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Trainerausbildung (Österreich) | Rezepte gegen ein Motivationstief – für Trainer & Teilnehmer

07Apr2016
12 min
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HR-Know-how aus der Praxis für die Praxis

Inhalt

# Trainerausbildung Österreich

Von guten Trainern wird erwartet, dass sie ihre Teilnehmer motivieren können.

Nicht jeder Teilnehmer ist von Beginn an hochmotiviert.

Nicht jeder Trainer kann jeden Tag hochmotiviert sein.

Trifft sich ja gut!

Mit dieser halblustigen Idee wende ich mich an Anbieter in der Trainingsausbildung in Österreich: Ich hätte von Ihnen heute gerne Rezepte & Tools, die Sie ihren angehenden Trainern in Ihren Trainer-Ausbildungen in den Werkzeugkoffer packen.

 Trainerausbildung (Österreich)

Nicht jeder TEILNEHMER ist von Beginn an hochmotiviert.

Welche Aktionen sind zielführend? Klar, dass nicht 1 Schlüssel für alle Situation sperrt. Geben Sie mir einen Schlüsselbund! Welche Tools / Tipps / … geben Sie Ihren Studenten der Trainer-Ausbildungen für ihre künftige Trainer-Tätigkeit in die Hand?

DI Wolfgang Paul Eisserer: Nach Gerald Hüther: einladen, Mut machen, inspirieren. Und immer wieder der bewährte Dreischritt: aktivieren (Lernenergien aufbauen), lernen (arbeiten lassen oder inspirieren), reflektieren (darüber nachdenken, festigen, Pause). Ansonsten nur nicht demotivieren, (fast bedingungslos) wertschätzend, mit ehrlicher Anteilnahme, vielen Lernangeboten (Elemente der Stoff-Bearbeitung durch Teilnehmeraktivitäten) und guter Visualisierung.
Natürlich auch die intrinsischen Motivatoren nicht vergessen: wo immer möglich Neugier hervorrufen, das Interesse aufbauen und verstärken, den Sinn und Nutzen aufzeigen, den der Lernende dabei gewinnt und immer darauf achten, dass die dargebotene Lernmenge herausfordernd, aber nicht zuuu viel wird.
Das wären die wichtigsten Schlüssel aus meiner Sicht. Der “dickste“ wird dann der erlebte Lernerfolg … wenn die Teilnehmenden merken, dass sie was gelernt haben, setzt fast ein perpetuum mobile ein …

Mag. Sabine Prohaska (seminar consult prohaska): Der Empfang im Seminarraum und die erste Einheit kann hierbei schon Wunder wirken. Empfangen Sie Ihre Teilnehmenden wertschätzend und schaffen Sie ein vertrauensvolles und persönliches Klima. So kann die anfängliche Demotivation eventuell schon einen Kick in Richtung Motivation bekommen. Orientierung über den geplanten Ablauf und die Inhalte gibt Sicherheit. Diese Sequenz sollten Sie auch immer mit dem Nutzen für den Teilnehmenden verbinden und konkret ansprechen. Die Motivation der Teilnahme steigt, wenn der Nutzen klar wird.  Da dieser leider oft in den Seminareinladungen gar nicht oder schlecht kommuniziert wird, bin ich dazu übergegangen, den Auftraggebern Muster von Seminareinladungen  zur Verfügung zu stellen.
Sollten Sie als Trainer schon vorab wissen, dass ein Großteil der Teilnehmenden (zB bei Zwangsverpflichtung) nicht besonders motiviert ins Seminar kommt, können Sie  es selbst ansprechen. Man kann zB zu Beginn der Veranstaltung schon kurz darauf Bezug nehmen.  Beispiel:  „Ich weiß nicht, was Ihnen in Bezug auf dieses Seminar so durch den Kopf geht, manche werden vielleicht denken, na ja, ich höre mir das einmal an,  andere denken vielleicht das haben wir jetzt auch noch gebraucht, oder  vielleicht, ich hätte wirklich Besseres zu tun, wieder andere denken möglicherweise, sehr gut, da kann ich was lernen“ usw. So signalisieren Sie, dass Sie sich in die Rolle der Teilnehmer einfühlen können.

