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Gegeneinander war gestern

Dürfen wir Sie zunächst zu einem Gedankenexperiment einladen? Nehmen wir an, das Thema „Employer Branding“ ist noch kein fest verankertes Wort. Vorgesetzte kommen zu Ihnen und beschließen, dass mehr Marketing für Mitarbeitende betrieben werden muss – für ein besseres Miteinander und eine gute Arbeitgebermarke.

INHALT

Wie reagieren Sie?

  • Als HR Teammitglied hören Sie nur das Wort „Marketing“ und sind sich sicher, dass es nicht in Ihren Bereich fällt. Sie verweisen an die Marketing Abteilung.
  • Als Marketing Teammitglied hören Sie nur das Wort „MitarbeiterIn“ und sind sich sicher, dass das nicht in Ihren Bereich fällt. Sie verweisen an die HR Abteilung.
  • Sie arrangieren ein Treffen mit der jeweils anderen Abteilung und beschließen, dass Sie hier gemeinsame Sachen machen müssen.

Heute hat das Kind zwar einen Namen – Employer Branding – aber klar ist dennoch nicht, welche Abteilung die meiste Arbeit damit hat. Definitiv betrifft es jeden Bereich, alle Mitarbeitenden, jede Abteilung aber von irgendwo müssen Maßnahmen doch gesteuert werden, oder?

HR und Marketing – in den meisten Unternehmen zwei streng getrennte Bereiche, doch spätestens mit diesem Thema verlaufen die Grenzen.

Blick in die Praxis

Wir, Melanie und Katharina, kennen viele, meist große Unternehmen, in denen die Zusammenarbeit dieser beiden Abteilungen eher schlecht als recht läuft. Wir kennen folgende Vorgehensweisen:

Die Vogelstrauß-Taktik

Hier ist niemand für irgendetwas zuständig.

  • Funktioniert es? – Ja, aber nur sehr kurzfristig
  • Wieso? – Maßnahmen stagnieren
  • Fazit? – Die Abteilung, die am meisten von Leid geplagt ist, gibt nach

Die Einmisch-Taktik

Marketing mischt sich in die HR Agenden ein, weiß es besser und belehrt diese. Daraufhin wandelt HR Marketingideen so ab, dass sie gerade noch als „Employer Branding“ Maßnahmen durchgehen. Vice versa.

  • Funktioniert es? – Erfahrungsgemäß ja
  • Funktioniert es gut? – Ganz klar: nein
  • Wieso? – Diese Vorgehensweiße ist mit großer Anstrengung verbunden. Permanent muss man Maßnahmen, die einen großen Mehrwert haben könnten, so formulieren, dass man sie an anderen Abteilungen „vorbeischleusen“ kann.
  • Fazit? – Es kostet Zeit und Energie – zwei endliche Ressourcen, die viel effektiver eingesetzt werden sollten.

Die Kollaborations-Taktik

Abteilungen arbeiten zusammen, um das bestmögliche fürs Unternehmen und die Mitarbeitenden zu schaffen.

  • Funktioniert es? – Und wie!
  • Wieso? – Wir arbeiten in einem Unternehmen und langfristig geht es darum, den Erfolg von eben diesem zu sichern. Grob gesehen haben wir also alle das gleiche Ziel. Die Ellenbogentaktik, Eifersucht und Neid sind absolut fehl am Platz.
  • Fazit? – Ressourcen-, nerven- und zeitschonendste Taktik mit dem tollen Nebeneffekt der Effizienz & Effektivität.

Als wir, Katharina (Marketing) und Melanie (HR) angefangen haben, gemeinsam zu arbeiten, war schnell klar: wir ziehen an einem Strang.

Die ersten theoretischen Gedanken

Wir wussten, dass ein gemeinsames Ziel uns vereint: eine ehrlich positive Arbeitgebermarke schaffen zu wollen. Also dem Umfeld (Bewerbenden, Stakeholder, Kunden und Kundinnen, Gemeinden, etc.) aufzeigen, wofür wir als Unternehmen stehen und warum man sich für uns entscheiden sollte. Und intern eine tolle Umgebung schaffen, in der man jeden Tag gerne arbeitet und in der Work-Life Balance gelebt wird.

Für uns stand fest, dass wir nur gemeinsam Großes erreichen können.

Schritte in der Praxis

Ohne weitere Umschweife kommen wir jetzt zum Geheimnis unserer guten Zusammenarbeit.

War die Zusammenarbeit immer leicht?

Interessanterweise – ja!

Heißt das, dass wir uns immer einig sind / waren?

Ganz bestimmt nicht. Genau das macht es so spannend. Ein häufiger Irrglaube besteht darin, dass Harmonie nur durch Einigkeit entstehen kann.

Man kann jedoch auch die Unterschiede umarmen, die Meinung des anderen schätzen – auch wenn sie anders als die Eigene ist – und aus jedem Gespräch etwas Lehrreiches mitnehmen. Man kann lernen zu einem Konsens und einer Lösung zu kommen, ohne mit dem Kopf durch die Wand zu preschen, um den eigenen Weg rigoros durchzusetzen.

Wenn wir alle ehrlich sind, ist es doch besser, ein paar Köpfe mehr in einem Projekt zu haben, sich die Arbeit aufzuteilen und Synergien zu sehen. Im Team ist man ausnahmslos stärker und nutzt man die Kompetenzen beider bzw. mehrerer Abteilungen (Marketing & HR) bewirken diese intern und extern phänomenales.

Der schönste Nebeneffekt?

Wir durften lernen, dass Positives mehr Positives anzieht. In den letzten Wochen kamen immer mehr Personen – auch von unseren internationalen Niederlassungen – auf uns zu, mit der Bitte, dass wir sie mit in unser Boot holen. Wir dürfen ihnen Erfahrungsberichte geben, sie bei Marketing und HR Maßnahmen unterstützen und gemeinsam an Projekten arbeiten. So hat unser Auftritt als Arbeitgebender nach Außen ein großes Stück an Präsenz gewonnen.

Eine Win-Win-Situation – intern wie extern

Wir haben in den letzten 12 Monaten unzählige Projekte (bspw. das Branding der Badnerbahn: Praxis-Lupe | Isovoltas Employer Branding Welt) gemeinsam umsetzen dürfen. Auch für 2024 steht schon einiges am Programm und wird im Hintergrund vorbereitet – ein großer Fokus stellt das 75 Jahre Jubiläum der Isovolta dar, welches wir intern und extern als Startschuss für eine große Kampagne nutzen.

Und wir sind noch lange nicht am Ziel angekommen, freuen uns auf ein spannendes Jubiläumsjahr 2024 und darauf, über unsere Projekte hier auf HRweb berichten zu dürfen.

In diesem Sinne

Nur wer die Ellbogentaktik weg lässt, kann anderen die Hand reichen.

TEAM Melanie & Kathi | Teil unseres fixen Autoren-Teams

Seit Februar 2023 arbeiten Melanie Kidman und Katharina Slanar bei Isovolta zusammen – unterschiedliche Abteilungen, jedoch gleiches Mindset.
Schnell stellt sich heraus, dass sich nicht nur die Reiss-Profile ähneln, sondern auch Werte, Einstellungen und vor allem die Leidenschaft für ihre Arbeit. So trifft HR auf Marketing-Felder, die eng verknüpft und in manchen Unternehmen doch so stark getrennt sind.

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