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Die aktuelle Situation in unserem Land stellt viele Führungskräfte in ihrer Leadership vor eine echte Bewährungsprobe. Die COVID19-Krise hat sich unerwartet rasch und unerwartet tiefgreifend eingestellt. Und sie trifft uns hart an der Basis unserer Maslowschen Bedürfnispyramide: Gesundheit und Sicherheit. Wie soll(t)en Führung skräfte darauf reagieren?

Die aktuelle COVID19-Situation zeigt sich weitreichend. Ich möchte hier aber nicht über die ökonomischen, medizinischen oder geopolitischen Folgen sprechen, ich möchte über die „Leadership-Herausforderung“ sprechen, die diese Situation für alle Führungskräfte des Landes bereithält. Und soviel gleich vorweg: Aus meiner Sicht braucht es in Krisenzeiten sowohl den „Mensch“ als auch den „Manager“ in Österreichs Führungskräften.

Vielfältige Leadership-Herausforderungen

Und eines sei als „Disclaimer“ voran gestellt: Es gibt mit Sicherheit nicht DIE EINE Führungsherausforderung, Führung wird auf unterschiedlichste Art und Weise herausgefordert.

  • Telearbeit: Und plötzlich führt man auf Distanz und virtuell.
  • Kurzarbeit: Überführung von Menschen in „geförderte Teilzeit“.
  • Zwangssperrungen: Der eigene Betrieb darf momentan nicht voll arbeiten oder ist auf unbestimmte Zeit geschlossen.
  • Grenzschließungen: Lieferketten sind unterbrochen. Arbeitsmärkte sind abgeriegelt und Arbeitskräfte ggf. ausgeschlossen.
  • Systemerhalt: Das eigene Unternehmen ist „systemkritisch“ und arbeitet plötzlich auf Hochtouren im Rampenlicht.
  • Hochphase: Das eigene Produkt ist mehr gefragt denn je – gerade in der Krise!
  • Arbeitsschutz: Die eigenen Mitarbeiter sind exponiert und wollen geschützt werden.
  • Kündigungen: Jobabbau ist erforderlich um das Gesamtunternehmen zu sichern.
  • Finanzielle Krisen: Umsatzrückgänge und -ausfälle.
  • Existenzielle Krisen: Das weitere Unternehmensüberleben ist unklar.
  • etc.

Was aber jede dieser Herausforderungen miteinander gemein hat ist mit welchen Prinzipien und welcher Haltung Führungskräfte ihr begegnen können. Und darum dreht sich dieser Artikel. Nicht um ein „Kochrezept“ für Leadership, sondern Grundprinzipien „gesunder Ernährung“.

Wir Führung sein soll(te)

Wie müss(t)en Führungskräfte in dieser Ausnahmesituation nun sein?

  • Ruhig:
    Emotionen beeinflussen unser eigenes Tun. Unter negativem Stress und negativ emotional betroffen trifft man selten gute Entscheidungen. Führungskräfte müssen daher in einem ersten Schritt die eigenen Emotionen im Griff haben und diese kanalisieren können.
  • Zuversichtlich:
    Führungskräfte sollen idealerweise Zuversicht zeigen – Zuversicht in die Bewältigung der Krisensituation generell aber v.a. auch Zuversicht in die eigenen Kompetenzen und in die eigene Handlungsfähigkeit. Gerade unter unsicheren Rahmenbedingungen geht es darum das Vertrauen in die eigene Kompetenz und die eigenen „Instinkte“ nicht zu verlieren.
  • Mutig:
    Krisen erfordern schnelles und konsequentes Handeln. Und das ohne 100% Erfolgsgarantie. Führungskräfte müssen selbstsicher im hier & jetzt die bestmögliche Entscheidung treffen.
  • Menschlich verständnisvoll:
    Gerade in Krisenzeiten gilt es Interesse am „Menschen“, nicht nur an der „Arbeitskraft“ seitens der eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu zeigen. Inklusive aller Unsicherheiten und persönlicher Betroffenheiten – von Home-Schooling bis Gesundheitsängsten.
  • Resilient:
    Damit meine ich Führungskräfte müssen die eigene Widerstandskraft in punkto Stress und Gesundheitsrisiken stärken und positive Energie in das eigene Unternehmen tragen.

