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interkulturelle-kompetenz

Wie baut ein Personalentwickler interkulturelle Kompetenz in einem Team oder im ganzen Unternehmen auf? Ich habe einen glasklaren Fall auf dem Tisch liegen: Ich bin Personalentwicklerin X aus Y. Das Unternehmen Z ist national aufgestellt und freut sich zunehmend über internationale Kunden in China, Canada und – paradoxer Weise – Island. Wie soll ich – als Personalentwicklerin – interkulturelle Trainings (oder andere Maßnahmen zur interkulturellen Kompetenz) anlegen?

2 Szenarien: einerseits die Vertriebs-Mannschaft, die interkulturelle Kompetenz in der tagtäglichen Arbeit benötigt und andererseits alle Führungskräfte en gros, die sukzessive ebenfalls interkulturelle Kompetenz aufbauen sollen.

Kurzes Interview mit 2 Anbietern von Trainings für „interkulturelle Kompetenz“, diese sollten doch die richtigen Ansprechpartner für meine 2 Szenarien sein.

Experten-Interview

Ausgangssituation:

Das Vertriebs-Team (15 Personen) spricht (großteils) englisch und steht diesen Kulturen eher offen gegenüber. Doch wirklich eintauchen konnten sie (abgesehen von diversen urlaublichen Kontakten) nicht.

Los geht’s:

Was würden Sie idealer Weise vorschlagen bzgl. interkulturelle Kompetenz?

Mag. Monika Huemayer (Berlitz Austria): Idealerweise plant die Personalentwicklerin für die 15 Personen zwei Trainingstage ein. Der erste Tag steht ganz im Zeichen einer allgemeinen Sensibilisierung für Kultur, der zweite Trainingstag geht länderspezifisch auf die wichtigsten Märkte des Vertriebs-Teams ein. Um das Training wirklich persönlich herunterzubrechen, bietet Berlitz noch vor dem ersten Trainingstag mit dem Cultural Navigator eine Webplattform an, auf der man sein persönliches Präferenzmodell kennenlernt: in 87 Fragen erhalte ich einen Überblick darüber, wie ich gerne und gut arbeite, wie ich Informationen aufnehme, was mich motiviert und wie ich bevorzugt mit anderen interagiere. Diese wertfreien Ergebnisse können dann sowohl im Team als auch mit den Zielmärkten verglichen werden.
Die Webplattform bietet einen 12monatigen Zugang zu einer Fülle an e-Learning Materialien und damit Hilfe zur Selbsthilfe für das Vertriebs-Team. Kulturelle Kompetenz bedeutet ständige Weiterentwicklung, ein aktiver Seminartag ist ein wichtiger Startpunkt, aber als einzige Maßnahme zu wenig, denn kulturelle Kompetenz muss gelebt werden. Mit dem Cultural Navigator ist eine nachhaltige Bearbeitung des Themas garantiert, individuell, unmittelbar anwendbar und zeitungebunden.

Dr. Karin Schreiner (Intercultural Know How): Als ersten Schritt würde ich für alle drei Kulturen kulturspezifische Trainings von interkulturellen Trainern zusammen mit Ressource-Personen aus den jeweiligen Ländern vorschlagen. Diese Trainings sollten jeweils 1-2 Tage dauern und neben einer kurzen Einführung in Geschichte, Wirtschaft und Politik vor allem die relevanten Bereiche der Zusammenarbeit und die kulturellen Unterschiede behandeln.
Im zweiten Schritt würde ich in diesen Trainings vor allem auf die unterschiedlichen Wertehaltungen der Beteiligten eingehen und sie herausarbeiten. Dies kann in Gegenüberstellungen erfolgen, Case Studies, aber auch Rollenspielen, in denen vor allem die jeweiligen Länder-Ressource-Personen eine aktive Rolle spielen. Dabei können spezifische Situationen durchgespielt werden, vor allem in denen es die größten kulturellen Unterschiede bzw. Probleme (falls schon Erfahrungen vorhanden sind) gibt.
Im Vorfeld könnte man durch ausgewählte (on-line)Tests die kulturellen Präferenzen der Teilnehmer oder deren interkulturelle Kompetenzen abfragen, damit man das Training gezielt auf diese spezifische Teilnehmergruppe gestalten kann.

