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Pros & Cons von e-Learning und Blended Learning | Führungskräfte-Training

e-learning, Blended learning

e-Learning als Steigerungsstufe von Blended Learning? Na dann muss es ja das Richtige sein für Ihr nächstes Führungskräfte-Training! Viele Pros für Blended Learning einerseits und reines e-Learning andererseits. Und mindestens ebensoviele Cons.

Interview: Pros & Cons von e-Learning und Blended Learning

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Sehen wir mal genauer hin auf e-Learning und Blended Learning:

Worin liegen die Vor- und Nachteile im Führungskräfte-Training bei BLENDED LEARNING?

Mag. Paul Krumböck (Institute of Microtraining): Zeit ist das kostbarste Gut in der aktuellen schnell-lebigen Gesellschaft. Nach 1-3 Tages-Seminaren fehlt genau diese Zeit, um eigene Vorhaben aus dem Seminar im Arbeitsalltag umzusetzen. Rasch verschwinden Mitschriften, Unterlagen, Fotoprotokolle. Blended Learning bietet die Chance, Inhalte in kleine Lernpakete, sogenannte „Lernnuggets“, zu verteilen. Auf kurze Präsenzeinheiten folgen Online-Lernmöglichkeiten, wenn die Zeit dafür gerade passend ist – idealerweise auch am mobilen Endgerät.

Reinhard Krechler (Beraterkreis): Der größte Vorteil von Blended Learning – und auch e-Learning – liegt in der Flexibilität. Inhalte werden zeit- und ortsunabhängig konsumiert. Genauso ist es möglich, die Tutorials/Ebooks… wiederholt durchzuarbeiten und so selbst zu bestimmen, wann, wo und wie oft oder wie viel man lernen möchte. Auch die Teilnehmer-Anzahl spielt keine Rolle, es kann bereits ab dem/der ersten Teilnehmer sofort mit dem Training begonnen werden.
Die Präsenzeinheiten (bzw. Online Coachings etc.) können dann sehr effizient zur Reflexion, Fallbesprechung und dem Erfahrungsaustausch zu den online vermittelten Inhalten gestaltet werden und sind dadurch sehr effektiv.
Beispiel für Blended Learning: Online können Gesprächstechniken und deren theoretische Hintergründe vermittelt werden, an einem Praxistag wird dann geübt und es werden Erfahrungen ausgetauscht (was hat funktioniert, nicht funktioniert… )

Worin noch?

MMag. Victor Mihalic (Easy Business): Da Blended Learning die Vorteile aller Lernformen miteinander vereint, ist es die mit Abstand beste Methode um einen nachhaltigen Lernerfolg zu erzielen. Die wichtigsten Vorteile von Blended Learning sind: alle Teilnehmer haben ein einheitliches Eingangswissen; die grundlegenden Inhalte können viel schneller und effizienter im Selbststudium angeeignet werden als wenn ein Trainer den Lernstoff vorbetet; das Training wird damit wesentlich verkürzt; der Trainer kann ab der ersten Minute auf konkrete Fragen eingehen, das Know how kann in interaktiven Lernsettings angewendet und für die Praxis transferiert werden und last but not least: es bereitet allen Beteiligten auch mehr Spaß und Lernfreude.

Mag. Matthias Veit (Skillformation): Vorteile von Blended Learning: reine Informationen (allg.: Theorie) können vor dem tatsächlichen Trainingstermin in Form von e-learning-Einheiten bereitgestellt werden, dadurch kann im Training mehr Augenmerk auf das Üben (anstelle der Erlernens) des Inhalts gelegt werden. Zusätzlich können die Informationen im Nachhinein sozusagen „at the moment of need“ abgerufen werden.
Nachteile von Blended Learning: Opportunitätskostenfaktor (v.a. Arbeitszeit) wird häufig unterschätzt (auch e-learning-Inhalte benötigen Zeit um durchgearbeitet zu werden).

Worin liegen die Vor- und Nachteile im Führungskräfte-Training bei ausschließlichem e-LEARNING?

Reinhard Krechler (Beraterkreis): Ausschließliches Konsumieren von Inhalten ohne die individuelle Anpassung an die eigene Führungspraxis würde ich nur empfehlen, wenn es zeitlich und/oder örtlich keine andere Möglichkeit gibt. Die Interaktion und der Austausch mit anderen Führungskräften und dem Trainer ist für die Verankerung der Lerninhalte oder für Fragen zu den Inhalten sehr wichtig und sollte in einem Online-Führungstraining auf jeden Fall gegeben sein.

