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Das Corona-Virus ist zum wirtschaftlichen Gamechanger geworden. Denn seit Beginn der COVID-Krise haben sich aufgrund der verhängten Einschränkungen und Maßnahmen die ökonomischen Rahmenbedingungen vielerorts dramatisch verändert.

 

 

Während einige Branchen (IT, Pharma, Paketzusteller etc.) über All-time-Highs jubeln, kommen andere Bereiche wie der Tourismus, der Einzelhandel oder die Gastronomie nur schwer oder gar nicht mehr in die Gänge. Kaum vorstellbar, wie die wirtschaftliche Situation in vielen Betrieben ohne die massiven staatlichen Stützungsmaßnahmen aussehen würde.

Diese Hilfspakete laufen nun aber vielfach aus. Und daher ist es hoch an der Zeit, dass die Unternehmen wieder ihre eigenen Motoren zum Brummen bringen. Schwer eingerostet oder bestens geölt? Erst die kommenden Monate werden wirklich zeigen, wie das Werk’l läuft. Entscheidender Faktor dabei: Die Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter.

Die neue Wertigkeit im Job

Denn auch in Bezug auf deren Arbeitseinstellung haben die Corona-bedingten Maßnahmen wie Homeoffice oder Kurzarbeit offensichtlich Spuren hinterlassen. Im Gespräch mit Managern oder Unternehmenseigentümer fällt nicht selten der Satz: „Hoffentlich haben meine Mitarbeiter das Arbeiten nicht verlernt.“ Oder anders gesagt, es besteht die Sorge, dass so mancher Mitarbeiter in den vergangenen Monaten festgestellt hat, dass der Job nicht alles ist im Leben.

Spricht man mit Mitarbeitern, so sind diese Befürchtungen nicht ganz unbegründet. Waren die ersten Wochen der Krise mit Umstieg auf Home-Office und den damit verbundenen Folgeerscheinungen wie Ausstattung des Heim-Arbeitsplatzes oder Gewöhnung an kollaborative IT-Tools für viele Arbeitnehmer enorm stressig, hat sich mit der Zeit eine gewisse Routine entwickelt. Und nicht nur das, viele Mitarbeiter haben die Vorteile dieser Arbeitsform zu schätzen gelernt.

Wegfall von Wegzeiten ins Büro, größere Flexibilität in Bezug auf private Termine auch während eines Arbeitstages oder einfach generell mehr Präsenz in der Familie, wenn man im Nebenraum bei der Arbeit sitzt. Und nicht wenige, die sich das finanziell auch leisten konnten, haben bei angeordneter Kurzarbeit den damit verbundenen Gewinn an mehr Freizeit in den letzten Monaten sehr genossen.

Damit könnte die Corona-Krise auch in dieser Thematik wie ein Katalysator wirken und einen Trend verstärken, der sich schon seit Jahren abzeichnet. Immer mehr Arbeitnehmer wollen zukünftig weniger arbeiten. Es stellt sich bloß die Frage: „Wenn immer mehr weniger arbeiten wollen, was bedeutet das für die Unternehmen?“

Die Produktivität der neuen Arbeitsformen

Ein wesentliche Fragestellung dabei wird sein, wie sich die Unternehmen organisatorisch gut auf die zunehmenden Teilzeit-Wünsche von Arbeitnehmern und Bewerbern einstellen können. Aber aus Managementsicht viel entscheidender wird die Frage sein, wie auch in diesen neuen Arbeitsformen eine gewinnbringende Relation zwischen Mitteleinsatz und Output erzielt werden kann. Und diese Produktivitätsbemessung wird dann auch den Bereich des Home Work umfassen.

Denn in vielen Unternehmen wurde darauf bisher kaum geachtet. Remote Work wurde vielfach als provisorische Notlösung in der Corona-Krise praktiziert. Solange es üppige staatliche Ausfallszahlungen gab, war die Kostenfrage zweitrangig. Nun laufen diese Hilfspakete aus. Gleichzeitig steigt aber der Druck seitens der Arbeitnehmer, Homeoffice als ständige Einrichtung in die Unternehmensabläufe zu integrieren. Naheliegend, dass damit auch die Kosten/Nutzen-Frage dieser neuen Arbeitsformen in den Fokus rücken wird.

In Amerika läuft dieser Prozess bereits. In den großen Konzernen wie Microsoft, Twitter oder Facebook bekommen Mitarbeiter, die vorwiegend im Homeoffice arbeiten, weniger Gehalt. Hauptargument: Wer fast ausschließlich von Zuhause aus arbeitet, braucht auch keine teure Wohnung in der City. Ähnliche Diskussionen gibt es in der Schweiz, wenn auch mit anderen Argumenten.

Fazit

Die Corona-Krise hat viele Entwicklungen beschleunigt. Unter anderem die Digitalisierung in den Unternehmen, die daraus resultierenden neuen Formen der Arbeit und letztendlich auch nachhaltige Veränderungen im Mindset der Mitarbeiter.

Wie sich das alles auf die reale Wirtschaft auswirken wird? Weltweit aufgespannte staatliche Schutzschirme haben aussagekräftige Erfahrungswerte bisher verhindert. Aber in Kürze weicht die Maxime: „Koste es, was es wolle“ wieder den Gesetzen des freien Marktes und damit auch dem Dogma der Produktivität.

Daher werden erst die kommenden Monate zeigen, wie schwer die Gewichte wiegen, die beim COVID-Restart zu stemmen sind. Der wirtschaftliche Elchtest steht somit vielen Unternehmen noch bevor.

Die Asiaten haben den Weltmarkt mit unlauteren Methoden erobert
– sie arbeiten während der Arbeitszeit
.“
Ephraim Kishon

 

COVID-Restart in den Unternehmen | Es gibt einiges zu stemmen

Harald Schmid | Teil unseres fixen Autoren-Teams

Mag. Harald Schmid ist Berater und hat sich auf firmeninterne schwierige Situationen wie Konflikt- und Trennungsmanagement, Personalkostenoptimierung und Outplacement spezialisiert. Er kann dabei auf seine langjährige Erfahrung als Personalleiter in namhaften Unternehmen zurückgreifen. Seit 2012 agiert er mit seinem Unternehmen klaglos.at erfolgreich am Markt.

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