Günther Mathé, MBA (careercenter): Um Teilnehmer eines Seminars zu motivieren gibt es vielerlei Methoden. Spürt man als Trainer, dass die Teilnehmer müde werden, eignet sich eine Aktivierungsübung, um die Aufmerksamkeit wieder zu steigern. Hilfreich ist auch auf die Wünsche der Seminarteilnehmer einzugehen. Der Trainer kann dabei am Anfang des Seminars erfragen welche Wünsche und Ziele es seitens der Teilnehmer gibt. Wichtig ist, dass man diese Wünsche und Ziele während des Seminars berücksichtigt. Das aktive Einbinden der Teilnehmer erhöht nicht nur die Aufmerksamkeit, sondern fördert auch den Lernerfolg. Durch eine umfangreiche Methodenvielfalt (Vortrag, Gruppenpräsentationen, erlebnispädagogische Übungen, Einsatz verschiedener Medien, …) können alle Lerntypen angesprochen werden und das Seminar wird lebendig. Fördert der Trainer während eines Seminars die Gruppendynamik kann dadurch eine Steigerung der Motivation erlangt werden. Oft kann man die Motivation mit demensprechender Stimmungsmusik steigern. Fotoshows von vorigen Modulen und Seminaren erinnern die Teilnehmer an die wichtigen Lerninhalte und den Spaß an den Übungen. Kleine Aufmerksamkeiten und Schokolade haben noch jeden Teilnehmer in ein FLOW Gefühl versetzt J. Manchmal bleibt dem Trainer auch nichts Anderes übrig als die Demotivation zu thematisieren. Die Teilnehmer haben oft Redebedarf bei Konflikten oder Erneuerungen im Job und die Arbeitsfähigkeit ist im Seminar nicht gegeben, wenn jobmäßig zu viel im Raum steht. Die Teilnehmer dürfen sich auch mal ausjammern und dann wird wieder konstruktiv gearbeitet.
Das wichtigste bei jedem Seminar ist Spaß. Haben die Teilnehmer Spaß bei dem was Sie machen, steigt auch die Motivation, denn Spaß macht Erfolg und Erfolg macht Spaß. J

Dr. Valerie Höllinger (BFI Wien): Galileo Galiei formulierte das Problem der Lehrenden folgendermaßen:  „Man kann niemanden etwas lehren, man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu finden.“ Es ist also essentiell, die Motivation der Lernenden von Anfang an hoch zu halten. Ein Patentrezept für alle Menschen gibt es aber nicht. Generell gilt es, den Unterricht „lebhaft und aufregend“ zu gestalten. Wir geben den Pädagogen in unserer Ausbildung dafür verschiedene Werkzeuge an die Hand: Sei es dass wir sie in moderner Präsentationstechnik schulen. Anschauliche Bilder zu erschaffen, steigert die Spannung im Publikum und baut dieses motivierende Kribbeln auf. Wir ermutigen unsere Trainer auch die Lernenden aus der Komfortzone zu locken und auf Elemente der Spielpädagogik zu setzen. Spielerisches Lernen lockert nicht nur den Unterricht auf, sondern sorgt dafür, dass das angeeignete Wissen länger erhalten bleibt. Und ein weiteres Werkzeug ist sicherlich, den Trainern eine fundierte Beratungs- und Fragekompetenz zu vermitteln. Gezielte Fragen binden die Lernenden persönlich in den Unterricht ein und steigern die Motivation deutlich.

Nicht jeder TRAINER kann jeden Tag hochmotiviert sein.

Haben Sie auch Rezepte für den Trainer selbst?

Günther Mathé, MBA (careercenter): Die Motivation des Trainers spielt eine wichtige Rolle im Seminar. „Wer das Feuer der Begeisterung entfachen will, muss vor Überzeugung brennen.“ Ernst Ferstl (österr. Dichter), trifft es damit auf den Punkt. Wichtig für den Trainer ist, dass er Spaß hat bei dem was er tut (Begeisterung begeistert). Das überträgt sich auf die Teilnehmer und steigert auch deren Motivation. Ist die Motivation eines Trainers einmal am Boden, können verschiedenste Maßnahmen helfen, die abhängig von den individuellen Bedürfnissen des Trainers sind: So kann beispielsweise eine sportliche Einheit, eine Meditationsübung oder die Fisch-Philosophie helfen sich als Trainer zu motivieren.
Es ist eine hohe Verantwortung und auch eine Ehre mit Menschen so intensiv zu arbeiten und eine Gruppe oder einen Menschen für eine längere Zeit zu begleiten und zu fördern. Dass der Trainerberuf eine Gabe und auch eine Berufung ist, sollte Motivation genug sein J.
Das Erfolgserlebnis wenn man einer Gruppe oder einem einzelnen Teilnehmer zu seinem Ziel geholfen hat, ist das Schönste und Motivierendste was es für einen Trainer gibt – das müssen wir uns immer wieder in Erinnerung rufen.