Mag. Paul Krumböck (Institute of Microtraining): Beim reinen e-Learning fehlt die soziale Interaktion, der Austausch zwischen der Lernenden. Es eignet sich gut für reine Wissensvermittlung (Stichwort: Compliancetraining) scheitert aber dort, wo Interaktion und Gruppendynamik für den Lernprozess wichtig ist.

Und worin noch?

Dominik Etzl (MDI Management Development): Reines e-Learning unterscheidet sich vom traditionellen und Blended-Learning dadurch, dass es vollkommen auf das physische Klassenzimmer verzichtet und Lernen damit gänzlich in den Onlineraum verlegt wird. Der Vorteil dieses Lernmodells ist die uneingeschränkte Eigenverantwortung der Lernenden über den eigenen Lernprozess. Ihnen wird die ganze Verantwortung übertragen und sie können vollkommen frei ihren Lernprozess gestalten. Der Nachteil ist das Nichtvorhandensein eines Experten an der Seite, der den Lernenden bei seinem Prozess unterstützt. Dies kann zu Ausbleiben der Motivation und niedrigeren Lernerfolgen führen. Zusätzlich tritt bei e-Learning ebenfalls der Nachteil der Abhängigkeit von technischen Ressourcen auf, der durch eine anfängliche inhaltliche und finanzielle Investition überwunden werden muss.

Dr. Klaus Volcic (ELC E-Learning Consulting): Führungskräfte können sich die gesamte Lernzeit frei einteilen – sie können also lernen wann und wo sie wollen, ein Internetzugang muss natürlich gewährleistet sein. Dabei ist hier eine hohe Anforderung auf die interaktive multimediale Aufbereitung der e-Learning-Unterlagen zu legen. Eine gute Usability der Lernsoftware, also dem LMS „Learning Management System“ ist dabei sehr wichtig.
Die Präsenzphasen man auch mit Webinaren kompensieren.
Bezogen auf den noch geringeren Einsatz der Trainer bzw. Lektoren im Vergleich zu Blended Learning ist es die günstigste Weiterbildungsmöglichkeit für Unternehmen, wobei sich All-In-Packages für Unternehmungen im Bereich der online Akademien durchsetzen.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil ist, dass die Führungskräfte diverse Warte- oder Reisezeiten sinnvoll mit Lernvideos bzw. Multiple Choice Tests nutzen können.
Der persönliche Austausch und das Networking ist natürlich nicht in dem Ausmaß gegeben ist, wie bei BLENDED LEARNING.

Fazit

Mein Fazit, das ich aus dieser Diskussion ziehe ist: Blended Learning ist meist sinnvoll und kostensparend und zeit- & ortsunabhängig. Reines e-Learning ist eine Steigerungsform, die mit Vorsicht zu genießen ist und dessen Sinnhaftigkeit in jedem Einzelfall hinterfragt werden muss.

Ich würde gerne auf der Denkschiene „Führungskräfte“ bleiben und einige Fragen anschließen, wie zB „Welche Führungskräfte profitieren am meisten von e-Learning und Blended Learning?“. Dazu komme ich im nächsten Interview in der ersten Juli-Hälfte.

 

Die Gesprächspartner (Pros & Cons von e-Learning und Blended Learning | Führungskräfte-Training)


krechtlerReinhard Krechler, MSc
Eigentümer und Geschäftsführer

Beraterkreis


renzDI Kathrin Renz
Projektmanagerin Digitales Lernen

Top Train Unternehmensberatung und Training GmbH


mihalic, e-Learning

MMag. Victor Mihalic
CEO

Easy Business Training GmbH


Krumböck

Mag. Paul Krumböck
Senior Partner

Institute of Microtraining


etzlDominik Etzl
Solution Development

MDI Management Development GmbH
www.mdi-training.com


e-LearningMag. Matthias Veit

Skillformation e.U.


volic, e-Learning

Dr. Klaus Volcic

ELC E-Learning Consulting GmbH


Mag. Eva Selan, MSc | HR-Redakteurin aus Leidenschaft

Theoretischer Background: MSc in HRM & OE. Praktischer Background: HR in internationalen Konzernen und KMUs in Österreich und den USA.
Nach der Tätigkeit beim Print-Medium Magazin TRAiNiNG als Chefredakteurin, wechselte sie komplett in die Online-Welt und gründete Ende 2010 das HRweb.

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