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Der Spracherwerb für das Privatleben unterscheidet sich mitunter grundlegend von jenem für berufliche Zwecke – hinsichtlich Inhalt, Ziellevel, etc. Welche Erfahrungen machen österreichs Sprachschulen:

Experten-Interview

Gibt es einen Trend zu mehr Firmen- oder Privat-Trainings?

Thomas Kalian (Berlitz): Nach wie vor ist es natürlich die berufliche Weiterbildung und die Qualifikation von Mitarbeitern, die vorherrschend ist. Der noch so beste Techniker wird kaum im Ausland Erfolg haben, wenn er sich nur in rudimentärem Englisch ausdrücken kann. Unternehmen investieren hier viel, wollen aber natürlich auch entsprechende Erfolge sehen und ihren ROI messen können. Bildungscontrolling und Transparenz über den Trainingsverlauf kommt in diesem Zusammenhang deshalb verstärkt Bedeutung zu.
Letztendlich haben aber auch Privatkunden erkannt, dass die persönliche Weiterbildung enorm wichtig ist. Während ein paar Floskeln Italienisch oder Spanisch für den Urlaub zwar ganz nett sind, so ist es doch zu wenig, um beruflich auch weiterzukommen. Privatpersonen investieren immer mehr in Ihr eigenes Humankapital um dadurch auch Ihre persönlichen Chancen am Arbeitsmarkt und auf der Karriereleiter zu verbessern. Dabei kombinieren unsere Kunden Sprachfertigkeiten oft mit dem Erlernen von Soft Skills. Egal ob interkulturelles Know-how, Communication Trainings oder Leadership Trainings kombiniert mit Sprachtrainings.

Walter Grubanovitz (mind&more): Wir sehen im Corporate Language Training steigenden Bedarf. Grundsätzlich kann man sagen, das Modell „Sprachtraining als reines Incentive“ hat ausgedient. Höchste Priorität genießt der „jobrelevante Nutzen“ bei unseren Kunden; für ihn geht es um eine konkrete Verbesserung der Effizienz am Arbeitsplatz, sei es bei Verhandlungen, Telefongesprächen o. ä. All das wird gewährleistet durch eine klare Zielsetzung, ein schlüssiges Konzept, eine perfekte Durchführung und das begleitende „Bildungscontrolling“. Zahlreiche Förderungen seitens AMS, Waff etc. bieten einen weiteren Anreiz für Unternehmen, in die Weiterbildung der Mitarbeiter zu investieren.
„Total immersion-Seminare“, das sind zeitlich komprimierte mehrtägige Intensiv-Seminare an einem externen Kursort, erfreuen sich wachsender Beliebtheit, insbesondere bei Unternehmen, die europaweit Standorte haben. Der Mehrfachnutzen für Unternehmen liegt im Erlernen der Sprache, in der gemeinsamen Projektarbeit genauso wie im Teambuilding, das in einem derartigen Umfeld forciert wird.

Wie sieht es bei Auslands-Kursen aus?

Katja Börner (ESL Sprachreisen): Diese Sprachkurse sind sehr kostenintensiv und man muss sich aus dem Land bewegen und die Firmen bevorzugen immer noch die Kurse im Haus zu machen anstelle die Kollegen ins Ausland zu schicken. Leider sehen sie nicht, dass der Kurs vor Ort 3 – 5 Mal schneller geht, was die Entwicklung betrifft und oft nicht viel teurer als ein „Inhouse Kurs“ ist. Ein 1-wöchiger 35 – 40 Stunden Kurs zeigt alleine schon seine Wirkung, da man nicht in Versuchung kommt, nach dem Kurs gleich wieder Deutsch zu reden.

Stichwort Bildungskarenz: theoretisch könnte man doch die Zeit investieren, Bildungskarenz nehmen und sich wirklich eine Sprache widmen. Wie sieht die Praxis aus – haben Sie Einblick?

Dr. Christian Ernst Fuchs MBA, CSE (Institut CEF): Diese wäre absolut begrüßenswert und in dem Zeitraum der Bildungskarenz könnten zwei Fremdsprachen auf ein verhandlungsfähiges Niveau gebracht werden. Knappe 60% des BIP erwirtschaften die Österreicher im Export, jeder zweite Arbeitsplatz ist vom Export abhängig und eine Milliarde mehr im Export schafft über 6000 Arbeitsplätze! Der klare Wettbewerbserfolg führt über die Sprache! In der Praxis sieht dies aber nicht so aus und die Bereitschaft sich für dieses so wichtige Thema Bildungskarenz zu nehmen ist als ‚mäßig verhalten’ einzustufen.

 

Die Gesprächspartner

Fremdsprache: Beruf versus privat

HRwebThomas Kalian
Director Business Development

Berlitz Austria


HRweb

Dr. Christian Ernst Fuchs MBA, CSE
Geschäftsführer

Intitut CEF, International Language Institute


HRweb

Mag. Walter Grubanovitz
Geschäftsführer

mind&more


HRwebKatja Börner
Regional Manager

ESL Sprachreisen


Mag. Eva Selan, MSc | HR-Redakteurin aus Leidenschaft

Theoretischer Background: MSc in HRM & OE. Praktischer Background: HR in internationalen Konzernen und KMUs in Österreich und den USA.
Nach der Tätigkeit beim Print-Medium Magazin TRAiNiNG als Chefredakteurin, wechselte sie komplett in die Online-Welt und gründete Ende 2010 das HRweb.

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