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Betriebliches Gesundheitsmanagement | Außergewöhnliche & bemerkenswerte BGM-Maßnahmen

BGF, Betriebliche Gesundheitsförderung Österreich

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) auf Abwegen, Umwegen und eben besonders bemerkenswert. Genau diese außergewöhnlichen BGM-Maßnahmen möchte ich finden! Bitte zum Experten-Interview des außergewöhnlichen betrieblichen Gesundheitsmanagements!

 

BGM, Betriebliche Gesundheitsmanagement Österreich

Experten-Interview

Welche außergewöhnlichen und/oder besonders bemerkenswerten BGM-Maßnahmen (betriebliches Gesundheitsmanagement) haben Sie in Unternehmen erlebt / selbst umgesetzt?

Mag. Pia Kasa (wings4minds): 1. Projekt: Kultur-Wandel bei Mitarbeitern: wir haben ein BGM Projekt in einem Shared Service Center einer Großbank umgesetzt. Befragung der Mitarbeiter – Präsentation – Gesundheitszirkel mit den unterschiedlichen Zielgruppen. Maßnahmen wurden umgesetzt, dann wurde ein Teil der Belegschaft an ein anderes Unternehmen verkauft. Zum Start der Zusammenarbeit mit der neuen Führungskraft, forderten die Mitarbeiter ganz klare Punkte, wie sie sich den Umgang mit ihnen vorstellen. Vor dem BGM Projekt waren sie eher zurückhaltend.
2. Projekt: Betriebliches Gesundheitsmanagement in einer internationalen NGO: Umstellung der Art und Weise der Zusammenarbeit, Führung und mieten eines neuen Gebäude-Komplexes. Offener Räume, Rückzugsmöglichkeiten und neue Werte. Dies wirkten sich sehr positiv auf die Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Motivation der Mitarbeiter aus. Es waren ihre Vorschläge. Daher fühlten sie sich ernst genommen und wertgeschätzt.

Michael Leitner (Virgin Pulse): Sie finden in Unternehmen viele Einzelmaßnahmen die oftmals keinerlei Verbindung, noch strategischen Ansatz haben. Die aus unseren Erfahrungen erfolgreichsten Programme sind digitale Lösungen. Wenn sie einen ganzheitlichen Ansatz zum Thema Gesundheit verfolgen und die einzelnen Komponenten miteinander Vernetzten. Spaß, Interaktion und eine Leichtigkeit muss gegeben sein um die Mitarbeiter bei nachhaltigen Gewohnheitsveränderungen zu unterstützen. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, sich Partner oder Anbieter mit langjähriger Expertise ins Haus zu holen. Eine Personalabteilung oder Gesundheitsabteilung hat keine Chance selbst ein solides, strategisch ausgerichtetes und ganzheitliches Programm zu entwickeln und auszurollen, für welche Anbieter Jahre gebraucht haben um diese zu etablieren und Erfolge sichergestellt sind.

Welche noch?

Corinna Ladinig, MBA (CTC Academy): Wir unterstützen in 2 Gebieten: Mentale Stärken und Besser schlafen.
Wir haben bei einem großen Unternehmen das Programm „Besser schlafen“ über Wochen begleitend eingeführt – bei all diesen Themen ist es wirklich wichtig, dass es ein länger dauerndes Programm ist und dass Begleitung stattfindet. Dieses Thema lässt sich nicht mit einem Single Event in den Arbeitsalltag integrieren. Wir kämpfen dann mit unseren Gewohnheiten und dem inneren Schweinehund. Außerdem gibt es ganz viele Techniken, die aber für jede/n individuell zusammengestellt werden müssen.

Wir bieten auch ein Online-unterstütztes Programm „Besser schlafen“ an – 6 Wochen mit Begleitung und jederzeit die Möglichkeit Fragen zu stellen, wenn eine Umsetzung nicht klappt.

Viktoria Steinhauser, MSc (Colited management consultancy): Neben den klassischen Aktivitäten arbeiten wir gerade daran, Gesundheitsprojekte in Form von Trainingseinheiten, auch an verteilte Teams auszurollen. Unsere Kunden haben in der Regel mehrere Standorte und da ist es oft nicht möglich lokale Angebote flächendeckend anzubieten. Zukünftig soll es für alle Mitarbeiter eines Unternehmens möglich sein, an gesundheitsfördernden Bewegungsmaßnahmen teilzunehmen.

Doris Spadt (People in focus): Zecken, Grippe und Hepatitis Impfung auf Kosten des Unternehmens waren so die aussergewöhnlichsten Angebote. Genauso aber Prämien für Nikotinentwöhnung und Kurse zum Thema „Gesunder Schlaf“ sind mir in Erinnerung geblieben.

Mag. Sabine Kaufmann, MAS (Betriebliche Sozialberatung): Jeder Mitarbeiter der mit einem Problem zur Betrieblichen Sozialberatung kommt, erlebt das Erstgespräch als deutliche Entlastung und der psychische Stress wird verringert. Wir nehmen uns die Zeit um alle Aspekte der Problematik zu erfassen, zeigen mögliche Wege und Perspektiven auf und geben dann unmittelbare Hilfestellung die sofort umsetzbar ist. Das Gefühl nicht mehr alleine zu sein mit einem Problem und mit Unterstützung der Beraterinnen ganz konkrete Schritte setzen zu können, wirkt sich sofort positiv auf die physische und psychische Gesundheit aus.

