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n-tv.de und „Zeit“ berichten über ein unternehmensinternes Video der Deutschen Bank, in dem ein Top-Manager verlangt, dass sich der raue Umgangston ändere (Link zur Meldung von n-tv). Wer das nicht befolge, müsse mit ernsten Konsequenzen rechnen.

Seit 2012 arbeitet die Deutsche Bank an einem Kulturwandel und sieht dieses Video und begleitende Newsletter als „konzernweites Kommunikationsprogramm zum angestrebten Kulturwandel“. Ob das so funktioniert? Natürlich dürfen Führungskräfte klare Worte finden. Entscheidender ist aber das vorgelebte `Wie´ und das sinnvolle `Warum´ der Organisation.
Im Zentrum der Deutschen Bank steht „Leistung“. Aber was ist das? Das Lexikon sagt zu „Leistung“: Ein durch Energieaufwand erbrachtes Produkt. Aber welches Produkt? Ihre Vision „führende globale Universalbank“ zu sein, ist darauf wohl keine sinnstiftende Antwort.

Leistung, aber warum?

Wenn Firmen den Menschen – Kunden und Mitarbeiter – oder eine starke Idee in den Mittelpunkt stellen, prägt das auch die Unternehmenskultur. Bei einer solchen Markenidee geht es nicht um ethische Werte wie Verantwortung und Nachhaltigkeit, sondern um den zentralen Kern des Unternehmenserfolges. Ideen wie „Fahrfreude“ bei BMW oder das Thema „Trocken“ bei Goretex. Wer stolz auf seine sinnvolle Arbeit ist, redet nicht abschätzig.

Denn Menschen prägen Kultur durch das, was sie täglich tun und erleben. Fehlt die zentrale Unternehmensidee und geht es ausschließlich um Profit und Leistung, dann prägt das nicht nur den Umgangston. Auch Sozial- und Umwelt-Engagement wirkt aufgesetzt. So schreibt Frank Bremser in seinem Financial Times-Kommentar über den Nachhaltigkeitsbericht der Deutschen Bank: „Ein Meisterwerk des Marketings, der Public Relations und der Augenwischerei“. Da wird es schwer für die Belegschaft, stolz auf das Unternehmen zu sein.

Götz Werner, dm Gründer, sagt treffend: „In dem Moment, in dem Herr Ackermann verkündete, dass die Rendite der Zweck sei, war alles andere nur Mittel. Und damit jedes Mittel recht. Das hat zu dem geführt, was die Deutsche Bank heute ist.“

Kultur ist das „Wie“

Zurück zum Video: Wenn ich keine attraktive Vision habe, die mein Team eint, dann bleibt natürlich nur der drohende Zeigefinger. Vielleicht bewirkt das Video bei der Deutschen Bank sogar kurzfristig einen weniger rauen Umgangston. Aber geht so Kultur? Ist das nicht selbst ein rauer Umgangston? Wie heißt es so schön: Wer Wertschätzung predigt, der lehrt nicht wertschätzen – sondern predigen.

Bei aller Kritik finden wir es gut, dass die Deutsche Bank den Mut zum Kulturwandel hat. Vielleicht entdecken sie auch die Kraft der Marke für ihre Kulturarbeit. Wir wünschen ihr dazu viel Erfolg.

„Hört auf – jetzt sofort!“ Kulturwandel per Anweisung?

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