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Mitarbeitermotivation ist Chefsache

15Okt2014
6 min
mitarbeitermotivation

HR-Know-how aus der Praxis für die Praxis

Inhalt

Engagement, also das Commitment von Mitarbeitern zu ihrer Organisation und deren Bereitschaft, mehr Leistung als erwartet zu bringen, ist ein wichtiges Thema in der Unternehmensführung geworden. Engagement ist mehr als nur Mitarbeiterzufriedenheit; voll engagierte Mitarbeiter sind motiviert und widmen sich dem Unternehmenserfolg. Einfach ausgedrückt führen engagierte Mitarbeiter zu zufriedenen, loyalen Kunden und Folgegeschäft. Engagement führt weiters zu Verbesserungen der Verbleibquote. Kurz gesagt, wirkt es sich positiv auf das Unternehmensergebnis aus.

Dale Carnegie Training beauftragte MSW Research mit einer Studie über etliche Wirtschaftsbranchen hinweg, um Engagement anhand von 1.500 Mitarbeitern zu untersuchen. Die Studie zeigt, dass zwar viele Faktoren Mitarbeitermotivation bestimmen, die persönliche Beziehung der Führungskraft zu den direkten Mitarbeitern allerdings die größte Auswirkung hat.

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Wie wichtig ist der unmittelbar Vorgesetzte?

Dale-Carnegie-2014_Beziehung_VorgesetzterDer unmittelbar Vorgesetzte hat eine zentrale Rolle. Er oder sie stellt die Verbindung zum oberen Management her und umgekehrt, und wird so zum primären Informationskanal innerhalb der Organisation. Top down vermittelt das Management seine Ziele und Werte über den Vorgesetzen, der den Einzelnen am besten erklären kann, was diese bedeuten und wie sie die Mitarbeiter betreffen. Bottom up stellt der unmittelbar Vorgesetzte sicher, dass die Stimmen der Mitarbeiter Gehör finden, horcht auf deren Anliegen und beantwortet diese, und gibt deren Feedback an das obere Management weiter.

Man sagt, dass Mitarbeiter nicht Unternehmen, sondern Menschen verlassen. Was Führungskräfte tun, wie sie sich verhalten, was sie sagen, und vor allem auch wie sie etwas sagen, beeinflusst die Haltung der Mitarbeiter zu ihrer Arbeit und der Organisation insgesamt. Mitarbeiter, die mit ihrem unmittelbar Vorgesetzten unzufrieden sind, werden sich tendenziell weniger mit der Vision der Organisation identifizieren und sich eher absentieren oder resignieren. Engagierte Mitarbeiter sind stolz auf ihre Arbeit, tragen die Unternehmensziele mit und werden weniger wahrscheinlich ihren Arbeitsplatz wegen einer geringen Lohnerhöhung wechseln.

Mitarbeiter wurden ersucht, ihre Zufriedenheit mit dem unmittelbar Vorgesetzten zu bewerten. 94% jener Mitarbeitern, die mit ihrem direkten Vorgesetzen sehr zufrieden sind, sind auch engagiert, während erschreckende 80% jener, die mit ihrem direkten Vorgesetzten sehr unzufrieden sind, ihr Engagement verloren haben.

Die Wirkung von Emotionen

Voll engagierte Mitarbeiter drücken im Zusammenhang mit der Interaktion mit ihrem unmittelbar Vorgesetzten Gefühle der Begeisterung, Ermächtigung, Zuversicht und Wertschätzung aus. Während ein guter Vorgesetzter dafür sorgt, dass sich ihre Mitarbeiter wertgeschätzt und zuversichtlich fühlen, erzeugen schlechte Vorgesetzte Irritation und Unwohlsein.

