz-)Markt und welche gesetzlichen Vorgaben müssen Finanzdienstleister künftig erfüllen?

Warum auch solche Aspekte zu beachten sind, erläutert Knauer an einem Beispiel: In der IT-Fachpresse wird heiß über das Thema Cloud Computing diskutiert. Für Finanzdienstleister wie Schwäbisch Hall gilt jedoch: Sobald die Daten das Kerngeschäft betreffen, scheidet aus Datensicherheitsgründen das Cloud Computing als Möglichkeit zur Datenspeicherung und -verwaltung aus. Also brauchen Finanzdienstleister wie Schwäbisch Hall auch hier eine eigene Lösung.

Gastautor: Andreas Lutz

Ein Traineeprogramm für ITler und Nicht-ITler

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