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HRweb vor Ort | Das Transformation Camp 2024 … die 2te

03Mai2024
3 min
Transformation Camp 2024, II

HR-Know-how aus der Praxis für die Praxis

Inhalt

Die Unkonferenz versammelte Changemaker, Führungskräfte und HR-Menschen in der Fachhochschule der WKW in Wien. Das Ziel: Learnings und Erfahrungen zu Transformationsprozessen austauschen.

Event-Bericht

Zu diesem Event haben wir 2 Event-Berichte. Das haben wir besonders gern, da sie unterschiedliche Blickwinkel zeigen!

Event-Eckdaten: Transformation Camp | Veranstalter: fifty1 & FHWien der WKW  

  • Event-Bericht: 26+27apr2024
  • Ort: Wien & online

Tag 1

Das Thema Veränderung treibt viele Unternehmen um. Das TransformationCamp 2024, veranstaltet von der Unternehmensberatung fifty1 in Kooperation mit der FH der WKW Wien, ging am 26. und 27. April in Wien über die Bühne. Die zweitägige Unkonferenz bot eine Plattform für Changemakers, darunter Mitarbeitende, Führungskräfte, Intrapreneurs, Forscherinnen und Unternehmerinnen. Das Besondere an dem Format: Neben Keynotes, die per Livestream übertragen wurden, gestalteten die Teilnehmenden selbst im Open-Space-Format Sessions.

Mina Saidze, Autorin von „FairTech“ und Datenexpertin, eröffnete den inhaltlichen Teil mit einer Keynote über FairTech. Sie betonte die Bedeutung von Datenkompetenz im 21. Jahrhundert und forderte eine Diskussion über Fairness und Vielfalt im Umgang mit Daten. Saidze warnte vor diskriminierenden KI-Algorithmen und betonte die Notwendigkeit ethischer Richtlinien wie sie etwa die Europäische Union mit dem EU AI Act umsetzt.

Bei der Session-Auswahl hatte man die Qual der Wahl: von den Teilnehmenden selbst wurden für beide Tage insgesamt 27 Sessions gepitcht und angeboten. Diverse Unternehmen stellten ihre Transformations-Cases vor. In seiner Impuls-Session sprach Thomas Pisar, Director TEC Transformation bei der A1 Telekom Austria, darüber, wie man agile Transformation in einem Konzern startet: „Irgendjemand liest ein Buch oder hört einen Vortrag, man probiert unkoordiniert aus, findet eine Koalition an Gleichgesinnten.“ Daraus würden schließlich eine Strategie und Struktur entstehen und Transformation sei nicht mehr aufzuhalten: „Ist die Milch erst einmal im Kaffee, rührst du sie nimmer so leicht raus.“ Er empfahl, die Kommunikation immer bottom-up, also von den Mitarbeitenden ausgehend, zu gestalten.

Heike Mensi-Klarbach von der Raiffeisen Bank International strich in ihrer Keynote die Bedeutung von Kommunikation während des Transformationsprozesses hervor – sie ging spezifisch auf Kränkungen ein, die Veränderungen bei Mitarbeitenden hervorrufen können. Klaus Purkarthofer berichtete über die Einführung eines fairen Gehaltsmodells gemeinsam mit den Mitarbeitenden und die Implementierung von Job Crafting bei Gelato for Future, über das die Belegschaft in der Wintersaison auch neue Rollen ausprobieren konnte.

Tag 2

Am zweiten Tag präsentierte Zukunftsforscher Matthias Horx seine Einsichten zu Zukunftstrends.

Er betonte, dass das bloße „Anbrüllen der Zukunft“ in Transformationsprozessen nicht funktioniere: „Appelle in Unternehmen à la ,Ihr werdet euch verdammt nochmal ändern‘, sind kontraproduktiv.“ Er unterstrich die Bedeutung, die eigene Wahrnehmung zu überdenken und betonte, dass Evolution aus Krisen entsteht. Der Trendforscher wies darauf hin, dass Trends stets Gegentrends hervorbringen, die dann zu nachhaltiger Veränderung führen können. Er identifizierte die Rurbanisierung als postpandemischen Trend, bei dem ländliche Regionen urbaner werden und Städte wieder auf Gemeinschaft setzen.

Die Journalistin und Beraterin Nicole Thurn skizzierte in einer Session die „13 Superkräfte für die neue Arbeitswelt“ und ging besonders auf die Kompetenzen zu mehr Verbundenheit, Veränderungsmut und Emotionaler Change-Intelligenz ein – inklusive  Silly Walk Einlage für mehr Mut, neue Wege zu gehen.

Die abschließende Keynote von Judith Muster betonte die Notwendigkeit der Humanisierung von Organisationen. Sie wies darauf hin, dass oft strukturelle Probleme für menschliches Fehlverhalten verantwortlich sind. Ein Beispiel: wiederholte Arbeitsunfälle in einer Gießerei waren trotz hoher Sicherheitsstandards nicht auf individuelles Versagen, sondern auf objektive Zwänge zurückzuführen: die Arbeiter hielten sich nicht an die Sicherheitsvorschriften, um körperlich schwere Zusatzarbeit zu umgehen.

Das Event will auch für weitere Transformationen sorgen: Die Veranstalter des TransformationCamp, die Beratungsagentur fifty1, plant die Gründung einer Transformations-Community.

HRweb vor Ort | Das Transformation Camp 2024 … die 2te

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