Haben Sie noch weitere?

Mag. Ina Lukl (IBG): Außergewöhnlich war die Durchführung eines 8-wöchigen MBSR Kurses (Mindfulness Based Stress Reduction), für den sich in einem Unternehmen eine Hand voll Mitarbeiter verpflichtet hatte. Ich schreibe bewusst „verpflichtet“, denn fixer Bestandteil dieses Kurses ist neben einem 8-stündigen Achtsamkeitstag an einem freien Wochenende auch die Vereinbarung, täglich selbständig und konsequent über den Zeitraum von 8 Wochen Achtsamkeit zu praktizieren, also mindestens eine halbe Stunde pro Tag zu meditieren. Eine andere, besonders positiv aufgenommene Gesundheitsmaßnahme war eine kurze Wanderung anlässlich eines Jahresevents, die durch diverse Teamaktivitäten nach „Zielerreichung“ ergänzt und aufgelockert wurde. Dabei wurden Geschicklichkeit, Teamfähigkeit, Ideenreichtum und körperliche Fitness wie Humor gleichermaßen gefördert und gefordert.

Besonders konsequent wurden in einem Transport- und Dienstleistungsunternehmen Maßnahmen zur Verbesserung der Uniformen umgesetzt. Neben der Formierung von Uniformgruppen wurden unter anderem 23 Paar Schuhe über einen Zeitraum von mehreren Wochen getestet, wobei darauf geachtet wurde, dass insbesondere Mitarbeiter mit bereits vorhandenen Problemen in die Testung miteinbezogen wurden. Ebenso wurden die Dienstpläne der Mitarbeiter so adaptiert, dass auch Teilzeitbeschäftigte und Beschäftigte aus allen Bundesländern miteinbezogen werden konnten. In demselben Unternehmen konnte der sehr kostenintensive Einbau von Heizungen in die Transportmittel durchgesetzt werden, nachdem die Erstbefragung eine sehr starke Belastung durch Kälte ergeben hatte.

Immer größerer Beliebtheit erfreuen sich betriebliche Gesundheitsmanagement-Maßnahmen in Kooperation mit Universitäten oder Fachhochschulen, wo die Unternehmen einerseits von BGM-Maßnahmen zu günstigen Konditionen in Verbindung mit fachlichem Know How profitieren, andererseits die Studierenden gegen Ende ihrer Ausbildungszeit gute Möglichkeiten für die Erprobung ihrer erworbenen Kenntnisse in der Praxis sammeln können.

Besondere Wirkung erzielen im Allgemeinen Veränderungen von Arbeitszeiten und Dienstplanung, da sie unmittelbare Auswirkung auf die Vereinbarkeit von Privatem und Beruflichem und damit auf die Lebensqualität der Mitarbeiter haben. Querschulungen bieten persönliche und / oder berufliche Entwicklungsmöglichkeiten, fördern die Sinnfindung und erhöhen damit die Wahrscheinlichkeit eines gesunden und produktiven Verbleibs im Unternehmen. Andererseits kann mitunter auch mit „kleinen Dingen“ viel Freude gemacht werden, etwa mit der Bereitstellung von Desinfektionsmitteln für Mitarbeiter mit regem Kundenkontakt, besonders in der Grippezeit.


Die Gesprächspartner

Betriebliches Gesundheitsmanagement: Außergewöhnliche, tolle & bemerkenswerte BGM-Maßnahmen


HRweb

Michael Leitner
Director Europe

Virgin Pulse


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Corinna Ladinig, MBA
Geschäftsführung

CTC Academy OG

www.ctc-academy.at


Betriebliches Gesundheitsmanagement, BGF, BGMMag. Ina Lukl
Leitung Generationenbalance und Betriebliche Gesundheitsförderung

IBG Innovatives Betriebliches Gesundheitsmanagement GmbH


HRwebMag. Sabine Kaufmann, MAS
Leitung Betriebliche Sozialberatung

Caritas der Erzdiözese Wien – Hilfe in Not – Betriebliche Sozialberatung


HRwebDoris Spadt
Inhaberin

People in focus e.U.


Viktoria Steinhauser, New Work, Arbeitswelt 4.0, Zukunft der Arbeit, Arbeit 4.0Viktoria Steinhauser, MSc
Analyst

Colited management consultancy


HRweb

Mag. Pia Kasa

wings4minds Kasa KG


Mag. Eva Selan, MSc | HR-Redakteurin aus Leidenschaft

Theoretischer Background: MSc in HRM & OE. Praktischer Background: HR in internationalen Konzernen und KMUs in Österreich und den USA.
Nach der Tätigkeit beim Print-Medium Magazin TRAiNiNG als Chefredakteurin, wechselte sie komplett in die Online-Welt und gründete Ende 2010 das HRweb.

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