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Lassen Sie mich den „Umbruch“ positiv sehen als „Aufbruch“. Veränderung hat das Potenzial, viel Positives zu bewirken. Wo finden sich die positiven Seiten dieser Zeit für die Trainings-Branche? Und worin liegen die großen Herausforderungen?

Eva-Maria Kraus (Newview) formuliert es im Interview recht gut: „Newtons Gesetz der Trägheit besagt: Ein Körper verharrt in seiner Position, solange ihn keine äußere Kraft zur Veränderung zwingt. Ohne Druck, keine Veränderung“.

Meine Experten-Runde setzt sich aus Insidern der Train-the-Trainer-Szene zusammen. Sie haben Einblick in unterschiedliche Ebenen der Bildungs-Landschaft: sie sind selbst Trainings-Anbieter, haben unmittelbaren Kontakt zu den Kunden – sowohl einzelne Teilnehmer als auch Unternehmen – und erleben unmittelbar die Denkweisen, technischen Möglichkeiten und auch Emotionen der jungen Trainer-Generation.

Experten-Interview

 

Welche besonderen Herausforderungen hat das Jahr 2020 an die Trainingsbranche gestellt?

Mag. Sabine Prohaska (seminar consult): Für viele etablierte Trainer bedeutete das Jahr 2020 bzw. Corona das Ende eines stabilen Geschäfts, von dem sie jahrelang gut lebten. Für viele junge Trainer, die gerade erst den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt hatten, das Zerplatzen all ihrer Wünsche und Hoffnungen bzw. Planungen.
Für alle Trainer brachte 2020 die Erkenntnis: Wir leben tatsächlich in einer – von einer geringen Planbarkeit und rascher Veränderung geprägten – VUKA-Welt, wovon sie zuvor oft nur gesprochen hatten. Außerdem die Erkenntnis: Die Digitalisierung macht auch vor der Personalentwicklung und folglich auch vor unserem Business nicht Halt.

Michaela Baumgartner (Group Austria): Das Jahr 2020 hat alle Branchen gefordert und wird es nachhaltig noch tun. Speziell die Trainingsbranche wurde durch die Aufforderung, Distanz zu halten, faktisch in ein neues Lernzeitalter gebeamt.

Irina Fischelmaier (HeartBeat): Die Pandemie mit allen Auswirkungen hat natürlich auch die Trainingsbranche vor große Herausforderungen gestellt – plötzlich der Lockdown, die Absage und Verschiebung von allen Präsenz-Veranstaltungen auf unbestimmte Zeit, Unsicherheit, wann kann es wie weitergehen. Und langsam der Prozess: welche Formate können wie auf digital umgestellt werden.

Welche Vorteile können Sie der Umbruch-Situation in der Weiterbildungs-Landschaft abgewinnen?

Eva-Maria Kraus (Newview): Newtons „Gesetz der Trägheit“ besagt: Ein Körper verharrt in seiner Position, solange ihn keine äußere Kraft zur Veränderung zwingt. Ohne Druck, keine Veränderung. Es war eine sehr spannende Lernreise im letzten Jahr, viele positive Aspekte sind hinzugekommen und ohne einen gewissen Druck von außen hätte ich sicherlich nicht diese vielen Perspektivveränderungen gemacht. Rückblickend war es eine Bereicherung diesen Veränderungen zu begegnen.

Irina Fischelmaier (HeartBeat): Der Vorteil ganz klar: viele, die sich davor noch nicht mit Blended Learning Konzepten auseinandergesetzt hatten, wurden sehr schnell in den Prozess der Veränderung und des „über den bisherigen Rahmen hinausdenken“ geworfen. Auch wir langjährige Trainer und Bildungsanbieter dürfen uns entwickeln und verändern – und manchmal ist so ein „Druck von außen“ ein wirksamer Beschleuniger.

Michaela Baumgartner (Group Austria): Nach einem Jahr der Pandemie liegen die Vorteile darin, dass bei vermeintlichen Nachteilen von virtuellen Trainings „gezwungenermaßen“ ein neues oder anderes Bild gezeichnet wurde: und zwar, dass das Training im virtuellen Raum ebenso umsetzbar ist und Gruppendynamiken entstehen können.

Mir ist bewusst, dass nicht alles nur rosig ist: Welche Erschwernisse bringt diese Situation mit sich?

Corinna Ladinig, MBA (CTC Aademy): Über viele Monate des Jahres konnten Trainer nicht im Präsenzmodus arbeiten – viele Seminarbuchungen wurden verschoben oder storniert. Es ist sehr schwer, daraus wirklich einen Vorteil zu erkennen.
Viele mussten sich gezwungenermaßen mit Online Trainings auseinandersetzen und sich mit Tools und Technik herumschlagen. Einige haben daraus ein neues Produkt gemacht und bieten erfolgreich Online-Trainings an. Die Trainer mussten neue Techniken, Methoden und Tools erlernen, so sind neue Kompetenzen entstanden. Wenn man professionell mit Online-Schulungen arbeiten möchte, dann ist das auch kostenintensiv, weil die Tools und Technik nicht gratis sind und man mehrere Tools kombinieren muss.

Eva-Maria Kraus (Newview): Schwierig für viele war sicherlich der Ausfall fast aller Seminare und Trainings von heute auf morgen. Diese Situation hält bei vielen auch noch immer an. Kunden sind vorsichtig in den Buchungen. Auch wollen einige Kunden nicht auf Live-Online-Seminare umsteigen. Daher ist sicherlich ein Durchhalten an vielen Stellen noch immer angesagt.

Weiterbildungs-Landschaft im Umbruch

Die Gesprächspartner


Corinna Ladinig, MBA

Corinna Ladinig, MBA
Geschäftsführerin & Inhaberin

CTC Academy OG


Mag. Sabine ProhaskaMag. Sabine Prohaska
Eigentümerin

seminar consult prohaska


Irina Fischelmaier, heartbeatIrina Simone Fischelmaier
Trainerin

HeartBeat GmbH


Eva-Maria Kraus, NewViewEva-Maria Kraus
Inhaberin, Trainerin

NewView


Michaela BaumgartnerMichaela Baumgartner
Geschäftsführerin

Group Austria – besser leben mit Bildung


Mag. Eva Selan, MSc | HR-Redakteurin aus Leidenschaft

Theoretischer Background: MSc in HRM & OE. Praktischer Background: HR in internationalen Konzernen und KMUs in Österreich und den USA.
Nach der Tätigkeit beim Print-Medium Magazin TRAiNiNG als Chefredakteurin, wechselte sie komplett in die Online-Welt und gründete Ende 2010 das HRweb.

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