Es kann nicht genug betont werden, dass die Beziehung mit dem unmittelbar Vorgesetzten einen Unterschied für die Mitarbeiter macht. Wenn Führungskräfte positive Emotionen hervorrufen, ist der Mitarbeiter mit der Organisation insgesamt positiv emotional verbunden. Umgekehrt wird negatives Verhalten Produktivität und Arbeitsmoral reduzieren und damit zu Motivationsverlust führen. Verlorenes Engagement der Mitarbeiter wieder zu gewinnen führt zu höheren Fluktuationsraten, weniger Krankenständen und anderen Abwesenheiten.

Mitarbeitermotivation im Joballtag

Führungskräfte sind allzu oft im tagesaktuellen Management verfangen: man kann sich gut vorstellen, dass ohne akuten Anlass alles im Wesentlichen rund läuft. Aber um volles Engagement der Mitarbeiter zu gewinnen, müssen Führungskräfte proaktiv vorgehen, tatsächlich Leadership zeigen und eine positive Arbeitsumgebung fördern. 38% jener Mitarbeiter, die Vertrauen in die Führungsfähigkeit ihrer Vorgesetzten haben, sind mit ihm oder ihr auch zufrieden. Über die Hälfte dieser Mitarbeiter sind auch voll engagiert.

Dale-Carnegie-2014_LernenVorgesetztenGute Führungskräfte wissen, dass die Mitarbeiter die richtigen Fähigkeiten entwickeln müssen, um effizient zu arbeiten. Neue Mitarbeiter benötigen beispielsweise mehr Führung bzw. Anleitung als jene, die schon einige Jahre in der Organisation sind. Während sie optimistisch und begierig sind, im Unternehmen vorwärts zu kommen, sind sie sich über ihre Rolle und Verantwortlichkeiten noch unsicher. Um erfolgreich sein zu können, benötigen sie Feedback dazu, was sie richtig machen und benötigen Ermutigung für Verbesserungen. Vorgesetzte können die anfängliche Begeisterung in volles Engagement verwandeln, indem sie klare Ziele setzen und ihre Mitarbeiter trainieren. Führungskräfte selbst benötigen speziell nach drei bis fünf Jahren Training, wenn der Motivationslevel seinen Höhepunkt überschritten hat. 53% aller voll engagierten Mitarbeitern sagen, dass sie eine Menge von ihrem Vorgesetzten lernen konnten, während das von den weniger engagierten nur 19%behaupten.

Dale-Carnegie-2014_VoregsetzterVorbildErfolgreiche Führungskräfte führen durch Vorbild, erzeugen so Begeisterung und inspirieren Mitarbeiter zu vollem Einsatz. Bemerkenswerte 62% der engagierten Mitarbeiter sagen auch, dass ihr Vorgesetzter ein gutes Vorbild ist, während das nur 25% der weniger engagierten behaupten. Führungskräfte, die delegieren und Mitarbeitern zutrauen, Aufgaben zu erledigen, ermächtigen sie auch dazu, Entscheidungen zu treffen. 40% jener, die sich empowered fühlen, sind auch voll engagiert.

Offene und ehrliche Kommunikation zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten ermöglicht besseres Verständnis der wechselseitigen Erwartungshaltungen und damit mehr Leistung. Mitarbeiter, die vertrauen können und sich vom Vorgesetzten respektiert fühlen, können sich sicher sein, dass sie ohne Angst vor Konsequenzen offen sprechen können. Vorgesetzte andererseits, die nicht offen kommunizieren, verlieren mitunter die Zuversicht ihrer Mitarbeiter und induzieren so Selbstzweifel bezüglich deren Fähigkeiten oder der Ideale der Organisation. Führungskräfte, die kommunizieren, Vertrauen und Respekt zeigen, erzeugen höchste Motivationslevels.

