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Clubhouse in der HR-Szene | Persönlicher Eindruck & Blick in HR

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Viel wurde schon geschrieben über Clubhouse. Aber noch nicht von jedem. zB noch nicht von mir. Also ran an das Thema aus Human-Resource-Sicht:

Spring ich auf den Clubhouse-Zug auf? Ganz klar: JEIN! Meine initiale Sympathie gegenüber diesem Medium hält sich in Grenzen, es ist mir doch etwas suspekt. Doch wer eine „erfrischende“ Plattform für Human Resources führen möchte, sollte sich nicht in Animositäten verkriechen, sondern offen bla bla bla – eh schon wissen. Und da ich ja hip, neuem gegenüber aufgeschlossen und auf jeden Fall neugierig bin, schau ich rein.

 

 

Hintergrund von Clubhouse

In den USA hielt diese App bereits im März 2020 Einzug. Hierzulande sind wir ein wenig später dran. In den USA wurde es u.a. durch die Nutzung von Influencern und Stars bekannt, sodass der Hype seinen Lauf nahm.

Zugang gibt es nur für iPhone. Nicht über Android. Nicht via PC. Nur mit Einladung. Soll das einen exklusiven Touch geben?
Das könnte sich bald ändern … siehe Clubhouse kündigt Android-App und weitere große Neuerungen an

Es sind – meist – angekündigte Themen, zu denen ein Moderator spricht und – meist – Andere mit einbezieht. Jeder der möchte, kann durch Handzeichen anzeigen, dass er sich an der Diskussion beteiligen möchte. Manche Sessions sind so gefragt, dass man lange warten muss, bis er vom Moderator zu Wort kommt. Andere Sessions sind kleiner und für den Einzelnen interaktiver. Reines Zuhören ist genauso ok (und bei großen Sessions mehr als gewünscht, denn nicht jeder kann sich beteiligen).

Ich frage mich „Was bitte bringt Clubhouse?!“ und Stefan Scheller (persoblogger.de) gibt eine gute Antwort: „[… gestiegene Nutzung von Podcasts seit Beginn des 1. Lockdowns …] Clubhouse ermöglicht genau diese Beteiligung in einem Podcast. Und das mit einer für Nutzer niedrigen Eintrittshürde. Ohne Kamera und Beteiligungszwang.“ Ja, das leuchtet ein.

Freigabe zu den Kontakten & Datenschutz

Clubhouse ScreenshotIch darf als neues Mitglied selbst 2 weitere Leute (später mehr) einladen …  wenn ich Clubhouse die Freigabe erteile, meine Kontakte einzusehen. Doch Clubhouse einen Zugang zu meinen Daten gewähren? Nein. Danke.
Ich darf zu meinem Twitter- und Instagram-Account verlinken. Aber auch hier: nur wenn ich meine zugehörigen Accounts freigebe. Nein. Mach ich nicht.

Es ist mir unsympathisch, Zugang zu Social-Media-Accounts zu gewähren & all meine Kontaktdaten offen zu legen. Wie kommt die App nur auf diese Idee – das sind mehrere Hundert Kontakte!

Mehr Sinn würde Clubhouse für mich schon machen, wenn ich hier das ok geben würde, doch das geht mir ganz grundsätzlich gehörig gegen den Strich. Ganz zu schweigen von Datenschutz.

Ein paar Angaben sind möglich, wie Name (immer der reale Name, doch in den Chats werden ausschließlich die Vornamen angezeigt), kleine Zusatzinfos und eben die (in diesem Fall nicht wahrgenommenen) Links zu Twitter und Instagram.

Feel free to add me to your contacts, ich nehme sie gerne an. Aber seid mir nicht böse, dass ich mein Adressbuch für die App nicht freilege.

