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Personalentwicklung

Wie werden sich die Jugendlichen – und konkrete Lehrlinge – in der nächsten Dekade entwickeln? Die Kernfrage dieses Interviews ist: Welche Konsequenzen soll PE daher jetzt bereits daraus ableiten, um 2033 am richtigen Platz zu stehen?

Diese Interview-Serie fokussiert das Thema „Arbeitswelt in 10 Jahren“ und geht in 4 Interviews auf folgende Schwerpunkte ein:

  • Die Art der Zusammenarbeit
  • Teams – ihre Zusammensetzung, Kommunikation, Interaktion
  • Führungskräfte & notwendige Fähigkeiten
  • Lehrlinge & Jugendliche und ihre Entwicklung.

Experten-Interview

Fachkräftemangel, Personalentwicklung

Links der HR-Branche Personal-Entwicklung | Lehrlinge & Lehrlingsausbildner

Wie werden sich die Jugendlichen / Lehrlinge entwickeln?
Welche Konsequenzen soll PE daher jetzt bereits daraus ableiten?

Mag. Peter Wiltsche, MA (il Aus- und Weiterbildung): Es zeichnet sich bereits jetzt an der Generation Alpha ab, dass junge Arbeitskräfte Wert auf eine anspruchsvolle, abwechslungsreiche und erfüllende Arbeit legen werden. Arbeitgeber sollten sich bewusst sein, dass die junge Generation hohe Erwartungen an ihre Arbeit hat und diese auch erfüllt sehen möchte.

Die Personalentwicklung sollte gezielte Maßnahmen ergreifen, um eine kontinuierliche und individuelle Weiterbildung zu ermöglichen und Nachwuchskräften eine langfristige Perspektive aufzeigen – am besten schon im Recruiting-Prozess. Hierbei sollten die Weiterbildungsangebote auch auf die individuellen Bedürfnisse und Interessen der jungen Mitarbeiter abgestimmt werden und sich nicht auf die berufsrelevanten Skills beschränken, sondern auch Soft Skills beinhalten.

Nur Unternehmen, die sich um ihre Nachwuchskräfte kümmern und ihre Karriereentwicklung unterstützen, werden langfristig erfolgreiche und motivierte Mitarbeiter gewinnen und halten können.

Mario Derntl, BA MBA (zukunft.lehre.österreich): Wenn junge Menschen/Lehrlinge von Beginn ihrer Lehrzeit optimal gefördert und gefordert werden- hier spielen Ausbildende eine tragende Rolle, denn sie können für ihre Lehrlinge Mentoren und  Coaches sein, stellen sie zweifellos treue Mitarbeitende für Unternehmen dar. Junge Menschen der GenZ brauchen mehr (individualisierte) Aufmerksamkeit als die der vorangegangenen Generationen, sie können aber auch viel an ihr Unternehmen zurückgeben.

Mag. Victoria Schmied (ÜBERALL scene development): Sicherlich nicht so wie wir das gerne hätten. Jede Generation hat ihre Themen, ihre Besonderheiten, ihre Herausforderungen. Es wird ums Zuhören gehen. Wer hört, welche Bedürfnisse die Jugendlichen/Lehrlinge haben, welche Motive sie antreiben und diese versteht, idealerweise sogar teilen kann, der wird den entscheidenden Vorteil als Arbeitgeber haben und aus dem vollen schöpfen können.

Robert Frasch (Lehrlingspower): Nachdem spätestens 2024 ein neuer Nationalrat gewählt wird und die Regierungsbildung wohl eher schwieriger als einfacher werden wird, ist mit keinen großen Änderungen beim größten Schmerzpunkt, der Berufsorientierung, zu rechnen. Dazu kommt der gleichbleibende Druck für die Schulen, ausreichend Schüler zu bekommen, um ihre Finanzierung zu sichern. Daher rechne ich in den nächsten 10 Jahren mit keinen gravierenden Änderungen, die durch das System an sich entstehen. Das „Ausprobieren“ einer höheren Schule als erste Wahl wird dazu führen, dass das durchschnittliche Berufseintrittsalter weiter ansteigt.

Aufgrund der doch gravierenden Unterschiede zwischen den jungen Alterskohorten, beispielsweise von 15jährigen gegenüber 19jährigen, erfordert PE-Maßnahmen, die altersentsprechend adaptierbar sind. Es braucht auch Änderungen in den Berufsschulen, Stichwort Klassenzusammensetzung, um diesem Umstand gerecht zu werden. Ergänzend werden wir auch in Österreich verstärkt in Modelle wie duales Studium und Lehre nach Matura investieren müssen, wollen wir junge Fachkräfte auf allen Ebenen ansprechen. Und letztendlich kommen wir auch um die Diskussion rund um Entgelt und Rahmenbedingungen einer Ausbildung nicht herum. Denn die Lebenserhaltungskosten eines 19jährigen werden in den nächsten 10 Jahren deutlich ansteigen und mit den aktuellen Lehrlingsentgelten mancher Branchen nicht zu bewältigen sein.

Insgesamt müssen wir dazu übergehen, über „passende Bildung“ zu sprechen und die Argumente dafür den Eltern aber auch unseren Führungskräften und unserem Recruiting zu vermitteln. Bildung ist kein Feld für „höher – weiter – stärker“, sondern muss sich immer stärker am jeweiligen Stand der Mitarbeitenden orientieren.

Christoph Monschein (Edenred Austria): Junge Arbeitnehmer, respektive Lehrlinge und Einsteiger in den Arbeitsmarkt, haben meiner Erfahrung nach ein starkes Interesse am Purpose des Unternehmens. Sie wollen etwas bewegen und durchaus einen gesellschaftlichen Mehrwert schaffen.

Für Unternehmen leitet sich daraus ab, ihren Purpose klar zu definieren und hochzuhalten. In weiterer Folge bedarf es einer verstärkten Auseinandersetzung und Kommunikation mit der Mitarbeiter-Ebene. Durch diese Einbindung der Mitarbeitende können Unternehmens- und persönlicher Purpose beständig in Einklang gebracht werden.

Die Interview-Partner

Mag. Victoria Schmied

Victoria Schmied, Überall

Christoph Monschein

Christoph Monschein, Edenred, Stellenausschreibung, Stellenanzeigen

Robert Frasch

  • Gründer
  • Lehrlingspower.at
Robert Frasch

Mag. Peter Wiltsche, MA

  • Business Development, Coaching & Training
  • il Aus- und Weiterbildung GmbH
Peter Wiltsche, iL Lehrlingstraining

Mario Derntl, BA MBA

  • Geschäftsführer
  • zukunft.lehre.österreich.
Mario Derntl, Zukunft Lehre
Mag. Eva Selan, MSc | HR-Redakteurin aus Leidenschaft

Theoretischer Background: MSc in HRM & OE. Praktischer Background: HR in internationalen Konzernen und KMUs in Österreich und den USA.
Nach der Tätigkeit beim Print-Medium Magazin TRAiNiNG als Chefredakteurin, wechselte sie komplett in die Online-Welt und gründete Ende 2010 das HRweb.

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