Derartige konsequente positive Interaktionen mit Mitarbeitern fördern Teambuilding und Zusammenarbeit. Allerdings erkennen aufmerksame Vorgesetzte, dass ein Rezept für alle nicht zu voller Motivation führt. Beispielsweise sind post graduates weniger engagiert als Maturanten oder Hochschulabsolventen. Führungskräfte können dazu beitragen, dass sich auch diese Mitarbeiter wertgeschätzt fühlen, wenn sie deren Talente auch anerkennen. In ähnlicher Art und Weise sind Mitarbeiter mit geringeren Einkommen und in unteren Positionen – oft Menschen im öffentlichen Dienst oder im Einzelhandel – tendenziell weniger engagiert. Für Vorgesetzte ist es hier entscheidend, sie spüren zu lassen, dass ihre Arbeit wertvoll ist und welchen Beitrag sie für das Ganze leisten.

Mitarbeiter erfahren über die Sichtweise ihres Vorgesetzten ihren Wert als individuelle Persönlichkeiten. Anerkennung ihres Beitrags, zusammen mit Feedback und Leistungsansporn durch die Führungskraft führt zu mehr Zuversicht, Commitment und Erfolg. Fehlende Anerkennung und auch Belohnung für gute Arbeit kann die Arbeitsmoral und Produktivität von Mitarbeitern beeinträchtigen. Während viele Mitarbeiter ihrer Führungskraft zugestehen, dass diese Respekt zeigt, sagen nur wenige, dass sie Feedback gibt oder gar zu Verbesserungen ermutigt. Dabei hat letzterer Aspekt besonders großes Potenzial, Engagement zu heben.

Der einfühlsame Chef

Für Führungskräfte zahlt es sich aus, ihre Mitarbeiter gut zu kennen, weil so höhere Motivation und damit die entsprechenden positiven Effekte für eine Organisation erzielt werden. Ein Mitarbeiter möchte spüren, dass sich sein Vorgesetzter für ihn als Person interessiert – auch für sein Leben außerhalb der Arbeit und dessen Auswirkungen auf die Performance im Job. Die Untersuchungen haben gezeigt, dass Mitarbeiter im Alter von 40 bis 49 oft an Engagement einbüßen – oft aufgrund von Belastungen im familiären Umfeld. Führungskräfte, die von ihren Mitarbeitern auch Persönliches erfahren und an ihrem privaten Umfeld Interesse zeigen, können dieser Entwicklung entgegenwirken.

Dale-Carnegie-2014_Privatleben1Dieses ehrliche Interesse gehört zu den wichtigsten Treibern für Mitarbeitermotivation. Führungskräfte darin zu trainieren, dieses ehrliche Interesse zu entwickeln und zu zeigen, hat einen wesentlichen Einfluss auf die Leistung, verringert die Fluktuation und erhöht die Produktivität. Das führt zu zufriedeneren Kunden und höheren Umsätzen.

Dale-Carnegie-2014_Privatleben2Mitarbeiter haben eine positive Beziehung zu Vorgesetzten, die sich für sie als ganze Person interessieren. Nur etwa ein Drittel der Befragten glauben, dass sich ihr Vorgesetzter für sie als ganze Person interessiert – von denen sind allerdings 54% voll engagiert. Von den zwei Drittel, die das nicht glauben, sind nur 17% engagiert. Daraus ergibt sich ein enormes Potenzial für Führungskräfte, die eine empathische Haltung und ehrliches Interesse gegenüber ihren Mitarbeitern leben.

Dale Carnegie Training ist darauf spezialisiert, Vorgesetzten genau jene Leadership- und Sozialkompetenzen zu vermitteln, die sie starke und empathische Führungskräfte werden lässt. Der Aufbau einer kritischen Masse von guten Führungskräften stellt eine engagierte Belegschaft sicher, die höhere Produktivität, besseren Kundenservice und höhere Profitabilität bewirkt.


Zum in-die-Tiefe-gehen: Mitarbeitermotivation ist Chefsache

  • Quelle: Enhancing Employee Engagement: The Role of the Immediate Supervisor
  • 50 Ideen und Tipps für Mitarbeiter-Engagement

Mitarbeitermotivation ist Chefsache

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