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Praxis-Lupe | Neuaufsetzung der Lehrlingsausbildung

Neuaufsetzung der Lehrlingsausbildung

HR-Know-how aus der Praxis für die Praxis

Inhalt

Lehrausbildung wird bei Takeda, dem größten Pharmaarbeitgeber des Landes, großgeschrieben. Dort sind Lehrlinge die Fachkräfte der Zukunft. Takeda möchte, dass die Lehrlinge ihr Potenzial voll ausschöpfen können und schafft dafür die optimalen Rahmenbedingungen. Klingt großartig! Wir laden Ing. Lambert Petz zum Interview und erhalten einen wunderbaren Einblick in die Praxis.

Interview-Partner: Ing. Lambert Petz (Ausbildungsleiter Lehrlingsausbildung, Takeda Manufacturing Austria AG)

Interview

Das Projekt unter der Lupe

Was: Umstellung des Ausbildungskonzeptes für Lehrlinge

Wer: Takeda Standorte in Wien und Orth an der Donau

Wie: Anpassung der Dauer/Häufigkeit der Lehrlingsjobrotationen

Warum: Eine Überarbeitung des bisherigen Lehrlingsausbildungskonzeptes war notwendig, um die Zufriedenheit auf beiden Seiten zu erhöhen.

Worin liegt Ihr Ziel?

Unser Ziel ist es, die Lehrlinge nach ihrer Ausbildung im Unternehmen weiter zu beschäftigen. Über 60 Lehrlinge werden derzeit in neun verschiedenen Bereichen an den Produktionsstandorten Wien und Orth an der Donau ausgebildet: Pharmatechnologie, Labortechnologie/Biochemie, Mechatronik/Automatisierungstechnik, Konstrukteure/Elektroinstallationstechnik, Prozesstechnik, Metalltechnik/Maschinenbautechnik, Applikationsentwicklung/Coding, Betriebslogistikkauffrau und Fertigungsmesstechniker/Produktionssteuerung [Anm.d.Red.: Gender-Schreibweise weibl/männl im Wechsel oder geschlechtsneutral]. Wir legen dieses Mal unseren Fokus auf die Neuaufsetzung der Lehrlingsausbildung durch Anpassung der Anzahl der Jobrotationen.

Wie sehen die Rahmenbedingungen aus?

Takeda ist ein erfolgreicher Ausbildungs- und Weiterbildungsbetrieb und die Lehrlingsausbildung ist seit Jahren ein zentraler Bestandteil des internen Ausbildungskonzepts. Trotz gut funktionierender Strukturen kamen wir bei Evaluierungen zu der Erkenntnis, dass sowohl für die Lehrlinge als auch für die Ausbildnerinnen und Ausbildner in den Abteilungen die vielen Wechsel in kurzer Zeit zwischen den einzelnen Abteilungen oft nicht gut zu bewältigen waren. Wir erkannten, dass die Lehrlinge mehr Zeit benötigen, um im neuen Team anzukommen und das Zugehörigkeitsgefühl zu der Abteilung aufzubauen. Des Weiteren dauert die Einschulungsphase, vor allem in der pharmazeutischen Produktion, eine gewisse Zeit. Es waren zu viele Wechsel in zu kurzer Zeit und das wollten wir optimieren, indem wir den optimalen Bogen zwischen Erweiterung der Kenntnisse und Zugehörigkeit zum Team spannten.

Worin lagen die besonderen Hindernisse und was war erfolgsentscheidend?

Dadurch, dass alle Beteiligten – sowohl Abteilungen als auch Lehrlinge – von einer Überarbeitung und Anpassung der Jobrotationen nur profitieren konnten, waren alle von Anfang an überzeugt. Lehrlinge und Abteilungen waren schon zu Beginn der Konzeptentwicklung eingebunden, die enge und direkte Zusammenarbeit war uns hier sehr wichtig.

Was würden Sie das nächste Mal anders machen?

Wichtig ist, bestehende Prozesse und Konzepte immer wieder aufs Neue zu durchleuchten und evaluieren, um Verbesserungspotenziale zu erkennen und sich kontinuierlich weiterzuentwickeln. Dabei ist es essenziell, alle Beteiligten von Anfang an einzubeziehen, um zu sehen, was gut und was eventuell weniger gut funktioniert. Eigentlich ein recht einfaches, aber wirksames Konzept.

Lambert Petz, TakedaInterview-Partner

Ing. Lambert Petz ist Ausbildungsleiter Lehrlingsausbildung bei Takeda Manufacturing Austria AG. Mit der Erfahrung aus seinen 40 Jahren Führungstätigkeit in der pharmazeutischen Produktion passte er die Lehrlingsausbildung an die zukünftigen Anforderungen des Unternehmens an.

www.takeda.at