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Gehaltsverhandlungen Tipps & Argumente

Konkrete Tipps & Argumente für Gehaltsverhandlungen: 4 fatale Fehler von Arbeitgebern, die leicht vermieden werden können & Argumente für ein sowohl faires als auch sinnvolles Ergebnis.

Die aktuelle Situation am Arbeitsmarkt hat die Verhandlungsmacht erheblich auf die Seite der Arbeitnehmer verlagert. Selbst in strukturell schwachen Regionen hat die Verlagerung zu mehr Home Office den Arbeitnehmern mehr Beschäftigungsmöglichkeiten und Chancen auf ein höheres Gehalt eröffnet. Viele Arbeitgeber konkurrieren um einen begrenzten Pool talentierter Bewerbender und sind bereit, höhere Gehälter zu zahlen, um Spitzenkräfte anzuziehen und zu halten. Umso wichtiger wird es, dass Unternehmen die größten Fehler bei der Gehaltsverhandlung vermeiden. Wir haben vier Tipps & Argumente für Ihre Gehaltsverhandlungen:

INHALT

4 Tipps für Ihre Gehaltsverhandlungen

1. Tipp für die Gehaltsverhandlung: Fehlende Kenntnisse über die aktuellen Marktentwicklungen

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich die Märkte drastisch verändert. Noch vor wenigen Jahren war es undenkbar, dass Mitarbeiter im Schnitt mehr als 5 Prozent Gehaltserhöhung bekommen. Nun liegen die durchschnittlichen Erhöhungen bereits im Bereich zwischen 7 und 8 Prozent. Arbeitgeber, die ein unterdurchschnittliches Gehalt anbieten, riskieren, ihre größten Talente an ihre Konkurrenten zu verlieren.

2. Tipp: Fehlende Klarheit über die internen Gehaltsbandbreiten

Ohne klare Gehaltsbandbreiten kann es schwierig sein, das Gehaltsgefüge im Unternehmen zu wahren. Hier sind die Personalabteilungen gefragt, Klarheit und Orientierung für die Fachführungskräfte zu schaffen, die den festgesetzten Rahmen nicht oder nur unter bestimmten Bedingungen verlassen dürfen. Schließlich kann das Fehlen von Gehaltsbandbreiten zu Problemen im Unternehmen führen, wenn die bestehenden Mitarbeiter das Gefühl haben, dass sie für dieselbe Aufgabe geringer als ihre neuen Kollegen bezahlt werden. Die Gehaltsbandbreiten sollten sich an den marktüblichen Branchenstandards orientieren und Faktoren wie die für die Stelle erforderliche Erfahrung und Qualifikation sowie das Marktniveau der Vergütung in der Region berücksichtigen.

3. Argument für Gehaltsverhandlungen: Fortschreiben der bisherigen Gehaltsstruktur

In den letzten Jahren war die Knappheit an qualifiziertem Personal so groß. Somit konnten Bewrbende Gehälter verlangen, die 30 bis 50 Prozent über den Beträgen lag, die die bestehende Belegschaft verdiente. Viele Unternehmen sahen sich daher in der Zwickmühle, entweder Mitarbeiter anzuheuern, die die bisherige Gehaltsstruktur sprengte, oder überhaupt keine geeigneten Mitarbeiter vom Arbeitsmarkt zu rekrutieren. Angesichts der erheblichen Verschiebungen des Gehaltsgefüges sollten Arbeitgeber ihre Gehaltsstruktur überprüfen, um sicherzustellen, dass sie nicht nur marktgerecht, sondern auch intern fair ist und die Mitarbeiter entsprechend ihrer Qualifikation und Erfahrung bezahlt werden, unabhängig von der Dauer ihrer Beschäftigung im Unternehmen.

4. Tipp: Außerachtlassen der Mitarbeiterbindung

Wenn Unternehmen Mitarbeitende zu hohen Gehältern vom Arbeitsmarkt rekrutieren, besteht die Gefahr , dass sie ihre bestehende Belegschaft frustrieren, die seit Jahren erfolgreich zu deutlich geringeren Gehältern gute Leistungen erbracht hat. Es ist für die meisten Mitarbeitenden nicht nachvollziehbar, warum ein neuer Kollege, der sich noch nicht bewiesen hat, deutlich mehr verdienen soll. Nur weil es die Marktgegebenheiten derzeit erfordern. Viele Unternehmen setzen daher auf Mitarbeiterbindung. Gleichzeitig erhöhen sie die Gehälter der leistungsstarken Beschäftigten überdurchschnittlich, um ihre möglichst langfristige Loyalität auch finanziell abzusichern. Schließlich ist es in vielen Fällen deutlich günstiger, die Gehälter selbst um 10 Prozent anzuheben, statt am Arbeitsmarkt frustriert zu suchen. Denn dort sind Bewerbende zu überteuerten Preisen zu finden.

Fazit: Gehaltsverhandlung Argumente

Gehaltsverhandlungen Tipps & ArgumenteUnternehmen müssen mit ihrem Wissen und ihrer Gehaltsstruktur nahe am Markt bleiben.

Die Zeiten vor der Corona-Krise sind lange vorbei und die Arbeitswelt hat sich seither massiv verändert. Die Gehaltsbandbreiten früherer Jahre gelten nicht mehr. Uund viele Unternehmen haben Schwierigkeiten, sich mental von der Stabilität und dem niedrigeren Gehaltsniveau der Zeit vor 2020 zu verabschieden. Um möglichst gute Gehaltsverhandlungen zu führen, ist es wichtig, am Puls der Zeit zu bleiben. Und die Gehälter auf jenes Marktniveau anzuheben, das heute vorherrscht.

Es ist wichtig, das Gleichgewicht zwischen bestehenden Mitarbeitenden und neuen Rekrutierungen mit erheblich höheren Gehältern zu wahren. Daher ist es notwendig, die Gehälter der langjährigen Leistungsträger regelmäßig zu überprüfen. Und gegebenenfalls anzuheben. Die Bindung leistungsstarker Mitarbeitender ist noch immer günstiger, als neue Kräfte vom Arbeitsmarkt zu deutlich überhöhten Bezügen anzustellen.

Dr. Conrad Pramböck | Teil unseres fixen Autoren-Teams

Dr. Conrad Pramböck ist CEO bei Upstyle Consulting und Experte für Gehalts- und Karrierefragen. Er berät Unternehmen weltweit zum Thema Gehalt und ist Lektor an verschiedenen Universitäten und Fachhochschulen zu Compensation und Human Resource Management. Er ist Autor mehrerer Bücher über Gehalt und Karriere, unter anderem des Bestsellers "Die Kunst der Gehaltsverhandlung".

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