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HR-Tipp | Top 5 der Denkfallen 4/5

14Dez2015
3 min
HR-tipps

HR-Know-how aus der Praxis für die Praxis

Inhalt

HR-Tipp: Die Top 5 der Denkfallen – Teil 4/5
(alle Teile dieser Tipp-Serie)

Die Auseinandersetzung mit Mind-Killern darf nicht fehlen, wenn man sich ernsthaft damit beschäftigt, seine Selbstwirksamkeit zu verbessern. Denn nur allzuoft stehen wir unserem eigenen Erfolg am meisten im Wege. Mind-Killer sind Denkfehler, die uns immer wieder unterlaufen und sehr oft dazu führen, dass wir uns selbst blockieren.

Es gibt natürlich noch zahlreiche weitere Denkfehler, denen wir beim Streben nach einer besseren Selbstwirksamkeit unterliegen, doch genau diese fünf Denkfallen sind die häufigsten und größten Blockaden, die der persönlichen Entwicklung im Weg stehen.

Denkfehler Nr. 4: Die Selbstverleugnung

Am Beispiel der fünfzigjährigen Dame, die mit viel Druck drei verschiedene Unternehmen aufbaute und doch nicht glücklich wurde, konnten wir erkennen, dass es wichtig ist, sich selbst und seine Bedürfnisse zu kennen. Oftmals lässt sich aber das Gegenteil beobachten: Für die Karriere werden die eigenen Bedürfnisse hintangestellt. Hierbei handelt es sich dann schon um den nächsten Mind-Killer: Die Selbstverleugnung.

Oft steckt dahinter die Überzeugung: »Ich bin nur etwas Wert, wenn es allen anderen gut geht und ich habe dafür zu sorgen.« Menschen mit diesem Denkfehler stellen die Lebensinteressen von ihren Mitmenschen über die eigenen Bedürfnisse. Das Schlimme an dieser Denkweise ist, dass die Menschen diese Art zu denken mit allen Mitteln verteidigen. »Was wäre diese Gesellschaft, wenn jeder nur noch an sich denken würde und keiner mehr an seine Mitmenschen?« Verstehen Sie mich nicht falsch. Hier soll niemand zum Egomanen und reinen Hedonisten erzogen werden. Es geht eher darum, einen gesunden Egoismus zu entwickeln. Einen Egoismus, der es Ihnen erlaubt, auf sich zu achten, sowohl psychisch als auch physisch gesund zu bleiben und es eben nicht allen recht machen zu wollen. Also auch mal nein zu sagen, wenn Sie etwas nicht wollen. Nach Unterstützung zu fragen, wenn Sie Beistand benötigen. – Ich könnte diese Liste noch seitenweise fortführen. Im Modus der Selbstverleugnung haben wir Angst davor, dass uns oder anderen etwas Schreckliches passieren könnte, wenn wir uns nicht aufopfern. Wir könnten anecken und uns Feinde machen. Vielleicht sogar unbeliebt werden oder Gegenwind bekommen, dem wir nicht standhalten können. Es mag dutzende tiefenpsychologische Gründe für die Selbstverleugnung geben: Glaubenssätze, Ängste, Prägungen, traumatische Erfahrungen, Befürchtungen und viele weitere mehr. Welche es auch immer sind, sie tuen Ihnen nicht gut, denn sie führen Stück für Stück zur Selbstaufgabe.

Obwohl Menschen mit einer altruistischen Einstellung für eine Gesellschaft enorm wichtig sind, erfahren sie leider viel zu wenig Wertschätzung. Ich habe Klienten in meiner Praxis erlebt, die mit Ihrer Opferrolle so eng verbunden waren, dass sie gar nicht mehr wussten, was ihre Bedürfnisse sind. Sie lebten schon so lange in der Selbstverleugnung der eigenen Wünsche, dass sie den Kontakt zu sich selbst vollkommen verloren hatten. Das ist sehr schade, denn aus Forschungen zum Thema Burn-out und Resilienz weiß die Wissenschaft inzwischen, dass Menschen besonders gut mit Krisensituationen umgehen können, wenn sie ihre eigenen Bedürfnisse kennen und sich ganz bewusst für Erfolge belohnen. Die persönliche Selbstwirksamkeit steigt also gerade dann an, wenn man sich nicht selbst verleugnet. Was also können Sie tun, um den Denkfehler Selbstverleugnung und damit verbunden die Selbstaufgabe zu vermeiden?


Ein Dank an den Tipp-Geber

Der Persönlichkeitstrainer Jens Korz zählt zu den meistgebuchten Experten Deutschlands zum Thema Außenwirkung. Mit der Kombination aus Psychologie und den Grundlagen des Schauspiels motiviert er seine Teilnehmer immer wieder zu Höchstleistungen.


Literaturtipp

Jens Korz (2015): Selbstwirksamkeit. Innen klar, nach außen stark, BusinessVillage, ISBN: 978-3-86980-300-5

HR-Tipp | Top 5 der Denkfallen 4/5

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