Um Interkulturelle Kompetenz im Unternehmen breiter anzulegen, soll dieses Thema allen Führungskräften näher gebracht werden. Dafür ist eigentlich kein Budget vorhanden, aber ich werde anderswo einsparen und bin auf der Suche nach einer kostensparenden, zeitsparenden & selbstverständlich effektiven Intercultural-Awareness-Schulung.
Wie würde Ihre Executive Summary eines Angebotes für mich aussehen?

Dr. Karin Schreiner (Intercultural Know How): Zeitrahmen: ein halber Tag (9.00-12.00)
Thema: Strukturelle Bedingungen für Outsourcing, Joint Ventures, internationales Projektmanagement: Wie müssen die Strukturen in der Zusammenarbeit angelegt werden, damit kulturelle Unterschiede berücksichtigt werden können?
Die Schulung zielt darauf ab, Führungskräften das Bewusstsein zu vermitteln, dass allein eine Kalkulation am Papier noch keine Einsparung bringt. Probleme, die bei der Umsetzung internationaler Projekte mit Ländern mit großer Kulturdistanz (Indien, China) entstehen und mit denen die Mitarbeiter kämpfen, werden detailliert dargestellt und diskutiert. Ziel ist es, Führungskräfte darauf zu sensibilisieren, kulturelle Unterschiede wie andere Hierarchiestrukturen, anderes Zeitmanagement, andere Arbeitsweisen in Betracht zu ziehen und in die Planung miteinzubeziehen.
Ein Fachvortrag mit relevanten Fallbeispielen und Beispielen von Best Practises könnte eine solche Sensibilisierung bewirken.

Mag. Monika Huemayer (Berlitz Austria): In dem Fall würde Berlitz allen Führungskräften 12-Monats-Lizenzen für die Webplattform www.culturalnavigator.com anbieten, kombiniert mit einem 90minütigen virtuellen Gruppen-Debriefing. Je größer das Paket, desto günstiger wird diese Maßnahme pro Kopf, was viele unserer internationalen Kunden sehr schätzen, wenn sie diese Schulung für 1000 oder mehr Mitarbeiter einplanen. Trotzdem wird individuell auf die kulturellen Präferenzen eingegangen. In dem Debriefing erfahren die Teilnehmer, wie ihre eigenen kulturellen Präferenzen ihre Arbeitsumgebung beeinflussen und sie lernen auf interkulturelle Herausforderungen zu achten. Mit der Webplattform können sie sich dann selbst mit anderen Ländern vergleichen oder an speziellen Themen wie Recruiting, Management, Verhandlungsführung oder Meetings arbeiten. Ein Vergleich mit Kollegen ist auch möglich, wodurch Teams effizienter werden, weil sie Synergien entdecken. Mit dem Cultural Navigator kombinieren Sie Intercultural Awareness und ein Diversity Training in einem!

Danke für die Ideen, auch der Vertriebs-Leiter des Unternehmens Z aus Y konnte sich ein wohlwollendes Nicken nicht verkneifen. Sobald ich ein grobes Konzept für mein Projekt „interkulturelle Kompetenz“ habe, melde ich mich nochmal hinsichtlich konkreter Kosten. Herzlichen Dank schon mal vorab!

Die Gesprächspartner

Interkulturelle Kompetenz im Unternehmen aufbauen – jetzt wird es konkret!

HRweb

Mag. Monika Huemayer
Senior Consultant

Berlitz Austria


schreiner_karin_interculturalKnowHowDr. Karin Schreiner
Inhaberin

Intercultural Know How – Training & Consulting

Mag. Eva Selan, MSc | HR-Redakteurin aus Leidenschaft

Theoretischer Background: MSc in HRM & OE. Praktischer Background: HR in internationalen Konzernen und KMUs in Österreich und den USA.
Nach der Tätigkeit beim Print-Medium Magazin TRAiNiNG als Chefredakteurin, wechselte sie komplett in die Online-Welt und gründete Ende 2010 das HRweb.

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