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Mitarbeitermotivation | Der Wechsel von der hierarchischen zur persönlichen Führung

mitarbeitermotivation

Tipps für einen individuellen Führungsstil und Mitarbeitermotivation: Dieser Beitrag rund um Mitarbeitermotivation befasst sich konkret mit Individualität aus der Führungsperspektive, die Grundlagen der individuellen Führung und wie sie in der Praxis eingesetzt wird.

Gastautor – Mitarbeitermotivation: Master HR Consulting (Ulla Vikman, Senior Consultant, Master Finnland)

Der empathische Führungsstil hat in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen. Verschiedene Themen tauchen regelmäßig im Personalwesen auf, wie z. B. die Y-Generation, das Leiten verschiedener Altersgruppen, individuelle Unterschiede und Motivation.

Auf dem Weg von der hierarchischen und autoritären Führung hin zur persönlichen Führung und Coaching wurde verstanden, dass jeder von uns anders arbeitet und denkt. Zum Beispiel ist nicht jeder durch die gleichen Gründe motiviert. Daher muss die Führungskraft die individuellen Unterschiede kennen und verstehen, was sie beeinflusst.

„Anstrengungen und Mut reichen ohne Zweck und Anleitung nicht aus.“
(John F. Kennedy)

Weshalb sollten Einzelpersonen in Führungspositionen berücksichtigt werden?

Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass die Arbeitsmotivation durch folgende Faktoren beeinflusst wird:

  1. Persönlichkeitsfaktoren, d. h. die Interessen des Mitarbeitenden, der Einstellung zur Arbeit und zu sich selbst, sowie unterschiedliche Bedürfnisse
  2. Jobmerkmale, wie z. B. die Bedeutung des Aufgabenbereichs, die Relevanz der Position und die Vielfalt der für die Aufgaben erforderlichen Fähigkeiten
  3. Faktoren des Arbeitsumfelds, wie organisatorisches Management, die Bezahlung, die Kollegen, die Arbeitsbedingungen und die Sicherheit am Arbeitsplatz
  4. Lebensphase, d. h. die Bedeutung der Arbeit in verschiedenen Lebenssituationen und die dadurch unterschiedliche Motivation für die verschiedenen Lebensabschnitte

Es ist wichtig nicht zu vergessen, dass die Wahrnehmung der Arbeit eine ganz persönliche ist. Für den einen sind die Aufgaben an sich interessant, die Kollegen angenehm und das Gehalt gut, ein anderer ist vielleicht nicht mit allen dieser Kriterien zufrieden.

Individuelle Faktoren in der Mitarbeitermotivation

Wie Sie aus der obigen Aufzählung entnehmen können, gibt es viele Faktoren, die die Motivation beeinflussen, so dass die Einstellungen und Motivationen der Menschen zu ihrer eigenen Arbeit sehr verschieden sein können.

Diese verschiedenen Motivationsfaktoren beeinflussen das, woran wir bei der Arbeit interessiert sind, oder was uns antreibt. Als Führungskraft ist es demnach wichtig zu verstehen, was Ihre Mitarbeitenden motiviert, damit Sie ihre Motivation nach Möglichkeit unterstützen und stärken, oder zumindest darauf achten können, sie nicht zu unterdrücken.

Worauf basiert der individuelle Führungsstil?

Ein individueller Führungsstil basiert auf zwei Kriterien:

  1. Identifizierung und Entwicklung des eigenen Führungsstils
  2. Kennen Sie Ihre Mitarbeitenden

Die meisten Führungskräftetrainings beinhalten Methoden oder Tests zur Steigerung des Selbstbewusstseins. Viele Vorgesetzte, die das Bedürfnis haben, sich in ihrer Arbeit zu verbessern, sind sehr selbstreflektiert.