Was Führungskräfte tun soll(t)en

Wie müss(t)en Führungskräfte handeln:

  • Klarheit suchen – Klarheit vermitteln:
    Eine Krise ist eine Zeit der Wahrheit in die Augen zu schauen. Es geht nicht darum zu hoffen, es geht darum bestmöglich Fakten für die eigenen Entscheidungen zu suchen und Szenarien zu nutzen. Und diese Klarheit ist auch anderen zu vermitteln. Die Wahrheit ist Menschen immer zumutbar!
  • Kommunizieren, kommunizieren, kommunizieren:
    Gerade in schwierigen Zeiten gilt es umso stärker zu kommunizieren. Denn Gerüchte und Fehlinformationen sind das einzige, was manchmal mit Überlichtgeschwindigkeit zu reisen scheint. Nutzen Sie bewusst jede Kommunikationssituation die Sie finden können.
  • Einen „Nordstern“ bieten / vermitteln:
    Krisenzeiten brauchen Klarheit über das „warum“ und/oder das „wohin“. Vermitteln Sie die Zielrichtung und den sinn-stiftenden Nutzen. Mitarbeiter erwarten sich einen Ausblick auf eine wieder attraktivere Zukunft und was man heute tun kann um dazu beizutragen.
  • Keep it simple!
    Vermitteln Sie in Krisenzeiten klare operative Ziele, nächste Schritte und Prioritäten. Lassen Sie Unnötiges weg und erhöhen Sie in jedem Element die Klarheit über den Beitrag Ihrer einzelnen Teammitglieder.
  • Entschlossen & konsequent handeln:
    In Krisenzeiten gilt es aktiv zu bleiben und nicht zögerlich zu werden. Aufbauend auf Ihren Szenarien gilt es bestmöglich zu navigieren, zu entscheiden und dies – bis ggf. zum Vorliegen neuer Fakten – umzusetzen. Nicht zu handeln, ist meist die unklügste Handlung von allen.

Eine Frage der Haltung

Dahinter liegt für mich kein Kochrezept der Führung, sondern eine Haltung in schwierigen Zeiten. Und diese Haltung von Leadership lässt sich kurz noch zuspitzen:

  • Wie schon Peter Drucker sagte: „Leadership is a foul-weather job“ – „Führungskraft zu sein ist ein Schlechtwetter-Job“.
    Sehen Sie es von Ihrer inneren Haltung her als Lernfeld und Bewährungsprobe. „Krise“ ist per se auch nur ein Wort für ungünstige Rahmenbedingungen, die gegen unsere ursprünglichen Erwartungen, Ziele und Pläne stehen.
  • Wie Winston Churchill sagte „Never miss a good crisis“ – „Verpasse niemals die gute Gelegenheit in einer Krise“.
    Eine Krise gibt die Möglichkeit Dinge zu gestalten, die ggf. sonst denk-unmöglich gewesen wären. Es geht nicht nur darum eine Krise zu überleben oder auszusitzen, es geht darum zu lernen und ggf. sich neu zu erfinden. Es ist die Zeit der unternehmerisch denkenden Führungskräfte.

Corona ist auch das, was wir daraus machen!

WIE wir als Führungskräfte heute agieren, wird die Kultur unserer Unternehmen noch lange prägen und wird X-fach stärker wirken, als die beste Employer Branding Kampagne der Welt. Seien Sie sich dessen bewußt!

Leadership | Führung ist kein Schönwetterjob

Mag. Gerd Beidernikl | Teil unseres fixen Autoren-Teams

Mag. Gerd Beidernikl ist geschäftsführender Gesellschafter von vieconsult, der Vienna Corporate Research and Development GmbH und Lehrvortragender für Organisationssoziologie.

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