Mag. Sabine Prohaska (seminar consult prohaska): Die Teilnehmenden haben ein Recht darauf, dass sich der Trainer so motiviert, dass das Seminarziel erreicht werden kann. Hier geht es um eine professionelle Haltung im Training.  Wie viel Verständnis hätten Sie als Theaterbesucher, wenn sie einen Schauspieler unmotiviert, lustlos, grantig erleben?
Jeder Trainer sollt im Laufe seiner Berufslaufbahn Strategien finden, um eine gute Grundmotivation vor oder auch während des Seminars aufrecht zu erhalten.
Persönlich versuche ich in schwierigen Situationen, Pausen (ganz bewusste Auszeiten) für mich als Trainerin zu schaffen. Diese nutze ich, um kurz zu reflektieren, worum es gerade geht und welche Strategie angebracht ist. Besonders hilfreich ist es, meinen Fokus auf das Positive zu legen- zB die Stärken einer Gruppe, den Nutzen eines Inhalts, meine persönlichen Stärken und Ressourcen. Manchmal hilft aber auch ein Telefonat mit einem Kollegen oder einer guten Freundin, um Dampf abzulassen und die Situation mit Abstand betrachten zu können.
Ist eine Motivation vor Seminarstart nicht möglich (zB in einer schwierigen Lebenssituation), sollte eventuell ein Ersatztrainer gefunden oder das Seminar verschoben werden.

DI Wolfgang Paul Eisserer: Persönliche Rituale (von der Raumgestaltung über das Drehbuch bis hin zur Pausengestaltung) und beim Auftritt allen Teilnehmenden freundlich in die Augen schauen, die Stimme modulieren, die natürliche Gestik und Mimik kommen lassen (setzt natürlich voraus, dass ich mit Freude vorhandenes Know-how weiter geben will) und mit meinen Bewegungen und kontrollierten Ortveränderungen mich und alle Teilnehmenden mitbewegen.

Ing. Christoph Wydy, MSc (Bildungszone): Natürlich kann der Trainer nicht täglich topmotiviert sein, allerdings wird man dafür bezahlt zumindest am Trainingstag hochmotiviert zu sein. Der Beruf des Trainers unterscheidet sich nun mal von dem eines Softwareentwicklers. Wenn ich mich dafür entscheide vor Leute zu treten, dann muss ich mir über meine Wirkung bewusst sein.
Wenn ein Trainer innerhalb einer Ausbildungsreihe einmal einen schlechten Tag hat, dann ist Offenheit ein gutes Rezept. Da man bereits gut in der Gruppe integriert ist, wird ein offenes Ansprechen eigener schlechter Laune besser aufgenommen, als darüber hinwegzuspielen – die Teilnehmer merken es sowieso.
Darüber hinaus kann ich jedem Trainer nur empfehlen, sich selbst gut kennen zu lernen und herauszufinden, was einen selbst in einen guten Zustand bringt. Hier Rezepte anzuführen halte ich für wenig sinnvoll. Viel zu viele Tipps, Rezepte, Zitate und HowTo´s werden über zu viele Medien täglich veröffentlicht. Diese Überflutung führt nicht zu mehr Motivation, sondern eher zu Frustration, weil diese oft gut gemeinten Rezepte nicht immer für einen selbst passen.
Finden Sie heraus was sie antreibt, was Sie ausmacht, was Ihnen Freude bereitet und nutzen Sie das für Ihren individuellen Motivationskoffer.

Belinda Veber (Triacon Consulting & Management): Mein bestes Rezept dafür: Sein Gegenüber (im Einzeltraining und im Workshop) mit Freude, Stolz und Leidenschaft begeistern. Egal ob um 8h in der Früh oder um 20h am Abend. Ich hatte mal eine Kundin, die mich gefragt hat, warum ich bei den Trainings immer so strahle. Meine Antwort: Du! Wenn ich sehe, dass wir es gemeinsam schaffen, innere Fähigkeiten und Talente nach außen zu bringen – das motiviert jeden Tag aufs Neue! Wenn ich mir anschaue, wie viele Menschen einen Beruf ausüben, den sie gar nicht machen wollen und dabei total unglücklich sind, da fallen die eigenen Motivationstiefs gleich gar nicht mehr auf. Der Perspektiven-Wechsel hilft da unter anderem ungemein.

