Wollen Sie Entscheidungen im Team treffen, bei denen keine Sieger und Verlierer zurückbleiben? Sind Sie die ewigen Diskussionen nach getroffenen Entscheidungen leid? Dann empfehle ich Ihnen die Methode „Systemisch Konsensieren“.
Hierbei geht es nicht um die Lösung mit den meisten Stimmen, sondern um die Lösung mit den geringsten Widerständen. Und so funktioniert die Methode:
Gast-Autorin: Karin Schnopfhagen
5 TIPPS
Systemisch Konsensieren
Schritt 1: Den Entscheidungsrahmen festsetzen
Hier geht es darum, die Ausgangslage zu beschreiben und Fakten und Restriktionen zu sammeln, die einen Einfluss auf die Entscheidung haben. Halten Sie diese Formulierungen auch schriftlich fest. Diese übergeordneten Fragestellungen helfen oft schon neue Perspektiven zu finden.
- Was soll nach der Entscheidung besser sein?
- Wer hat einen Nutzen davon, wenn Sie zu einem bestimmten Thema eine Entscheidung treffen?
- Welcher Zeitrahmen steht zur Verfügung, welches Budget?
Schritt 2: Lösungssuche
Es werden mehrere Lösungsvorschläge zu erarbeitet. Hier ist Kreativität und Offenheit gefragt. Holen Sie auch bewusst individuelle Erfahrungen herein und nutzen Sie das Wissen des gesamten Teams.
Alle Lösungsvorschläge, bei denen auch nur ein Einziger im Team daran glaubt, dass diese im vorgegebenen Rahmen verwirklicht werden können, kommen in die Bewertungsphase weiter.
Schritt 3: Bewertung der Vorschläge
Vor der eigentlichen Bewertung bekommen alle die Chance, Pros & Cons einzubringen. Dann vergeben alle im Team Widerstandspunkte. Die Skala geht dabei von
⇒ 0… kein Widerstand = Ich kann die Lösung ohne jegliche Bedenken mittragen bis
⇒ 10… starker Widerstand = Ich lehne diese Lösung entschieden ab.
So entsteht eine Reihung. Die Entscheidung fällt auf jenen Lösungsvorschlag mit den wenigsten Widerstandspunkten. Bei Gleichstand wird jener Vorschlag zurückgestuft, mit den höchsten einzelnen Widerstandswerten.
Schritt 4: Anpassen der Vorschläge
Erkunden Sie hier nochmals die Restwiderstände für die Lösung. Gibt es noch Einwände, die so schwerwiegende sind, dass jemand aus dem Team nicht mitkann? Wenn ja, überlegen Sie wie die Lösung aussehen müsste, dass die Bedenken sinken.
Am Ende dieses Schrittes haben Sie eine Lösung bzw. eine Entscheidung im Team getroffen, bei der jeder Einfluss nehmen konnte und bei der alle Einwände im Entscheidungsprozess eingebracht werden konnten und nicht danach.
Viel Spaß beim Ausprobieren!
Gast-Autorin zum Systemischen Konsensieren
Mag. Karin Schnopfhagen, MSc ist Unternehmensberaterin, Certified Business Coach und Expertin – zu den Themen Personal, Führung und Zusammenarbeit. Auf Sie vertrauen KMU, Führungskräfte und Teams, denen Menschen- und Ergebnisorientierung wichtig sind und die sich dabei Unterstützung und neue Perspektiven von außen wünschen. Sie selbst war viele Jahre Führungskraft im Personalbereich. Und kann auf eine breite Erfahrung in der Beratung von Unternehmen und Führungskräften zurückgreifen.
4 Schritte zu besseren Team-Entscheidungen | Systemisch Konsensieren