Meinungen & Feedback aus der HR-Szene

Glücklicher Weise bin ich nicht die Erste in der HR-Szene, die sich über Clubhouse Gedanken macht. Ich werfe einen Blick zu anderen klugen / zweifelnden / überlegten Köpfen:

Persönliche Erfahrungen

Ich kann es gut nachvollziehen, dass es gerade jetzt, in einer Zeit, die ein Manko an sozialen Kontakten erzeugte, besonders gefragt ist, reale Menschen in Realzeit hören zu können. Beispielsweise bei der Fahrt zum / vom Büro (wenn das wieder mal stattfindet) könnte es passend sein. Das wäre für mich die ideale Zeit dafür.

Sehr positiv finde ich die Funktion, dass Talks vorgeschlagen werden mit Titel & Diskutanten. Was immer mir interessant erscheint, trage ich in meinen Kalender ein und sollte ich dann Zeit haben, höre ich rein. Auch die Möglichkeit, Gruppen zu folgen, gefällt mir, um dieses Medium zielgerichtet nutzen zu können.

Generell bin ich recht geizig mit meiner Zeit. Ich nenne es lieber „effizient“. Daher investiere ich nur ungern Zeit in etwas, das VIELLEICHT interessant ist. Daher wäre für mich die Zeit von Autofahren interessant, da ich dann ohnehin nichts Produktives tun kann.

Doch ich fahre nicht mit dem Auto, ich arbeite im Home office und versuche Clubhouse während meiner Arbeitszeit, ich schnuppere in manche Themen rein, in „Virtuelles Onboarding“ beispielsweise, in „Home Office“, etc, doch … buahhhhh … das ist zu anstrengend, um es nebenher plätschern zu lassen. Anstatt mich ausschließlich auf den Talk zu fokussieren, arbeite ich natürlich parallel dazu.

Weshalb ist es für mich so anstrengend? Weil ich nur höre ohne zu sehen? Das zwingt mich, noch besser aufzupassen – meine Aufmerksamkeit zu bündeln. Weil es kein wohldurchdachter Vortrag mit rotem Faden ist, sondern eher ein Geplauder, ein Sammeln von Meinungen & Erfahrungen ohne klaren Fahrplan? Ich habe definitiv zu wenig überschüssige Zeit, um alles liegen und stehen zu lassen, um hier wirklich aufmerksam zuzuhören. Daher wundert es nicht, dass es mir schwer fällt, den Fokus zu halten.

Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass zB Diskussionen, die sich in anderen Social Media – in Facebook-Gruppen beispielsweise – ergeben und aufgrund der Schriftlichkeit zu langatmig wären, spontan auf Clubhouse wechseln und dort live diskutiert werden. Dazu müsste die Zahl der Clubhouse-User wachsen, um eine einfache Beteiligung zu ermöglichen. Diese Option würde ich spannend finden.

Unterm Strich

Es wundert mich, dass dieser Hype bereits 1 Jahr in der USA überlebte. Da dem so ist, muss definitiv mehr dran sein, als ich im ersten Moment erkannte. Hilfreich dafür ist sicherlich die Covid-Situation mit den viel zu eingeschränkten Sozial-Kontakten.

Ich bin gespannt, wie es sich weiter entwickelt und ob sogar ich es noch gerne nutzen werde – ich lass mich gerne eines Besseren belehren! Neugierig wie ich bin, bleibe ich gerne dran und höre weiterhin rein!

Schreibt mir gerne eure Erfahrungen mit diesem Medium!


Tipp: Clubhouse im Recruiting

Clubhouse in der HR-Szene | Persönlicher Eindruck & Blick in HR

Mag. Eva Selan, MSc | HR-Redakteurin aus Leidenschaft

Theoretischer Background: MSc in HRM & OE. Praktischer Background: HR in internationalen Konzernen und KMUs in Österreich und den USA.
Nach der Tätigkeit beim Print-Medium Magazin TRAiNiNG als Chefredakteurin, wechselte sie komplett in die Online-Welt und gründete Ende 2010 das HRweb.

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