Heißt das jetzt, dass Sie immer freudestrahlend durch die Welt laufen? Wie motivieren Sie sich selbst persönlich?

Belinda Veber (Triacon Consulting & Management): Nein, natürlich nicht. Natürlich gibt es auch bei mir Tage, wo mal das Glas halb leer ist. Dann gibt es passende Werkzeuge wie z.B. das Erfolgstagebuch, oder das Visualisieren von Erfolgen.
Meine Motivation kommt bereits in der Früh. Bereits beim Zähneputzen mache ich bewusst meine Dankbarkeitsübung: ich überlege mir, für was ich heute dankbar bin. Das kann ein tolles Frühstück genauso sein, wie ein tolles Kundengespräch am Nachmittag. Mit den drei Hunden dann gleich danach raus gehen, bewusst die Natur genießen, den Morgentau wahr nehmen, gibt noch einmal so richtig viel Motivation für den Tag. Als nächstes wird der Kalender zur Hand genommen und kontrolliert, welche Termine heute anstehen.
Bei dem ich mich wirklich auf jeden einzelnen freue. Wenn nicht, hat er auch nichts in meinem Kalender zu suchen. J Eine ganz wichtige Übung beim ins Büro fahren – bereits daran denken, wie ich am Abend bei einem schönen Abendessen oder Spaziergang von meinem erfolgreichen Tag berichten kann. Somit kann es ja nur gut laufen – alles ist darauf programmiert.

Warum wirken Trainings – trotz Motivation – oft nicht?

Ing. Christoph Wydy, MSc (Bildungszone): Oftmals scheinen die Begriffe Motivation und Wirkung miteinander verwechselt zu werden. Selbst wenn ein Trainer einen Teilnehmer motiviert, sagt das leider nichts über die Wirkung eines Trainings aus. Mir persönlich ist es lieber einen Teilnehmer zu provozieren, zu konfrontieren und „anzuheizen“, damit langfristige und nachhaltige Wirkung erzielt wird, anstatt einen „lustigen“ Tag für alle Teilnehmer zu gestalten. Ich selbst habe in den vergangenen 15 Jahren, bei zahlreichen unterschiedlichen Trainern, nur einen einzigen Trainer erlebt, der in mir nachhaltig etwas ausgelöst hat. Diesem Trainer ist das nicht gelungen, weil er besonders motivierend war, sondern weil er sehr rasch erkannt hat wie ich ticke, was ich brauche, was mich ärgert und fördert und wie er Entwicklung bei mir auslösen kann. Er war dabei wertschätzend, aber weder nett noch zurückhaltend. Dieses Training ist nach mittlerweile 15 Jahren noch immer in mir präsent und wirksam.
Um die Frage zu beantworten, warum Trainings nicht wirken: Vermutlich weil Trainer nicht nach Ihrer Wirksamkeit ausgesucht werden, sondern nach Bewertungen, Beurteilungen und Referenzen. Also ober er nett war, lustig war, die Gruppe unterhalten hat, motivierend war und seine Inputs kompetent vorgetragen hat. Damit sind die Teilnehmer und die Auftraggeber meist zufrieden. Auf die Frage ob das Training wirkungsvoll war, erhält man meist Antworten wie:  Es war toll mal wieder was zu dem Thema gehört zu haben, Man nimmt immer was mit, Das eine oder andere war dabei für mich, Man lernt immer was dazu – also die höfliche Umschreibung für: 2 schöne Tage für die Teilnehmer, annähernd wirkungslos für das Unternehmen. Nach einer Studie der Statistik Austria (2010) wurden in Österreich 1,4 Milliarden Euro für betriebliche Weiterbildung ausgegeben, jedoch werden nur 10-20% des gelernten am Arbeitsplatz angewendet.
Insgesamt braucht es vermutlich in Zukunft mehr Mut der Organisationen und Unternehmen Trainer zu beauftragen, die nachhaltig Wirkung bei den Teilnehmern und Mitarbeitern erzielen – was zu veränderter Haltung und in Folge zu anderem/zielführendem Verhalten führt.

