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Manager und Mangerinnen, die wie selbstverständlich in einer Fremdsprache parlieren, vorzugsweise in Englisch, die gibt es in Österreich zu Hauf. An den anderen geht jegliche Fremdsprache spurlos vorüber. Wie sieht es generell mit den Fremdsprachen-Kenntnissen der Führungskräfte in Österreich aus? Ein schnelles Experten-Interview:

INTERVIEW

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Welche Erfahrungen haben Sie mit den Fremdsprachenkenntnissen der Führungskräfte österreichischer Unternehmen gemacht?

Mark Heather (MHC Business Language Training):
Viele österreichische Managerinnen verfügen über ein solides Fundament an Englischkenntnissen, vor allem weil sie es in der Schule gelernt haben. Andere Manager hatten Englisch jedoch nur bis zur Oberstufe als Schulfach und hörten dann auf, als sie mit dem Universitätsstudium begannen.

Das Problem beim Englischlernen z. B. an der Technischen Universität ist, dass man sich auf das Fachvokabular und schriftliches Englisch konzentriert. Das bedeutet, dass der Sprachgebrauch bzw. die Kommunikation nicht weiterentwickelt wird. Das hat zur Folge, dass das Sprachniveau der englischen Sprache in den diversen Branchen und innerhalb eines Unternehmens in den verschiedenen Abteilungen unterschiedlich ist.

Da österreichische Unternehmen immer globaler werden, sind Englischkenntnisse auf mindestens B1-Niveau unverzichtbar, das Ziel sollte allerdings B2-Niveau sein. Laut einer vom HR Director veröffentlichten Studie halten 92% der Arbeitnehmerinnen Englisch für ihre Karriere für notwendig, aber 93% der Arbeitnehmer halten ihre Englischkenntnisse für nicht gut genug.

Mag. Walter Grubanovitz (mind&more corporate language training):
Fremdsprachentraining ist nach wie vor ein zentrales Thema für Führungskräfte.

Für Führungskräfte kommen hauptsächlich sogenannte „Sprachcoachings“ bei uns zum Einsatz. Das sind total flexibel gestaltete Coachings, die nach Anforderung konzipiert werden – von regelmäßigen Intensivtrainings über mehrere Wochen bis zur jahrelangen Begleitung beim Erlernen einer Fremdsprache von Grund auf.

Letzteres kommt zum Beispiel dann vor, wenn Firmen von ausländischen Mutterunternehmen gekauft bzw. übernommen werden und die Führungskraft die neue Unternehmenssprache von der Pike auf – und das möglichst rasch und auf einem hohen Niveau – lernen muss. Wichtigster Aspekt neben dem Sprachenerwerb ist hierbei der Fokus auf Interkulturelles Lernen.
Die Führungskraft muss vor allem ein Verständnis für die Kultur und damit die Gepflogenheiten der neuen Unternehmenskultur bekommen. Die erfolgreiche Kommunikation mit den Mitarbeiterinnen steht dabei ganz deutlich im Vordergrund. Die Führungskraft muss sich im professionellen Umfeld sprachgewandt präsentieren, mit den Mitarbeitern auf Augenhöhe kommunizieren können, professionelle E-Mails ohne schwerwiegende (Verständnis-)Fehler verfassen können, aber auch beim Small Talk, beim Socializing, eine gute Figur machen.

Sprachcoachings sind ebenso zB bei der Vorbereitung einer Präsentation vor internationalem Publikum, auf Messen, Universitäten sowie Branchenevents extrem wichtig. Außerdem trainieren wir sehr oft Führungskräfte, die Verträge abschließen müssen und dabei bestmöglich verhandeln müssen. Dann wird die Führungskraft innerhalb eines bestimmten Zeitraumes ganz konkret auf ein Ereignis vorbereitet. Gefragt sind bei diesen Trainings neben Empathie und Flexibilität auch ein hohes Maß an Professionalität des Trainingspersonals.

Decken sich die Fremdsprachen-Kenntnisse der Führungskräfte mit den Erfordernissen / Erwartungen des Österreichischen Marktes?

Mag. Walter Grubanovitz (mind&more corporate language training):
Nicht immer decken sich die Anforderungen des Markts mit den Sprachkenntnissen der Führungskraft. Aber genau da setzt ein professionelles Sprachtraining gezielt an. Gerade bei der jüngeren Generation von Führungskräften ist die Sprachausbildung – vor allem was Business English betrifft – mittlerweile auf einem sehr hohen Niveau. Trotzdem kommt auch hier dem fachspezifischen (Englisch-)Training eine wichtige Rolle zu.

Mark Heather (MHC Business Language Training):
Die meisten Stellenanzeigen verlangen fließendes Deutsch und ausgezeichnetes Englisch in Wort und Schrift. Interessanterweise haben wir in den letzten zehn Jahren sogar eine deutliche Verbesserung der Englischkenntnisse von unseren Kunden beobachtet. Man kann mit Sicherheit sagen, dass die meisten jungen Führungskräfte heutzutage über ausgezeichnete Englischkenntnisse verfügen und Englisch wird wohl auch in den nächsten Jahren eine Firmensprache bleiben.

Studien zeigen, dass eine Arbeitnehmerin, die Englisch in ihrem Job braucht und „fit“ in der englischen Kommunikation ist, produktiver ist als ein Arbeitnehmer, der nicht über die erforderlichen Englischkenntnisse verfügt. Das ist eine beachtliche Zahl, wenn man sie in dem gesamten Unternehmen multipliziert.

interkulturelle Kompetenz

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Die Interview-Partner

Mag. Walter Grubanovitz

Walter Grubanovitz, Mind and More

Mark Heather

Mark Heather, MHC
Mag. Eva Selan, MSc | HR-Redakteurin aus Leidenschaft

Theoretischer Background: MSc in HRM & OE. Praktischer Background: HR in internationalen Konzernen und KMUs in Österreich und den USA.
Nach der Tätigkeit beim Print-Medium Magazin TRAiNiNG als Chefredakteurin, wechselte sie komplett in die Online-Welt und gründete Ende 2010 das HRweb.

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