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Jammern_am_Arbeitsplatz

„Schon wieder eine Änderung, wie soll ich mich da auf meine eigentliche Arbeit konzentrieren?“ ein Satz, den ich in Seminaren sehr oft höre. Dieser oder ähnliche Sätze spiegeln eine verbreitete Frustration wider, die auch gerne in Form des bekannten ‚Ja, aber…‘-Musters geäußert wird und oft ein kollektives Jammern einleitet.

In der heutigen Arbeitswelt scheint das Thema „Jammern“ in Unternehmen ein wiederkehrendes und zugleich komplexes Phänomen zu sein.  Doch Jammern ist mehr als nur ein Zeichen von Widerstand oder Skepsis, es offenbart die tiefgreifenden Herausforderungen, mit denen Mitarbeitende konfrontiert sind.

Verständnis für das Jammern

Obwohl es oft negativ konnotiert ist, erfüllt es tatsächlich mehrere wichtige Funktionen in der menschlichen Kommunikation und Psychologie. Neben emotionaler Entlastung hat Jammern eine soziale Funktion. Durch Jammern teilen Menschen ihre Sorgen und Probleme mit anderen. Dies kann soziale Unterstützung fördern, da es anderen die Möglichkeit gibt, Mitgefühl oder Hilfe anzubieten.

In Gruppen kann gemeinsames Lamentieren ein Gefühl der Zugehörigkeit und der gemeinsamen Identität schaffen. Indem Mitglieder einer Gruppe ähnliche Frustrationen teilen, können sie stärkere Bindungen und ein Gefühl der Gemeinschaft entwickeln. Jammern kann auf Missstände hinweisen, die sonst unerkannt bleiben könnten. In Organisationen kann dies helfen, verbesserungswürdige Bereiche zu identifizieren. Für manche Menschen ist Klagen eine Bewältigungsstrategie, um mit schwierigen Lebensumständen oder Herausforderungen umzugehen.

Die Schattenseiten des Jammerverhaltens

Studien zeigen jedoch auch, dass Jammern negativ mit der Teamleistung am Arbeitsplatz korrelieren kann, insbesondere wenn die Sinnhaftigkeit der Arbeit in Frage gestellt wird. Jammern beeinflusst mitunter die Produktivität und Moral im Arbeitsumfeld negativ.

Tipps für den Umgang mit Jammern

Führungskräfte sollten auf Jammern zuerst mit Verständnis reagieren, um Vertrauen und Offenheit zu fördern. Es ist wichtig, konstruktives von destruktivem Jammern zu unterscheiden. Eine positive und offene Kommunikationskultur, die Feedback fördert, kann das Bedürfnis nach destruktivem Klagen reduzieren. Frühzeitiges Eingreifen bei chronischem Lamentieren und die Förderung der persönlichen und beruflichen Entwicklung der Mitarbeitenden können dazu beitragen, eine positivere Einstellung zu schaffen.

Insgesamt ist Jammern eine komplexe und vielschichtige Verhaltensweise, die sowohl positive als auch negative Aspekte haben kann. Wichtig ist der Kontext, in dem es auftritt, sowie die Art und Weise, wie es gehandhabt wird.

Mag. Sabine Prohaska | Teil unseres fixen Autoren-Teams

Sabine Prohaska ist Inhaberin von seminar consult. Die Wirtschaftspsychologin ist erfolgreich als Managementtrainerin und Coach für namhafte Unternehmen vielfältiger Branchen tätig. Sie hat langjährige Erfahrung in der Beratung und Begleitung von E-Learning Projekten und unterstützt Organisationen dabei, professionelle (Online-)Trainingskonzepte zu erstellen und umzusetzen.

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