Wie setzt man sich die richtigen Ziele, um nicht vom Stadium der „Übermotiviertheit“ direttissima in das Scheitern schlittert? Wie können Trainer helfen?

Dr. Valerie Höllinger (BFI Wien): Das Problem ist, dass Ziele oft mit guten Vorsätzen gleichgestellt werden. Und die meisten guten Vorsätze sind bekanntermaßen schon vor Ende Jänner wieder verpufft. Das gilt nicht nur fürs Gewichtreduzieren oder Rauchen aufhören sondern auch im Lernprozess. Eine klare Zielsetzung kann aber zu einer Leistungssteigerung führen. Sie gibt unseren Anstrengungen eine klare Richtung vor, fokussiert unsere Aufmerksamkeit und stärkt das Durchhaltevermögen und Selbstvertrauen. In einem ersten Schritt ist es also wichtig, eine realistische Vorstellung davon zu haben, was man erreichen möchte. Die meisten Neujahrsvorsätze sind Traumziele, die nie erreicht werden können. Spitzensportler wie Marcel Hirscher oder Usain Bolt haben verstanden, dass Traumziele wie olympisches Gold wichtig sind, um den richtigen Weg einzuschlagen. Die täglichen kurzfristigen Ziele, die man abhackerln kann, sind es aber, die uns diesen Weg dann auch erfolgreich gehen lassen. Um ein Beispiel zu nennen: Der Vorsatz „Ich lerne eine neue Sprache“ klingt am Anfang angsteinflößend. Bricht man es auf kleine Etappen herunter, wird es realistischer und motivierender: Heute lerne ich 25 neue Vokabeln im Bereich „Urlaub“ oder eigne mir die Grundregeln für Fragesätze an. Das ist überschaubarer und hält einen bei der Stange. Gute Trainer gliedern ihren Unterricht genau so, dass er aus diesen überschaubaren und greifbaren Einheiten besteht.

Soll man als Trainer lieber hochmotiviert wirken anstatt authentisch zu sein und zu seinen Empfindungen zu stehen?

Mag. Sabine Prohaska (seminar consult prohaska): Diese Frage wird in meiner Trainerausbildung häufig gestellt und sie ist gar nicht so einfach zu beantworten. Denn zuerst muss geklärt werden, was wir unter authentisch verstehen. Wenn wir im Kino eine traurige Szene sehen, in der ein  Schauspieler weint, weinen wir vielleicht sogar mit. In diesem Moment empfinden wir die Situation echt, also den Schauspieler authentisch. Obwohl wir eigentlich wissen, dass es nur gespielt ist.
Der Ruf nach Authentizität und Echt-Sein ist verständlich und wichtig. Aber manchmal habe ich den Eindruck, dass wir es uns damit einfach machen möchten.
Denken wir das ganze einen Schritt weiter: Wenn ein unmotivierter Trainer „einfach ganz als er selbst“ ein Seminar gestaltet. Dann werden alle Teilnehmer einen unmotivierten Trainer im Seminarraum erleben.
Die Sozialpsychologen Michael Kernis und Brian Goldman haben folgende Idee von Authentizität: „Ein authentischer Mensch kennt seine Stärken und Schwächen ebenso wie seine Gefühle und Motive für bestimmte Verhaltensweisen. Erst durch diese Selbstreflexion ist er in der Lage, sein Handeln bewusst zu erleben und zu beeinflussen.“

Danke, das sind die perfekten Schlussworte zum Interview „Motivations-Hochs und Tiefs und Trainerausbildung (Österreich)“


Die Gesprächspartner (Trainerausbildung Österreich)

Trainerausbildung (Österreich) | Rezepte gegen ein Motivationstief – für Trainer & Teilnehmer


mathe_guenther_careercenter100Günther Mathé, MBA
Geschäftsführer

careercenter


eisserer_wolfgangDI Wolfgang Paul Eisserer
Berater & Trainer

Wolfgang Paul Eisserer


prohaska_sabine_100_2016Mag. Sabine Prohaska
Inhaberin

seminar consult prohaska


Veber, Trainerausbildung ÖsterreichBelinda Veber

Triacon Consulting & Management GmbH


Wydy, Trainerausbildung ÖsterreichIng. Christoph Wydy, MSc

Bildungszone


Hoellinger_Valerie_BFDr. Valerie Höllinger

BFI Wien


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