Deshalb ist es wichtig, dass Führungskräfte ihre eigenen Stärken kennen und in der Lage sind, diese in der Arbeit einzusetzen. Ebenso wichtig ist es, die eigenen Stolpersteine zu erkennen und anzuerkennen, d. h. die Herausforderungen, die ihnen in ihrem eigenen Handlungs- und Interaktionsstil begegnen. Das Erkennen von Stolpersteinen ist nicht immer für alle einfach, oder man erkennt im eigenen Verhalten nicht, was das Umfeld als Problem sieht.

Den individuellen Führungsstil identifizieren

Es ist empfehlenswert herauszufinden, wie man seinen eigenen Führungsstil in einem klaren Rahmen identifizieren kann. Als Beispiel verwenden wir das Master EASI-Modell, das aus vier verschiedenen Ansätzen und ihren einzigartigen Kombinationen besteht.

Überlegen Sie zunächst, ob Sie dazu neigen, arbeitsbezogene Aufgaben über Menschen oder Sachen anzugehen. Einige Vorgesetzte sind der Meinung, dass es wichtiger ist, die Menschen zuerst einzubeziehen, und erst anschließend die Dinge. Andere haben das Gefühl, dass die Dinge bestimmen, was und wie etwas zu tun ist, und beziehen erst danach die Menschen mit ein. Im Prinzip ist das eine oder andere weder richtig noch falsch, aber es ist wichtig zu wissen, was für einen selbst Priorität hat.

In ähnlicher Weise können Sie beobachten, wie stark Sie dazu neigen, die Kontrolle über Situationen in Ihrer Arbeit zu übernehmen und versuchen, die Richtung, in die sich die Dinge bewegen, zu beeinflussen. Oder sind Sie mehr Teil des Teams, fügen Sie sich ein und machen die Aufgaben mit anderen zusammen? Auch hier gibt es wieder keinen eindeutig richtigen oder falschen Weg.

Nächste Schritte, um Mitarbeitermotivation zu erreichen

Nachdem Sie Ihre Positionierung zuerst mit diesen beiden Achsen betrachtet haben, können Sie nun darüber nachdenken, welche der vier Achsenkombinationen Ihrem Führungsstil am nächsten kommt. Alle Optionen haben aus der Sicht des Managements gute Qualitäten – aber die meisten von uns betonen sie nicht alle in unserer täglichen Arbeit. Höchstwahrscheinlichen handeln Sie aufgrund von zwei verschiedenen Kombinationen.

Sobald Sie die gängigsten Verhaltensstile für sich selbst identifiziert haben, ist es empfehlenswert zu überlegen, welche Herausforderungen diese Stile für ihr Verhalten als Führungskraft mit sich bringen können. Wir können ein Beispiel aus dem Fakten- und Kontrollstil heranziehen. Wenn Sie direkt und rational sind, kann es für einige Teammitglieder schwierig sein, auf Sie zuzugehen, also sollten Sie besonders darauf achten, eine entspannte Atmosphäre innerhalb des Teams zu schaffen.

Lernen Sie Ihre Mitarbeitenden kennen

Nachdem Sie Ihren eigenen Führungsstil analysiert haben, sollten Sie als nächstes herausfinden, welche Art von Mitarbeitenden Sie haben. Je besser Sie Ihre Mitarbeitenden kennen, desto leichter ist es für Sie, sie und ihre individuellen Unterschiede zu verstehen. Es darf jedoch nicht vergessen werden, dass das sichtbare Verhalten nur die Spitze des Eisbergs ist. Wir werden von vielen Faktoren beeinflusst, die „unter der Oberfläche“ bleiben. Auch diese beeinflussen unser Verhalten, aber wir wissen nicht genau, was und wie es sich auswirkt. Wir lernen sie ein wenig kennen, indem wir Menschen besser kennen lernen. Manche sprechen offener über sich selbst als andere.

Seien Sie also neugierig auf Ihre Teammitglieder: neugierig darauf zu hören, was ihnen bei der Arbeit und außerhalb davon wichtig ist. Sobald Sie die individuellen Motivationen jedes Einzelnen verstehen, sind Sie am besten in der Lage, sie bei ihrem Erfolg und ihrer Entwicklung zu unterstützen. Die zusätzliche Identifizierung der Arbeitsstile der verschiedenen Personen hilft auch.

Es ist oft nicht einfach, die Mitarbeitermotivation zu erkennen. Die Art und Weise, wie eine Person im Moment ihre Arbeit leistet, ist nicht unbedingt dasselbe wie das, was sie motiviert. Der beste Weg, dies herauszufinden, ist Motivation durch einen hochwertigen Rahmen, wie z. B. Master EASI.

Tipps für einen individuellen Führungsstil und Mitarbeitermotivation

  • Lernen sie die Menschen so gut wie möglich kennen: interessieren Sie sich für ihre Interessen, Träume, persönlichen Ziele, Arbeitsinspirationen, Lebenssituationen, usw.
  • Beobachten Sie die Art und Weise, wie Menschen arbeiten und mit anderen interagieren: erhalten Sie Einblicke, wie man mit ihnen kommuniziert und wie man ihre Arbeit kontrolliert
  • Finden Sie heraus, ob Ihre Mitarbeitenden viel Anleitung von der Führungskraft brauchen oder so unabhängig wie möglich arbeiten möchten. Versuchen Sie, wo immer möglich Raum zu geben oder präsent und verfügbar zu sein, je nachdem, was jeder Einzelne erwartet.
  • Sie können fragen, was die Mitarbeitenden von der Führungskraft erwarten oder was sie für gute Führungsarbeit halten. Da wir alle unterschiedlich sind, unterscheiden sich auch die Vorstellungen davon, wie ein guter Manager aussieht. Natürlich macht dies die Arbeit von Führungskräften zu einer Herausforderung, aber zumindest können Sie dann versuchen, unterschiedliche Erwartungen nach Möglichkeit zu berücksichtigen.
  • Mit manchen Personen kann man einfacher sprechen als mit anderen. Lernen Sie, die Stärken eines jeden zu schätzen – jeder von uns hat Fähigkeiten und Stärken, jeder von uns hat auch Raum für Verbesserungen. Ein Manager muss nicht von jedem gemocht werden, aber jeder muss geschätzt werden.
  • Entwickeln Sie Ihre Interaktions- und Kommunikationsfähigkeiten. Die Anpassung des eigenen Kommunikationsstils an die Situation und den Stil der anderen Person ermöglicht eine bessere Interaktion. Für manche ist diese Anpassung natürlicher, aber es ist etwas, das jeder lernen kann.
  • Lernen Sie, ein guter Feedbackgeber zu sein. Jede Person ist durstig nach Feedback. Gut begründete Anerkennung und Lob inspirieren und motivieren. Konstruktives Feedback hilft den Menschen, sich zu entwickeln. Vor allem junge Menschen erwarten Feedback, denn ihre eigene Kompetenz in der Aufgabe ist noch in Entwicklung. Es ist nicht leicht, konstruktives Feedback zu geben, aber im besten Fall ist es eine gute Möglichkeit, die Arbeit zu diskutieren.

Bernhard Dworak, Master HR Consulting

Gast-Autor: Mitarbeitermotivation

Der Wechsel von der hierarchischen zur persönlichen Führung | Text bereitgestellt von Master HR Consulting, übersetzt von Mag. Bernhard Dworak.

Mag. Bernhard Dworak verfügt aufgrund seiner jahrelangen Erfahrung im HR Bereich und als Geschäftsführer von Master HR Consulting über eine umfangreiche praktische und theoretische Expertise im Bereich der Personaldiagnostik. Der kontinuierliche Austausch mit HR Abteilungen ermöglicht ihm einen tiefen Einblick in die Bedürfnisse und Herausforderungen. Das wiederum kommt seinem Gegenüber zugute.

bernhard.dworak@master-hr.at
https://www.master-hr.at


Gastautor | Beiträge von Personen außerhalb des fixen Autoren-Teams

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